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Täglich ab 17.30 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 25-45 €, Menüs: 59-75 € |
Bereits in der Vorsaison hatte Küchenchef Fabio Daneluzzi, der die Krone zusammen mit seiner Frau Erika Kunz vor einigen Jahren von deren Eltern übernommen hatte, zu einem konzeptionell klareren, eigenen Stil gefunden. Ganz einfach, indem er seine familiären italienischen Wurzeln und seine beruflichen Wurzeln als Koch, die hier in der Pfalz gewachsen sind, auf eine gemeinsame Linie gebracht hat und nun in den edel-rustikalen Stuben eben undogmatisch pfälzisch-italienisch kocht.
Da erkennt man natürlich nach wie vor noch einige Reminiszenzen an seine Lehrzeit bei Schwiegervater Karl-Emil Kunz, ansonsten aber viele neue Dinge, die mal kreativ und mal ganz klassisch daherkommen und eigentlich immer dann am besten sind, wenn sie sich auf kulinarische Traditionen besinnen – ganz egal ob pfälzisch, italienisch, oder auch mal miteinander verwoben.
Der im Vorprogramm in den Pfälzer Stuben seit jeher obligatorische Mini-Saumagen auf Kraut und Jus, ein kleines Stück Pizzabrot und eine mit Schärfe und zitrischer Frische spielende, luftig als Espuma aufgeschäumte Gemüsecremesuppe mit Croûtons zeigten dann schon gleich zu Beginn des Mahls, genau wie auch die zwei verschiedenen Brotsorten und das umbrische Olivenöl, dass hier auf eine sehr solide Substanz in Form von Produktqualität und authentischem Geschmack gesetzt wird.
Eine schnörkellose Präsentation guter Produkte waren auch die Tagliata vom Chianina-Rind mit Pastinake und Eis von Champignons, wenngleich wir diese Vorspeise etwas anders erwartet hatten. Das gut marmorierte Fleisch war hier nicht à la minute saftig gebraten, sondern in dünnen kalten Scheiben im Roastbeef-Stil auf eine Salatunterlage aus Baby-Leafs und Rucola drapiert und die Pastinake nicht nur als Creme, sondern auch als zwei dicke, zähe, damit recht rustikal und grob wirkende Scheiben auf dem Teller zu finden. Das Champignon-Eis hatte dem Arrangement, zu dem außerdem auch noch eine dienlichen Schmelz verleihende Eigelbcreme und etwas Kresse gehörten, eine durchaus gut harmonierende Süße zu bieten, schmeckte aber eigentlich nicht wirklich nach Pilzen.
Erwartungsgemäß schlichter – Suppe, Pasta, Schnittlauch, basta! – waren die „Tortellini in brodo“, kleine Nudeltaschen in über fünf Tage zur kraftvollen Essenz gezogenen und mit reichlich Mark verstärkten Rinderkraftbrühe, die zu hundert Prozent durch Geschmack und Handwerk überzeugen mussten. Und dies auch konnten!
Auch die gebackene sardische Jakobsmuschel, die in wirklich guter Qualität in einer krossen Panier-Hülle auf einem sogenannten „Pfälzer Eintopf“ thronte und mit ein paar gehobelten Schnitzen Alba-Trüffel garniert war, präsentierte sich in ihrem kleinen Schälchen denkbar schlicht. Ein sehr süffiger Gang, getragen von noch leicht knackigen Gemüse-Brunoises in rahmiger gelber Gemüsesauce. Keine Kontraste, keine markanten Akzente, aber harmonisch-runder, voller, natürlicher Geschmack.
Letztgenannte Eigenschaften bot ganz ohne Frage auch der Hauptgang mit auf der Haut gebratener und dergestalt perfekt auf den Punkt gebrachter Dorade. Das kross-saftige Filet lag auf einem Bett aus kleingeschnittenem knackigem Gemüse (Zuckerschoten, Karotten, Lauchzwiebeln…) und Quinoa, rahmig und süffig, genau wie ein Risotto zubereitet. Hier allerdings wurde das Ganze noch dezent von einer schaumigen Riesling-Beurre-Blanc dynamisiert, die das Ensemble auflockern konnte, nach unserem Gusto aber durchaus noch etwas mehr säuerliche Zuspitzung vertragen hätte.
Ganz simpel gestrickt, aufgrund des tollen markanten Geschmacks und harmonischer Konsistenz aber nicht langweilig: ein köstliches Pflaumenparfait auf einem Spiegel aus Zimtrahm, ganz oldschool mit aufgespritzter Schlagsahne und Röllchenwaffel dekoriert. Reizvolles Zufallsprodukt war hier die leicht angefrorene Zimtsahne am Boden des Parfaits! Keine Frage: selbst wenn die letzten präzisen Feinheiten im Detail und weiterführende Finessen, die für eine höhere Bewertung nach unseren Kriterien ausschlaggebend wären, hier und da ausbleiben, so bieten die Pfälzer Stuben zu jeder Zeit eine sehr gute, weit überdurchschnittliche Küche von Format. Und das zu einem sehr guten Preis-Genuss-Verhältnis!
Die genießt man in der heiter-gastfreundlichen Atmosphäre behaglicher, fein eingedeckter traditioneller Gaststuben oder im Sommer auf der idyllisch begrünten Terrasse. Der Keller hat dazu einen beachtlichen Fundus nicht nur spannender Pfälzer Weine zu bieten und der bestens eingespielte Service unter der Leitung der sympathischen Gastgeberin Erika Kuntz lässt es auch sonst an nichts fehlen.
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