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Täglich von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 22-42 €, Menüs: 45-95 € |
Wie es in den Hotels der Althoff-Gruppe bundesweit schöne Tradition ist, hat sich auch das Restaurant Oliveto in deren Haus in Bonn, dem unter der Ameron-Flagge geführten Königshof zwischen Adenauerallee und Rhein, ganz der authentischen italienischen Küche verschrieben. Unter wechselnden Küchenchefs, aber auf relativ gleichbleibendem Niveau, gibt es in den gediegenen Gasträumen mit großer vorgelagerter Hochterrasse, von der aus man einen schönen Ausblick auf Rhein und Siebengebirge genießt, mal ganz traditionelle, mal maßvoll kreativ interpretierte Italianita. Und für die zeichnet aktuell und wie schon im letzten Jahr Florian Weidlich als Chef de Cuisine verantwortlich.
Im direkten Vergleich mit unserem Besuch im letzten Jahr hat uns das Gebotene zuletzt sogar noch ein klein wenig besser gefallen. Los ging es wie schon in der Vergangenheit mit fluffiger hausgebackener Foccacia, italienischer Salami im Salsiccia-Stil und Oliven, diesmal ergänzt um eine Kürbis-Mascarpone-Butter und hausgebackenes Körner-Knäckebrot. Eine Vitello-Tonnato-Interpretation haben wir hier in der Vergangenheit sicher auch schon mal gegessen, können uns aber nicht daran erinnern, diese als dünn geleeummantelten, mit knusprigen frittierten Kapern, Kapernapfel und Anchovi bestückten Canellono mit einer Füllung von Kalbsfilet-Tatar serviert bekommen zu haben, der in einem luftig leichten und trotzdem sehr ausdrucksstarken Thunfischschaum platziert war. Das hatte was!
Als sehr schmackhaft erwiesen sich fraglos auch die Cavatelli mit gebratenen Wildfanggarnelen, die zusammen mit Staudensellerie und glasig gedünsteten roten Zwiebeln in einen Tomatensugo eingelullt und zudem mit reichlich Krustentierschaum nappiert waren. Allerdings hätte man sich hier beispielsweise auch noch etwas mehr Kräuteraromen und moderate Schärfe vorstellen können, denn insgesamt war das Geschmacksbild schon recht mild und weich, da fehlte ein wenig der markante Akzent.
Etwa ein solcher, wie ihn die pikant kräuterwürzig-zitrische Gremolata dem Ossobuco mit Risotto Milanese verlieh. Und auch sonst war dieser Klassiker wirklich ganz klasse umgesetzt: vorbildlich zart und saftig geschmorte Beinscheibe mit reichlich schmelzigem Mark, geschmackspushend glasiert mit reduzierter Barbera-Schmorjus und platziert auf einem punktgenau gegarten, perfekt cremig gehaltenen und ausgewogen mit Safran abgeschmeckten Risotto. Ein klassisches Drei-Komponenten-Gericht, das nichts vermissen ließ. Und das von dem dazu empfohlenen Barbera aus dem Piemont gewinnend begleitet wurde.
Wer gerne mit einem süßen Dessert abschließt, kann das hier zum Beispiel mit der hauseigenen Version eines Tiramisù machen. Ebenfalls originell präsentierte sich das Käse-Dessert, für das Pecorino und Taleggio zum Duett vereint waren: der aromatische Schafsmilchkäse als süßlich-würzige Crème brûlée und der Kuhmilch-Weichkäse mit einer knusprigen Panko-Bröselkruste ausgebacken. Dazu ein Kräutersalat und die adäquate Süße und Frucht von eingelegter Birne und fertig war ein einfallsreicher und nicht alltäglicher Abschluss, der den Stil der Küche gut repräsentierte. Wer sich also in der einstigen Bundeshauptstadt in gepflegtem Rahmen gute italienische Kulinarik gönnen will, ist im Oliveto weiterhin an der richtigen Adresse.
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