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Abends |
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Mo-Sa ab 18 Uhr, So Ruhetag |
Hauptgerichte: 28-37 €, Menüs: 65 € |
Das kulinarisch ambitionierte The Liberty Hotel im Neuen Hafen und in unmittelbarer Nähe zur Touristenattraktion Hafenwelten gelegen, hat gleich zwei ambitionierte Restaurantkonzepte unter seinem Dach vereint. Denn neben dem nach Küchenchef Phillip Pobst benannten Fine-Dining-Konzept setzt auch das Hotelrestaurant MULBERRY ST Casual Food unter dessen Ägide auf überdurchschnittliche Bewirtung.
In dem nahtlos von Rezeption und Lobby übergehenden Bereich mit Ausblick aufs Hafenbecken, wo am Morgen auch das Hotelfrühstück serviert wird, kocht das Team natürlich weitaus alltagstauglicher und bodenständiger. Aber schon die relativ klein gehaltene Speisekarte, die Art der Gerichte und nicht zuletzt die Preise sind klare Indizien, dass hier nicht schnöde Grundverköstigung für Hotelgäste stattfindet.
Das Restaurant steht auch externen Gästen offen und man kann entweder Einzelgerichte à la carte bestellen, oder sich aus der Auswahl selbst ein dreigängiges Menü zum etwas günstigeren Preis zusammenstellen. Fisch, Fleisch oder vegetarisch – alles ist möglich, denn es gibt neben Austern und Kaviar zum Aperitif jeweils eine Variante an Vorspeisen und Hauptgerichten zur Auswahl. Und die Portionen sind so bemessen, dass man auch nicht recht viel mehr schaffen würde. Trotzdem wird aber schon auch recht apart und fürs Auge angerichtet.
Bei unserem sehr kleinen Küchengruß allerdings war das Mosaik vom Wolfsbarsch so wenig, dass es neben einem Klecks Sanddorncreme mit ihrer naturgemäß etwas vorlauten, borstig säuerlichen Art ziemlich sang- und klanglos unterging. Normal portioniert und auch stimmig proportioniert präsentierte sich dann aber unsere Vorspeise, die Scheiben von der angenehm dezent kaltgeräucherten Fjordforelle und Nordseekrabben mit schneidig-frischer Meerrettich-Schmandmousse, etwas dumpfem Fenchelgemüse, in Dillöl marinierten kleinen Gurkenröllchen und mit einer mildwürzigen Creme gefüllten gebratenen Lauchröllchen auf einem Teller vereinte. Ein herzhafter Auftakt mit gewissen rustikalen Raffinessen.
Man hätte das Mahl auch mit sanft gegarter Rinderhüfte nebst Waldpilzen, Sellerie und Preiselbeeren starten können, oder vegetarisch mit einer Variation von der Aubergine, akzentuiert von Granatapfel und Vanille. Im vegetarischen Hauptgang wurde die nach unserem Gusto etwas zu bissarmen und bleichen hausgemachten Tagliolini mit Blattspinat und Parmigiano vom Schmelz eines zart fließenden Eigelbs und vom natürlich erdigen Aroma geschmacksstarker Wintertrüffel geadelt.
Während als Fleisch-Option zum Zeitpunkt unseres letzten Testbesuchs geschmorte Entenkeule mit Rotkohl und nussbuttrigem Kartoffelpüree offeriert wurde, war der „Catch of the Day“ ein Nordsee-Kabeljau, der allerdings recht Kabeljau-untypisch mit sehr weichem, feinfaserigem Fleisch unter seiner dünnen, knusprig gebratenen Haut verblüffte. Gemeinsam mit einem groben, großen Segment von in Ofen geschmortem Hokkaido-Kürbis, butterweicher Karotte, einem sehr lieblichen, eventuell sogar aus Beidem zubereiteten Püree, sowie einem Le Puy Linsengemüse, wirkte das recht zupackend und für den Fisch eigentlich zu plakativ.
Schmackhaft, natürlich und harmonisch war es trotzdem, weshalb die aktuelle Bewertung auch diesmal zu keiner Zeit zur Disposition stand. Auch nicht bei Desserts wie Spekulatius-Crème-Brûlée oder Apfel-Zimtcrumble mit Vanilleeis, die auf schlichte Art voll ins Genießerherz zielen.
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