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Fotos: MAX ENK

MAX ENK

Neumarkt 9-19 (Städtisches Kaufhaus Leipzig)
04109 Leipzig
0341-99997638

aktualisiert: 03 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mo-Sa ab 12 Uhr durchgehend, So Ruhetag
Hauptgerichte: 24-57 €,
Menüs: 19-84 €

Seit über zehn Jahren ist das Max Enk im 1901 fertiggestellten Städtischen Kaufhaus in Leipzig nicht nur Teil der langen Stadtgeschichte, sondern auch eine der verlässlichsten Anlaufstellen, wenn gehobene, aber nicht allzu exklusive Küche und Gastkultur gefragt sind. Dafür bietet der luftig hohe, mit moderner Kunst auflockerte Raum eine genauso passende Bühne wie die idyllische Terrasse in der warmen Jahreszeit. Und lockt für einen spontanen Besuch oder kurzen Lunch genauso wie für ein ausgedehnteres Menü oder einen besonderen Anlass.

Denn mit der zurecht stolz ausgestellten langen Liste ausgesuchter Produzenten und einem hohen Anspruch an eine sorgfältige handwerkliche Zubereitung hat die Küche ganz wesentliche – scheinbar banale, aber alles andere als selbstverständliche! – Grundpfeiler. Diese sorgen dann dafür, dass selbst scheinbar simple Sachen wie eine Consommé mit ihrer dunklen tiefen Kraft aufmerken lassen, ganz abgesehen davon, dass in diesem Fall mit schmelzigem Wagyu-Schinken noch eine luxuriöse Einlage hinzugefügt wurde.

Noch besser illustrierte zuletzt der Küchengruß, wie mit guten Ideen, sorgfältigem Handwerk und exakten Proportionen auch Einfaches spannend werden kann: Mit erdig nussigen Belugalinsen nebst knackig feinsäuerlich marinierten Radieschen und saftigem Pastrami wurde hier ein schlicht gehaltener Opener geschickt, der zwar noch nicht das volle Können des Teams zeigte, aber durchaus Lust auf mehr machte.

Auf das folgende Thunfischtatar etwa, das weitestgehend pur und klar mit einem markanten Akzent von Sesamöl neben einem herb-frischen Kräutersalat, in Süße und Säure sehr konzentrierten confierten Aprikosen und sautierten Erbsenschoten serviert wurde. Auf diese Art entstand mit einfachen Mitteln ein dynamisch kontrastreiches Bild, in dem außerdem noch eine helle, sehr milde Selleriecreme als aromatischer Puffer eine kleine, aber nicht unwichtige Nebenrolle bekam. Hauptdarsteller war dagegen ganz klar der hochwertige Thunfisch.

Neben Klassikern wie dem „Leipziger Allerlei im neuen Gewand“, bei dem exakt gegarte saisonale Gemüse gemeinsam mit flaumigem Semmelknödel und zart gegartem Saibling in einer stoffigen Weißweinsauce präsentiert werden, oder aber einfach einem perfekt locker-wellig soufflierten Wiener Schnitzel mit warmem Kartoffel-Radieschen-Salat, locken immer auch ambitionierte neue Gerichte.

Zuletzt etwa ein saftig-knusprig gebratenes Filet von der Dorade im winterlichen Umfeld aus halbierter und gerösteter Topinambur, deren in dieser Form eher kräftiger, nussig-zartsüßlicher Geschmack in einer hellen Topinamburcreme auch noch etwas milder dargestellt wurde. Erweitert um kräftig angeröstete Birnenstreifen, die mehr nach brauner Butter und teils sogar bitteren Röstnoten schmeckten, als nach süßer Frucht, sich auf diese Art aber gut ins Gesamtbild einfügten, sowie mit etwas Kakaobruch, der die erdig dunklen Seiten des Gerichts noch mehr verstärkte, während ein leichtes Kräuteröl einen Hauch von Frische mitbrachte, war dies ein sehr starkes Gericht, das die in diesem Jahr verdientermaßen vollzogene Aufwertung auf 6 Pfannen untermauern konnte.

Zum Ende wurde es dann wieder klassischer: mit einer Crème brûlée in zart gestockter und sauber hauchdünn karamellisierter Form, bei der allein die Tatsache, dass neben der Karamellkruste auch die gesamte Creme lauwarm temperiert auf den Tisch kam und so für einen recht üppigen Eindruck sorgte, den Eindruck leicht trübte. Die nötige Erfrischung gab‘s aber zum Glück gleich nebenan mit einem mildfruchtigen Birnenragout und einem cremig schmelzenden Vollmilch-Schokoldeneis, aufgelockert von etwas Schokocrumble.

Dazu bietet die Weinkarte auch glasweise viele lohnende Optionen aus Sachsen und darüber hinaus – im Zweifel einfach den Service fragen, der hier ebenso kompetent berät wie in allen anderen Angelegenheiten.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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