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Fotos: Masters

Masters

im Spa & GolfResort Weimarer Land
Lindenallee 1
99444 Blankenhain
036459-61644000

aktualisiert: 07 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Do-Mo ab 18 Uhr, Di u. Mi Ruhetag
Menüs: 95-160 €

Wer in die kleine Straße zum Spa & GolfResort Weimarer Land abbiegt, noch bevor er das südlich von Weimar gelegene Blankenhain erreicht, findet sich ganz schnell in einer eigenen idyllischen Welt wieder. Zwischen dem weitläufigen kupierten Golfgelände, Wiesen und Wald, bietet hier ein edel herausgeputztes Ensemble von Fachwerkhäusern einen äußerst komfortablen Ort für entspannte Auszeiten, an dem neben vielen gemütlichen Lounges und Terrassenplätzen gleich mehrere Restaurants sicherstellen, dass man auch kulinarisch auf hohem Niveau umsorgt wird.

An der Spitze der gastronomischen Angebote steht dabei das frankophil geprägte Restaurant Masters, in dem seit drei Jahren ein engagiertes Team rund um Küchenchef Danny Schwabe ausgedehnt genussvolle Abende zelebriert. Die Karte beschränkt sich dabei klug auf ein einziges Menü in vier bis sechs Gängen mit verschiedenen Auswahlmöglichkeiten, mit der individuelle Vorlieben abgedeckt werden können, ohne das Team vom Fokus auf hohe Produktqualität und die Umsetzung der einzelnen Gerichte abzubringen.

Und bereits bei den einstimmenden Kleinigkeiten wie einem kleinen Crostini mit Mangochutney und Lammpastrami, der hauchdünnen knusprigen Teigkugel mit intensiver Auberginencreme oder der weiß-grünen Spargel-Miniatur mit Shisosorbet und Studentenblume wurde klar, dass sich das auszahlt. Schon diese teils noch einfacher gehaltenen Küchengrüße zeigten sowohl eine deutliche und klare Aromensprache als auch originelle Ideen wie etwa die Studentenblume (Gewürztagetes), auch wenn diese mit ihrem intensiv würzigen, beinahe lakritzartigen Geschmack zum Spargel ein bisschen vorlaut daherkam.

Den kreativsten Eindruck des letzten Besuchs gab es direkt zu Beginn mit dem vegetarischen Arrangement rund um Paprika, Gurke, Olive und Röstzwiebel, bei dem rund um eine filigrane Tartelette mit einem pikanten Paprikasorbet auf marinierten Gurkenstreifen und Olivencrumbles neben schmorfruchtiger Paprikacreme einer helleren Käsecreme und darüber gebröseltem Röstzwiebelbaiser, die Aromen eines sommerlichen Salates auf intensivierte Art präsentiert wurden.

Ganz anders, nämlich verdichtet-harmonisch, als solches aber nicht weniger überzeugend, wirkte der  leicht angebeizte und sanft erwärmte Kaisergranat, der – festfleischig und in ausgezeichneter Qualität – mit zitrusfrischen Geltupfen, mariniertem Fenchel und Topinamburchips in einer aufgeschäumten Krustentiersuppe badete. Diese zeigte auf bis zum Anschlag konzentrierte und mit viel Zug hinterlegte Art das handwerkliche Können des Teams und akzentuierte die süßlich-röstigen Krustentieraromen außerdem feinsinnig mit Tonkabohne.

Bereits fix im Menü verankert ist ein Zwischengang mit gefüllter Pasta, diesmal knallrot und mit einer eher sanften Füllung aus Brillat-Savarin und etwas Belperknolle. Kombiniert wurden die zarten, aber dennoch leicht bissfesten Teigtaschen mit in Cassis eingelegter Feige, einer Saucenreduktion aus Cassis und Feige, sowie einem komplexen hellen Pfefferschaum. Dabei ergaben alle Komponenten gemeinsam – inklusive würziger Belper Knolle und einem Knusperchip obenauf – ein abwechslungsreich zwischen rotfruchtig und pfeffrig-pikant balancierendes Bild, das sich nur zum Ende etwas zu sehr in die lieblich-fruchtige Richtung drehte.

Es sind aber letztlich nur derartige Kleinigkeiten, oft bei der Feinjustierung der Proportionen, die den guten Ideen teils noch etwas im Weg stehen. Beim folgenden, als schmale hohe Tranche servierten Steinbutt beispielsweise, konnte sowohl dessen Qualität als auch die Verbindung mit dessen Topping aus verschiedenen Lauchzubereitungen (von cremig bis knusprig), Brunnenkresse, Oregano und zitronigen Geltupfen mit einer voluminösen duftigen Café-de-Paris-Sauce überzeugen. Nur die Sauce selbst mit ihrem kraftvollem Curryduft und einer etwas stumpfen Kurkuma-Note wirkte am Ende zu dominant – war aber dafür, wie vom Sommelier versprochen, ein sehr guter Partner zu den würzigen Barriquenoten im dazu im Weinglas servierten Chablis.

Einer der stärksten Gänge folgte mit dem dreierlei Kalb, bei dem mit knusprig-zartem Bries, einem kleinwürfeligen Herzragout und rosazartem Filet in Fichtennadel-Beize ein breites Produktspektrum gezeigt und zudem von einem knuffigen kleinen Kartoffelteig-Ring mit verschiedenen abwechslungsreich auf engem Raum verdichteten Pilzzubereitungen pointiert begleitet wurde. Mit den von einer dunkelwürzigen Creme über kleine helle Buchenpilze bis zu knuspriger Krauser Glucke reichenden Potpourri ging das sonst insgesamt eher hell gehaltene Fleischgericht in eine duftig-waldwürzige Richtung, in der die Qualität und Zubereitung der einzelnen Kalbskomponenten hervorragend zur Geltung kam.

Danach erfrischte ein rund um grünen Apfel in verschiedenen Varianten mit Dill und knusprigem Blätterteig aufgebautes erstes Dessert beinahe ein bisschen zu sehr, weil die forcierte, teils beinahe kratzige Säure nur bedingt von hellen kleinen Cremestreifen abgepuffert werden konnte. Umso balancierter und überzeugender gelang dafür eine längliche Tarte-Schale mit einem durch Muscovadozucker und Malz dunkelwürzigen Teig und heller Füllung aus Joghurt, Limetten-Cremeaux und einem erfrischend würzigen, originellen Topping aus Limettensorbet und -gel sowie Pinienkernen.

Viele der Gerichte werden vom Küchenteam selbst mit eingesetzt und erläutert, was eine angenehme Auflockerung mit sich bringt und gemeinsam mit den gut ausgewählten Getränkepairings, die sowohl beim Wein als auch alkoholfrei hohes Niveau halten, für einen entspannt genussvollen Abend sorgt.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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