Perrier_Superbanner

???

Fotos: Ma'Roots

Ma'Roots

Sonnengasse 14 a
85661 Forstinning
08121-49499

aktualisiert: 10 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa ab 18 Uhr, So-Di Ruhetag
Hauptgerichte: 30-34 €,
Menüs: 63-109 €

Wer das etwa dreißig Kilometer östlich von München am Ortsrand von Forstinning gelegene Restaurant Ma‘Roots erreicht und die verwitterten Holzbalken des hübsch herausgeputzten Gebäudes sieht, könnte leicht glauben, auf einer idyllischen Almwiese zu stehen und nicht vor den Toren der Landeshauptstadt. In jedem Fall aber wirkt das Restaurant mit dem hippen Namen unmittelbar einladend. Das setzt sich dann auch beim urigen Ambiente mit stilvollen, frisch und elegant wirkenden Details genauso auch im Inneren fort.

Beste Voraussetzungen für die Küche von Manuela Holzbauer und Manuel Faltermeier, die auf einfallsreiche und lässige Art regionale Produkte und Tradition mit der großen weiten Welt verbinden. Neben dem Restaurantbetrieb am „Chefs Table“ (explizit kein Tresen-Restaurant!) mit seinem alle drei Wochen wechselnden Menü in maximal sechs Gängen, die allesamt auch unkompliziert à la carte geordert werden können, sind die beiden Chefs auch mit ihrem Catering und dem „Hofkücherl“ als Eventlocation sehr erfolgreich.

Das aber nur am Rande, denn wer das volle Können der Küche erleben möchte, sollte ganz klar am besten am Abend im Ma Roots einchecken. Dort zeigen dann bereits die ersten einstimmenden Kleinigkeiten sehr gut die Philosophie und das Niveau der Küche. Etwa bei einem Tapiokachip mit fermentierter Pilzcreme oder einer Tartelette mit Chili-Mayonnaise und eingelegter Johannisbeere, die beide eine gewisse raue Regionalität mit pfiffigen Details verknüpften.

Generell hält das Team seine Gerichte klugerweise stilistisch eher aufgeräumt und klar als elaboriert und verspielt, was auch die im ersten Gang servierten etwas breiteren Rettich-Streifen sehr gut illustrierten, deren ätherische Schärfe und erdige Noten in einem leichten Rahmdressing eingebunden und von karamellisierten Walnüssen sowie fermentierten und dünn gehobelten Radieschen akzentuiert wurde. Ein grünwürziges Kräuteröl brachte dazu noch einen Hauch von Frische und das separate kleine Laugenstangerl mit Butter und Schnittlauch den eindeutigsten Bezug zu den „Roots“. Das war im Grunde simpel arrangiert, aber mit einfachen Mitteln dennoch animierend und raffiniert gestaltet.

Noch deutlich origineller wurde es bei den folgenden wolkenzarten (eher locker-fluffigen als cremigen) Kartoffelgnocchi in einem auf Basis von Honigmelone zubereiteten Sud, der mit blumiger Gelbfrucht, aber auch feiner Säure und einer zarten pikanten Schärfe aufwartete. Und der auf diese Art perfekt mit einem etwas harscher gehaltenen, süß-säuerlichen Chutney aus Grünen Tomaten harmonierte.

Diese klare, schlichte Eleganz kam beim Hauptgang nicht ganz so gut zum Tragen, auch wenn dessen Grundidee das ebenfalls durchaus hergegeben hätte. Das hier ins Zentrum gestellte Fleisch vom Landhuhn brachte als mit viel milder Farce und etwas Mangold gefüllte Roulade allerdings relativ wenig Produktcharakter mit und hatte es dergestalt neben einer rustikal-erdigen Karottencreme recht schwer, sich zu behaupten. Sautierter Mangold brachte dazu würzige grüne Akzente und eine glänzend-tiefgründige Geflügeljus das nötige Rückgrat. Mit mehr Fleisch und den Aromen gerösteter Hühnerhaut – sei es einfach als saftig gebratenes Filet oder separat – sowie zurückhaltender dosierter Karotte hätte man da noch eine Schippe dreuflegen können. Schmackhaft und harmonisch war das auf seine erneut sympathisch aufgeräumte Art aber auch so.

Und mit hauchdünnen zarten Palatschinken, die verführerisch mit leichter Vanillecreme gratiniert waren, ergänzt von intensiv herbfruchtigen warmen Zwetschgen im eigenen Saft und einem üppig schmelzigen Thymian-Rahmeis, traf das Team am Ende nochmal voll ins Schwarze. Zielte damit einerseits voll ins schwelgerische Genusszentrum und setzte andererseits gekonnt die typischen kleinen raffinierten Akzente, mit denen die Gerichte nicht „nur“ gut, sondern zu etwas Besonderem werden.

Zusammen mit dem herzlichen Serviceteam, das immer wieder von den beiden Chefs unterstützt wird, sowie einer kleinen feinen Weinauswahl, ergibt das ein Gesamtbild, bei dem einfach alles sehr gut zusammenpasst. Ein attraktives Preis-Genuss-Verhältnis eingeschlossen.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



Das GUSTO-Lexikon der Köche

Hier finden Sie einen Großteil der Küchenchefs, deren Restaurants im GUSTO-Führer empfohlen werden. Das Lexikon wird ständig ergänzt.

Das GUSTO-Ranking der besten Restaurants

Hier finden Sie eine tagesaktuelle Übersicht aller im GUSTO-Führer empfohlenen Restaurants - sortiert nach ihrer derzeitigen Bewertung.