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Fotos: lenis wine & dine

lenis wine & dine

Marienplatz 25
84130 Dingolfing
0170-5526145

aktualisiert: 05 / 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, So-Di Ruhetag
Hauptgerichte: 8-42 €,
Menüs: 75-125 €

Manchmal kommt einfach alles auf ganz natürliche Art und Weise so zusammen, dass wirklich besonders schöne neue Dinge entstehen. Genau das lässt sich auch von dem erst im Herbst 2024 direkt am Dingolfinger Marktplatz eröffneten „Lenis Wine & Dine“ sagen, wo Gastgeberin Magdalena Mitterhuber sich mit dem eigenen Lokal einen langgehegten Traum erfüllte. Sie hat hier nicht nur einen einladend rustikal-eleganten Ort mit herzlicher und sehr persönlicher Atmosphäre geschaffen, sondern für auch noch ein echtes Dreamteam rekrutiert: Mit Jochen Benz, bekannt unter anderem durch seine Zeit bei Jan Hartwig im Münchener Atelier und im Jan als ebenso erfahrener wie versierter Sommelier, und Sinar Tayyara in der Küche, der auf Erfahrungen bei Bobby Bräuer und im Münchener Mural zurückblicken kann, wurden zwei echte Könner ihres Fachs mit an Bord geholt.

Den besonderen Charme des Lenis macht aber aus, dass das gesamte Konzept trotz der beeindruckenden versammelten Expertise angenehm entspannt und unkompliziert bleibt. Am Mittag gibt es eine kleinere Auswahl bodenständiger Speisen mit leichtem Südtiroler Einschlag, nebenher lohnt sich ein Blick in das hochkarätig und individuell aufgebaute und kuratierte Angebot in der Vinothek, oder auch einfach nur ein Zwischenstopp an der Bar für ein oder zwei hochwertig gefüllte Gläser. Am Abend geht das Ganze mit zwei Menüs (eins vegetarisch) dann deutlicher in Richtung Gourmetgastronomie, bleibt aber auch hier in einer unangestrengt entspannten Gangart.

In dieser waren dann beim letzten Besuch auch die ersten Snacks vom Strudelteigröllchen mit Karottencreme bis zum knusprigen Kartoffel-Millesfeuilles mit Räuchermayonnaise gehalten: akkurat, aber aromatisch noch eher zurückhaltend und eher einfach konzipiert. Lust auf mehr machten die Miniaturen aber in jedem Fall! Genau wie der folgende feinsäuerlich-fruchtige Sud mit Kaktusfeige, einigen Wurzelgemüse-Juliennes, knusprigem Kartoffelstroh und saftig-zarten Pfaffenstückchen als harmonisch, aber insgesamt auch noch etwas karg wirkende Einstimmung.

Bereits beim ersten offiziellen Gang gab das Team dann aber richtig Gas, und schaffte mit den geschmeidig-zarten Tranchen der Lachsforelle vom Schliersee nebst knackig-säuerlichem Rhabarber (als Stücke und Gel) neben Schnittlauchmayo, knuspriger Fischhaut, Saiblingskaviar und einem von Schnittlauchöl geprägten Fischsud ein auf leichte und beschwingte Art sehr präzise und dicht wirkendes Bild.

Das gleiche Niveau setzte sich dann auch beim folgenden grünen Spargel fort, der durch feine Linien von Misocreme und Zitronenmayo akzentuiert und von zarten Lamellen von Krauser Glucke bedeckt war. Ergänzt von einer schaumigen Hollandaise, die für eine gewisse schmeichelnde Fülle verantwortlich war, und von karamellisierten Haselnüssen für nussig röstige Spitzen, war auch das ein ebenso clever wie souverän aufgebauter Gang auf hohem Niveau.

Sogar noch eine Schippe draufgelegt wurde sodann mit dem Hauptgang, einem rosa gebratenen, nussig-eigenaromatischen Stück aus dem Fledermausstück eines Freilandschweins aus der Region, das im Duett mit einem nicht weniger als perfekt schmelzig-kross dargebotenen Würfel aus dem Schweinebauch aufs Porzellan geschickt wurde. Liiert war das bemerkenswert gute Schweinefleisch mit sanft sautierten Morcheln, einem feinwürzig durch Sherry aromatisierten Morchelschaum und einer sehr natürlichen und eleganten Jus. Das wirkte alles zusammen so dicht und zugleich feinsinnig differenziert, dass man dafür allein auch bedenkenlos 7 Pfannen hätte geben können.

Dieses Bewertungsniveau erreichte das Dessert aus einem Buchweizen-Karottenkuchen unter Karottensorbet, karamellisierten Walnüssen und einer leichten, hellen Ganache für zusätzliche Cremigkeit und Fülle zwar nicht ganz – aber auch dieser erfreulich wenig süße, eher nussig-salzig angelegte und nur punktuell durch kühle Süße ergänzte Abschluss machte beinahe uneingeschränkt Freude. Hier ließ nur der verhältnismäßig kompakt und trocken anmutende Kuchen das Ganze ein klein wenig rumpelig wirken.

Doch solche geringfügigen Wackler können das grundsätzlich sehr ansprechende Gesamtbild nicht trüben. Und zu dem gehören auch die von Jochen Benz ebenso kompetent wie lässig-humorvoll präsentierten Weinempfehlungen und die herzlich-charmante Art des gesamten Teams. Auch die einladende Preisgestaltung ist ein weiterer Pluspunkt dieses sympathischen Gastronomiekonzepts, das sich erfreulicherweise nicht dem Fine-Dining-Mainstream unterwirft.

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