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Le Petit Royal Frankfurt

Neckarstr. 13
60329 Frankfurt am Main
069-75666250

Di-Fr von 12-14.30 Uhr u. ab 19 Uhr, Sa ab 19 Uhr, So u. Mo Ruhetag

Hauptgerichte: 35-150 €

In der Hauptstadt längst eine Legende – nun gibt’s das Grill Royal auch mit einem Ableger in Frankfurt: Die Betreiber des exklusiven und glamourösen Szenerestaurants in Berlin Mitte haben mitten in der Innenstadt der Bankenmetropole eine Dependance mit einem eng an das Original angelegten Konzept eröffnet. Das heißt: maximal luxuriöse Produkte zu entsprechenden Preisen in einer in lockerem Bistro-Style zwar eher unkomplizierten, im Umgang mit den edlen Viktualien aber durchaus sehr sorgfältigen und fundierten Zubereitung.

Es gibt wild gefangene Sylter Royal Austern, Kaviar verschiedener Aquakulturen, Vorspeisen wie Rindertatar mit Bio-Eigelb von Eiern vom Hof des Küchenchefs, aus denen zum Beispiel auch ein Onsen-Ei in getrüffeltem Rahmspinat zubereitet wird, eine Krustentierbisque, die man sich wahlweise mit einem halben, selbstverständlich bretonischen Hummer aufwerten kann, oder Hauptgänge wie ein amtliches Rinderfilet Rossini.

Der größte Schwerpunkt liegt bei besonderen Fleisch-Cuts von verschiedenen Dry-Aged-Varianten bis zu hochgradiertem Wagyu Beef, aber auch handgeangelter Fisch und ausgesuchte Krustentiere finden sich zum Selberkombinieren mit klassischen Beilagen wie hausgemachte Pommes Frites, Kartoffelgratin mit Gruyère, Trüffelrisotto, grünen Bohnen oder Gegrilltem Romanesco in der reichhaltig bestückten Karte.

Das Ambiente des am Rande des Bahnhofsviertels im Souterrain einer Gründerzeitvilla beheimateten Restaurants bietet mit seiner vornehm zurückhaltenden, sichtbar edlen und großzügig weitläufigen Gestaltung eine passende Umgebung, sowohl für ein schnelleres Business-Essen als auch für den besonderen Anlass. In beiden Fällen startet ein Besuch für alle Gäste mit erfreulich gutem Brot nebst Butter und Olivenöl – schon hier zahlt sich das Augenmerk auf Grundprodukte aus – sowie wahlweise einem Glas Champagner, bevor es direkt zu einer der Vorspeise geht.

Ein ausgezeichnetes Beispiel für den Stil der Küche war zuletzt ein maximal simpel gehaltener Pulposalat, bei dem die elastisch-zarten Scheiben des Kraken-Tentakel mit saftigen schwarzen Oliven, Kirschtomaten, Staudensellerie, Petersilie und gutem Olivenöl zu einer abwechslungsreichen, von den hervorragenden Produkten getragenen Melange wurden. Frisch und aromenstark auf ganz unkomplizierte und unverkünstelte Art und gerade deshalb als solches auch sehr überzeugend.

Die vielfältigen Optionen bei exklusivem Fleisch sind hier wie gesagt immer eine sichere Bank. Dass aber tatsächlich auch maritime Produkte dem gleichen hohen Anspruch genügen, bewies zuletzt ein sanft koloriertes hohes Steinbuttfilet in einer beachtlichen Qualität, die allein auch eine deutlich höhere Bewertung rechtfertigen würde. Mit leicht knusprigem Äußeren, festem, zart aufblätterndem Fleisch sowie sehr „sauberem“, glasklaren Geschmack, wurde dieser Prachtfisch in einer Kasserolle am Tisch serviert – gemeinsam mit buntem Mangoldgemüse, das eine feine pikante Schärfe und die typische grüne Würze beisteuerte, ergänzt von der fruchtigen Säure abgegrillter Zitrone. Auch das war kochtechnisch eigentlich sehr simpel umgesetzt, aber auf diese Art und durch das gekonnt herausgestellte Premiumprodukt lag das Gesamtergebnis hier locker auf 6-Pfannen-Niveau.

Die Desserts reichen von Baba au Rhum mit gebratener Ananas und Gewürzsabayon bis zur Crème brûlée mit Honigkuchen und Quittensorbet – wer sich aber schon vorher schadlos gehalten hat, kann das Mahl aber auch ganz schlank mit hausgemachten Sorbets nach Wahl abschließen. Die sind aromatisch schön prägnant, von der Konsistenz her dagegen eher wässrig-kristallin und rufen so in Erinnerung, was auf diesem Feld mit Geräten wie einem Pacojet möglich wäre.

Beim grundsätzlich gut geschulten und sehr aufmerksamen Service hakten zuletzt einige kleinere Abläufe, was aber nur den Besuch etwas verzögerte und nicht die Freude daran trübte. Außerdem lässt sich mit der hochwertigen internationalen Weinauswahl, in der konzeptgemäß große Namen und hohe Preise ebenso zu finden sind wie spannende Entdeckungen zu fairen Kursen, die Zeit sehr vergnüglich vertreiben.