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Fotos: Le Jardin de France im Stahlbad

Le Jardin de France im Stahlbad

Augustaplatz 2
76530 Baden-Baden
07221-3007860

aktualisiert: 04 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa von 12-13.45 Uhr u. ab 18.30 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 45-70 €,
Menüs: 48-145 €

Passender als „Der französische Garten“ könnte der Name auch am neuen Standort des Le Jardin de France kaum sein, denn der großzügige hohe und direkt an einen Park angrenzende Wintergarten versprüht unmittelbar eine heitere Atmosphäre, die in Kombination mit Stéphan Bernards frankophiler Küche tatsächlich ein wenig an ein stilvolles Picknick in einem Genussgarten irgendwo in Frankreich erinnert. Eine wunderbare Bühne jedenfalls für die klassische Produktküche des im Elsass geborenen Chefs, der sich fernab von irgendwelchen Moden und Trends voll auf die Klarheit und Kraft ausgezeichneter Produkte und die starke handwerkliche Substanz seines Schaffens verlässt und damit in bester Kohärenz zum Ambiente auf unkompliziert beschwingten Genuss abzielt!

Und das seit vielen Jahren mit großem Erfolg! Woran sich – so viel bereits vorab – auch nach unserem letzten Besuch, der eine wahre Trüffel-Party war, rein gar nichts geändert hat. Nach hervorragendem Baguette mit Rohmilchbutter repräsentierte bereits ein Carpaccio von handgetauchter Jakobsmuschel mit deren dicken, fleischigen Scheiben in wunderbar klarem Geschmack, eine ganz typische Vorspeise des Le Jardin de France. Die exzellente Qualität der Coquilles bildete ganz puristisch das Zentrum des Tellers, behutsam ergänzt von einer üppigen Entourage aus (auch im Rohzustand erdig duftiger) Wintertrüffel, Selleriecreme, Olivenöl und etwas Vogelmiere für einen gewissen grünfrischen Oberton.

Beinahe noch puristischer und erneut vor allem durch das hervorragende Produkt begeisternd, das auch in einem noch deutlich höher bewerteten Restaurant eine gute Figur gemacht hätte, wurde es beim folgenden Hummer. Dessen süßlich-nussige Stücke mit zartem Biss ohne jede Fasrigkeit wurden ganz schlicht nur mit sautiertem Blattspinat, meisterlich tiefschürfendem Hummerschaum und diesmal dicker gehobelten Trüffelscheiben kombiniert, die in diesem Fall mehr Biss und weniger duftiges, aber dafür längeres Aroma beisteuerten.

Dass im Hauptgang auch die zart gebratenen Streifen von der Seezunge in einer beeindruckenden Qualität auf den Teller kamen, wie es auch in sehr guten Häusern nicht selbstverständlich ist, verwunderte dann schon gar nicht mehr so sehr. Allerdings geriet deren Umgebung aus gedünstetem Lauch, einer voluminösen Weißweinsauce und Trüffel in diesem Fall ein wenig behäbig und dumpf. Da wäre in jedem Fall noch eine Spur mehr Säure in der Sauce hilfreich gewesen, um mehr Dynamik und Zuspitzung auf den Teller zu bekommen. So wirkte das Gericht auf leicht träge Art relativ oldschool und wurde allein von der Ausdruckskraft der Seezunge getragen.

Aber schon beim Dessert, einem Haselnussparfait auf knusprigem Schokoladenboden, eingerahmt von einer duftigen Vanillesauce und gekrönt von geraspelter schwarzer Trüffel, war dagegen alles wieder im Lot – auch wenn das Aroma der Haselnuss sogar durchaus noch etwas markanter hätte herausgearbeitet sein können. Aber an dem insgesamt wieder sehr souveränen Eindruck, zu dem unbedingt auch der charmante Service rund um Gastgeberin Sophie Bernard und die (auch glasweise) reiche Auswahl hochwertiger französischer Weine gehören, ändert auch diese konstruktive Feststellung rein gar nichts. Das Le Jardin de France ist und bleibt eine feste Größe für Genießer in der Region!

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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