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Fotos: Le Jardin de France im Stahlbad

Le Jardin de France im Stahlbad

Augustaplatz 2
76530 Baden-Baden
07221-3007860

aktualisiert: 01 / 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di u. Mi von 12-13.30 Uhr u. ab 18.30 Uhr, Do von 12-13.30 Uhr, Fr u. Sa von 12-13.30 Uhr u. ab 18.30 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 42-85 €,
Menüs: 54-165 €

Das wunderschöne Restaurant am Tor zum Kurpark von Baden-Baden, dessen atmosphärische Attraktion der große vorgelagerte Wintergarten ist, wo die Fensterfronten im Sommer zum Park hin geöffnet werden, darf ohne Übertreibung als ein echter „Place to be“ für Genießer bezeichnet werden. Hier ist Leben, hier wird auch schon zur Mittagszeit ausgiebig geschlemmt und Wein getrunken – kurzum: hier wird von Gastgebern und Gästen aufs Schönste Savoir-vivre zelebriert. Und in dieses Bild passt auch perfekt das Kulinarium, das nicht unwesentlich zum großen Dauererfolg des Le Jardin de France beträgt.   

Eine herzwärmende, tiefe Entenconsommée im Schälchen zum Trinken machte zuletzt gleich auf völlig unspektakuläre und dennoch Ausrufezeichen setzende Art unmissverständlich klar, worum es bei Stéphan Bernhards Küche geht: bestes französisches Küchenhandwerk. Die Gerichte, von denen es fünf als Menü gibt und etwa doppelt bis dreimal so viele à la carte, sind einerseits sehr klassisch und unkompliziert, es ist aber definitiv bisweilen auch eine anspruchsvolle Küche für fortgeschrittene Gourmets. Für Feinschmecker, die Produktqualitäten erkennen können und die zu schätzen wissen, wenn diese von den begleitenden Aromen nicht überhöht, sondern ihre Charaktereigenschaften bestmöglich herausgekitzelt werden.

Ein Musterbeispiel hierfür war beim jüngsten Besuch die Vorspeise von Jakobsmuscheln und Langustinen, die beide komplett roh – die Muscheln als dicke marinierte Scheiben und das Krustentier als Tatar – in Rosettenform auf den Teller drapiert waren und von einer subtil mit Vanille aromatisierter Orangenvinaigrette, kandierter Zitrone und Tupfen einer Feldsalatcreme in ein herb-fruchtiges Umfeld gestellt wurden. So zurückhaltend wie möglich, damit die erstklassigen Hauptprodukte in all ihren subtilen Facetten glänzen konnten, so markant wie nötig, dass es auch kompositorisch ein spannendes Gericht war. Eine nicht unwichtige Rolle spielten in dem Kontext auch die Urgetreide-Pops auf dem Tatar, die den fleischigen Texturen einen crunchigen Kontrast entgegenstellten und sich dennoch nicht aufdrängten, sondern vielmehr die natürliche Konsistenz der maritimen Produkte noch mehr verdeutlichen konnten.

Ein ebenfalls hervorragendes Produkt repräsentierte der folgende Hummerschwanz, der sanft gebraten zu seiner Idealform gefunden hatte und auf einem Bett aus zart knackigem und mit kleinen Stücken von kandiertem Ingwer effektvoll aromatisiertem Spitzkohl angerichtet war. Besonders der Aromentwist, den der karamellig-ätherische Ingwer im Zusammenspiel mit einer Hummervelouté erzeugte, die wiederum ein feines Orangenaroma in sich trug, bot attraktiven Gaumenkitzel der anspruchsvollen Art.

Der Fischgang rund um Atlantik-Scholle und Kaisergranat mit Artischocke, Blattspinat und Safransauce war auf dem Speisekarten-Papier der vielleicht gediegenste Gang des Menüs. Aber auch das präsentierte sich dann auf dem Teller aufgrund der besonderen Produktqualitäten und der präzisen handwerklichen und geschmacklichen Ausführung als ein überraschend attraktives, weil ausdrucksstarkes Gericht.

Das waren ganz ohne Frage auch die mit einer nussigen Kürbiskernkruste gratinierten Rehfilets, die in herbstlicher Gesellschaft von Hokkaido-Kürbisgnocchi, Maronenpüree, eingelegtem Boskop-Apfel und sautierten Waldpilzen ein ebenfalls sehr klassisches Geschmacksbild repräsentieren. Nicht zuletzt durch die mutmaßlich mit etwas Foie gras aufgemixte Wildjus und überhaupt der wieder in jeder Komponente äußerst ausdrucksstarken und präzisen Machart, kam hier aber nicht der Hauch von gediegener Langeweile auf.

Erst recht nicht beim „Armen Ritter“ in Gestalt eines knusprig karamellisierten und mit einer Art gebranntem Mandelpüree betupften Riegels, der von geschmorter Quitte, Quittenschaum und einem mit Loomi, also getrockneter schwarzer Zitrone spannend aromatisierten Parfait begleitet wurde. Ein gut balanciertes Mittelding aus Vollmundigkeit und Süße auf der einen und Frische und Leichtigkeit auf der anderen Seite. In der Flaschenweinkarte findet man sehr viele gute Speisebegleiter und wer nur ein, zwei Gläschen trinken möchte, fragt einfach das Team um Gastgeberin Sophie Bernhard und ihre teils jahrelangen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesbezüglich immer gute Empfehlungen in petto haben.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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