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Täglich von 11-14 Uhr u. ab 17.30 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 14-33 €, Menüs: 25-92 € |
Der generationsübergreifende Familienbetrieb der Laupheimers in der unterallgäuer Ortschaft Westerheim-Günz ist ein Brauereigasthaus wie es im Buche steht, auch wenn dort mittlerweile kein eigenes Bier mehr gebraut wird. Schon das stattliche Gebäude, in dem neben Gastronomie auch ein Hotelbetrieb untergebracht ist, passt perfekt ins Bild. Aber auch die Gasträume, die sich im Erdgeschoss auf die vordere Gaststube, einen Nebenraum und einen gemütlichen Kreuzgewölbesaal verteilen, erfüllen exakt die Erwartungen, die man an einen Brauereigasthof hat.
Und das Schönste: auch die Küche besinnt sich mittlerweile voll und ganz auf dieses Genre, versucht sich nicht mehr in Exotik oder Exklusivität und offeriert in der Karte nur noch genau das, was man sich in solch einem Gasthaus wünscht: bodenständige Regionalküche ohne Sperenzchen, dafür mit viel Substanz, handwerklich zubereitet, natürlicher Geschmack. Wir kommen schon seit fast zwanzig Jahren regelmäßig hierher und haben in dieser Zeit schon immer auf sehr ordentlichem Niveau gegessen, aber noch nie so gut wie in diesem Jahr. Was gar nicht unbedingt damit zusammenhängt, was die Küche macht, sondern was sie nicht macht! Der Verzicht auf Gerichte, die nicht so recht hierher passen, ist das Eine – der Verzicht auf Überflüssiges auf den Tellern und die Fokussierung auf das Wesentliche aber das Andere.
Und in diesem Sinne war das vollkommen schlicht und schnörkellos, aber eben mit guter Fleischqualität, fein abgeriebenem und exakt dosiertem Parmesan, kleinen Blättern Rucola und sonst nichts außer Olivenöl, Salz und Pfeffer aufs Porzellan gebrachte Rindercarpaccio eine ansprechende Sache. Keine künstlich-penetrante Balsamicocreme, kein störendes schmückendes Beiwerk, keine überflüssige Säure – aber im Brotkorb dazu richtig gutes Baguette mit schwerem, saftigem Teig. Und genau dieses was auch verantwortlich dafür, dass die mit herzhaftem Käse überbackene Brotscheibe, die stilecht in der französischen Zwiebelsuppe schwamm, eine so wunderbar schmelzige und kompakte Einlage abgab und nicht darin zerfledderte. Das ausgewogene Süppchen selbst war mit kraftvollem dunklem Zwiebelaroma ohne störende Fremdwürze auch sehr ansprechend.
Gute Produkte, sauberes Handwerk, natürliche Aromen und nichts Obsoletes – das waren auch die Erfolgsgaranten für Hauptgänge wie etwa „Laupheimers Schmankerlpfanne“, ein tatsächlich in der Eisenpfanne serviertes Potpourri aus Rinder- und Schweinemedaillons auf cremig und mildwürzig eingelullten Kässpatzen mit Röstzwiebeln, tadelloser Sauce und ein bisschen punktgenau knackiges Gemüse dazwischen. Der eigentliche Star auf diesem Teller war aber die formidable hausgemachte Maultasche mit bissfest-elastischem Teig, saftigem und nur angenehm mild gewürztem Brät, aber viel „grünem“ Geschmack von Spinat und Kräutern.
Nicht weniger gut war das Wildbret: zweierlei vom Hirsch, nämlich rosa gebratene Medaillons vom Rücken und zart geschmortes Ragout, die mit schmelzigen kleinen Semmelknödeln und schön säuerlichem Preiselbeerkompott auf authentisch unverfälschter Wildsauce daherkamen. Überhaupt die Saucen: guter Fluss, kraftvoll, dicht, aber weder leimig noch mit störender Bindung noch mit vorschmeckenden Fehltönen von unsorgfältigem Ansatz.
Und so wunderte es uns schon nicht mehr, dass auch die Desserts voll überzeugten. Zum einen das sehr cremige, dichte Zimtparfait auf feinsäuerlichen Punschkirschen, noch mehr aber der Kaiserschmarrn, der äußerst fluffig und mit animierenden nussbuttrigen Karamellnoten sowie gerösteten Mandeln, Rosinen und Brombeeren auf aromatischem Apfelmus daherkam.
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