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Fotos: Landhaus Hohenlohe

Landhaus Hohenlohe

Erlenweg 24
74585 Rot am See
07955-93100

aktualisiert: 07 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 38-45 €,
Menüs: 62-90 €

Das ruhig am Ortsrand von Rot am See gelegene Landhaus Hohenlohe zählt seit vielen Jahren zu den lohnendsten Zielen für Genießer in der Region. Das war so, als hier noch mit dezidiertem Gourmetanspruch ein Fine Dining Menü angeboten wurde. Es hat sich nicht geändert, seit das Konzept auf pfiffige kleine „Landhaus-Tapas“ umgestellt wurde. Und es ist auch heute noch so, mit einer bewusst übersichtlich gehaltenen Karte in der man je einer Handvoll an Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts findet, die entweder à la carte oder in einem individuellen Menü in drei oder vier Gängen geordert werden können.

Grundpfeiler der Küche waren und sind die Qualität der verwendeten Produkte und eine handwerklich blitzsaubere und frische Zubereitung, bei der oft mit nur kleinen Handgriffen für die entscheidende Prise an Finesse gesorgt wird. Wie gut das funktioniert, zeigte zuletzt schon zum Einstieg eine der Landhaus-Tapas-Ideen, hier mit gegrillten Scheiben von jungen Zucchini und violettem Blumenkohl, auf denen ein saftig-knusprig frittierter Tortellono mit warmwürzig chilischarfer Linsenfüllung platziert wurde – und als Einstimmung richtig Spaß machte.

Das machte der erste offizielle Gang ebenfalls, aber auf ganz andere, deutlich akkuratere und modernere Art und Weise: Den Tellerboden zierte ein fein gewürfeltes Gemüsetatar unter einem Ring aus zarter Melonenmousse; drumherum angegossen wurde eine straffe, von Kräuteröl marmorierte Buttermilch-Gazpacho, in der rote Johannisbeere punktuell zusätzliche Frischekicks lieferte, während auf der der Tellerfahne marinierte Stücke und Gel von Melone feinere Akzente beisteuerten. Und weil das Ganze so feingliedrig und elegant daherkam, brachte auch die als Upgrade erhältliche, glasig-knusprig gebratene Garnele nebst Tapiokachip einen ausgezeichneten kraftvollen Kontrast.

Die zarten Schlutzkrapfen mit appetitlicher Bratkruste und feinsäuerlich-würziger Ziegenkäsefüllung zielten dann im nächsten Gang gemeinsam mit halbgetrockneten Cocktailtomaten, karamellisierten Pistazien und einem frischen Weißweinschaum voll aufs Wohlfühlzentrum – und brachten auf diese Art einerseits sehr viel süffige Kraft, andererseits aber auch feine Details für eine gewisse Dynamik auf den Teller.

Auch der Hauptgang zeigte dann, wie wenig es braucht, um scheinbar schlichte Teller auf ein überraschend hohes Niveau zu heben. Ein wesentlicher Faktor war hier schon allein die Qualität des hohen, kross und saftig gebratenes Doradenfilets in einer elegant-pikanten Chimichurri-Vinaigrette. Den entscheidenden Impact steuerte allerdings die vibrierend frisch mit Säure aufgeladene Artischockencreme hinzu, optisch ganz unscheinbar, aber mit großer Wirkung für das gesamte Gericht. Mit knackig gebratenen jungen Zucchini, einer frittierten Zucchiniblüte und einem mit Oliven gefüllten Kartoffelchip gab es dazu noch etwas Auflockerung und fertig war ein auf schlichte Art sehr fein umgesetzter Hauptgang.

Beim Dessert um Millesfeuilles aus dunkel-röstwürzig gebackenen Teigblättern mit gebrannten Pistazien zwischen zarter Mascarponecreme, mit Zitronenthymian glasierten Aprikose und duftig-fruchtigem Aprikosensorbet sowie herb-säuerlichen Spitzen von Aroniagel wurde wieder etwas akkurater gebastelt, was ebenfalls zu einem rundum überzeugenden Ergebnis führte. Absolut zuverlässig präsentierte sich auch wieder das Serviceteam. Der Weinfundus ist überschaubar und überwiegend im einfacheren bis mittleren Qualitätsbereich angesiedelt, deckt aber dennoch ein breites Spektrum ab.

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