Perrier_Superbanner

???

Fotos: Landhaus Halferschenke

Landhaus Halferschenke

im Hotel Landhaus Halferschenke
Hauptstr. 63
56337 Dieblich
02607-7499154

aktualisiert: 01 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mo u. Do-Sa ab 17.30 Uhr, So ab 12 Uhr durchgehend, Di u. Mi Ruhetag
Hauptgerichte: 18-42 €,
Menüs: 49-89 €

Solche Gasthäuser, wie die mit ihrer Natursteinfassade schon von außen sehr einladend anmutende und auch drinnen stilvoll gestaltete, bei allem Eigenanspruch aber atmosphärisch angenehm bodenständige Halferschenke in Dieblich, empfehlen wir ganz besonders gerne. Häuser wie dieses, wo jenseits von Fine-Dining-Attitüde und streng durchchoreographiertem, für alle Gäste einheitlichem Menüprogramm ein gehobenes gastliches und kulinarisches Niveau geboten wird. Wo man den Imperial Kaviar der hauseigenen Selektion neben der gratinierten Zwiebelsuppe und den Hirschkalbrücken mit Gänseleber-Raviolo neben der klassischen Rinderroulade findet.

Dass auch die bodenständigen Traditionsgerichte bei einem versierten Vollblutkoch wie Christoph Schmah weit überdurchschnittliches Niveau bieten, liegt auf der Hand. Und ganz egal, welches Genre er bedient, verzichtet er souverän auf Schnörkel und Pirouetten, bringt alles ganz uneitel und gegenständlich, aber eben äußerst präzise und solide zubereitet aufs Porzellan.

Der Halferschenken-Schmaus, für den wir diesmal nicht à la carte bestellt, sondern uns an das „Gourmet-Menü“ gehalten haben, begann zunächst mit gutem Brot nebst Aufstrichen und Butter und dann mit einer kalt-warmen Vorspeise, bei der eine Nocke cremig angemachtes Taschenkrebsfleisch auf Kichererbsen-Couscous und mariniertem Kürbis den kalten Part abgaben und eine im Panko-Mantel als Stick knusprig ausgebackene Riesengarnele den warmen Part. Ein sehr ansprechender schmackhafter Auftakt, dem es nach unserem Dafürhalten und trotz einiger Tupfer von milder Currymayonnaise nur ein wenig an Süffigkeit gefehlt hat, etwa durch eine Vinaigrette oder ähnliches.

Und über diesen Punkt hätte man auch bei der zweiten Vorspeise diskutieren können, einem quadratischen Parfait von der Elsässer Gänseleber, das je zur Hälfte mit eingelegten Sauerkirschen und mit Cantuccini-Crunch bedeckt war und von einer warmen fluffigen Salzbutterbrioche begleitet wurde. Trotz der saftigen Kirschen blieb das Ganze – nicht zuletzt auch wegen der etwas festeren, mit nicht so viel Schmelz aufwartenden Konsistenz der Foie-Gras-Schnitte – in seiner Gesamtkonsistenz etwas spröde. Da hätte nichts gegen irgendeine Creme, ein Frouchtcoulis, Gel oder Sauce gesprochen, es war aber auch so eine gute Sache.

Rein gar nichts fehlte nach unserem Gusto der schmalen, dicken Tranche eines einstmals offenbar kapitalen Zanders, die perfekt gebraten und auch sonst in attraktiver Façon auf ihrem Bett aus Kartoffelpüree, Rahmsauerkraut und gehaltvollem Rieslingschaum lag, aromatisch eskortiert von einem Stück kross gebratener, fein gewürzter und nicht zu derber Blutwurst sowie etwas Röstzwiebel. Ein schönes Beispiel dafür, wie elegant das Team um Christoph Schmah zupackende Aromen und Produkte in Szene zu setzen vermag – nicht zuletzt durch ein straffes und belebendes, gut eingebundenes Säurespiel am Kraut und in der Sauce.

Und apropos Sauce: die machte auch beim Hauptgang sehr viel Spaß, in dessen Mittelpunkt nicht nur perfekt auf den Punkt gebrachte Tranchen eines Hirschkalbrückens aus der Eifel standen, sondern auch ein prall mit Gänseleber gefüllter Raviolo darunter. Begleitet von Selleriecreme, aromatisch unterfüttert von Rotweinschalotten und akzentuiert von über das Gericht gehobelter Trüffel war das ein attraktives herbstliches Wildbret der exklusiveren Sorte, das ebenfalls komplett schnörkellos ohne verzichtbare Spielereien daherkam.

Und diese pragmatische Stilistik zog sich auch diesmal konsequent bis zum Nachtisch durch, der klassische Drei-Komponenten-Küche repräsentierte: längliche Blätterteigkissen, die Vanillecreme zum Millesfeuilles geschichtet waren und von Himbeersorbet und Himbeercoulis begleitet wurden. Da hätte man nichts mehr weglassen dürfen, es hat aber auch rein gar nichts gefehlt. Auch nicht am Service unter der Leitung von Gastgeberin Carina Schmah, der auch bei vollem Haus alles gut im Blick hat, sowie in der Weinkarte, die längst nicht bloß Moselweine oder Gewächse der anderen nahegelegenen Anbaugebiete zu bieten hat.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



Das GUSTO-Lexikon der Köche

Hier finden Sie einen Großteil der Küchenchefs, deren Restaurants im GUSTO-Führer empfohlen werden. Das Lexikon wird ständig ergänzt.

Das GUSTO-Ranking der besten Restaurants

Hier finden Sie eine tagesaktuelle Übersicht aller im GUSTO-Führer empfohlenen Restaurants - sortiert nach ihrer derzeitigen Bewertung.