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Mi-Sa ab 18 Uhr, jeden 1. u. 3. So von 12-14 Uhr, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 28-35 €, Menüs: 57-79 € |
In diesem Landgasthof zeugt vom hausgebackenen Brot bis zu den Petits fours zum Kaffee seit über 15 Jahren alles von ehrbarem Handwerk, Qualität und Gastfreundschaft. Constance und Mike Becker sind hier nämlich schon so lange mit erkennbar viel Herzblut bei der Sache und bieten in Service und Küche viel mehr als traditionelle Standards. Der Chef hat in den ländlich-eleganten Gasträumen einen Stil etabliert, der sich souverän zwischen bodenständig und raffiniert bewegt und so einerseits traditionsbewusste Gäste abholt, andererseits aber auch aufgeschlossene Feinschmecker mit ausgereiften Ideen und dem einen oder anderen originellen Detail überraschen kann.
Das Beste aus der Lamm-Küche wählt man eigentlich immer, wenn man sich für das monatlich wechselnde Menü entscheidet. Dessen Vorspeise drehte sich bei unserem jüngsten Besuch um Wachtel, Linsen und Radieschen. Genauer: eine akkurat mit Kräuterfarce fabrizierte saftige Roulade und die ebenfalls gefüllte und mit Pankoflakes paniert knusprig ausgebackene Keule, die umgeben von Friséesalat auf mit Jus ausgefüllten Alblinsen angerichtet waren. Aufgefrischt von einer herzhaften Senfkörnervinaigrette und ätherischen Radieschen, mit geschmeidigem Schmelz unterfüttert von ein paar Tupfen Mayonnaise war das unterm Strich eine attraktive Vorspeise auf sehr solidem 6-Pfannen-Niveau.
Umgeben von einer prägnanten, aber nicht penetranten Bärlauch-Schaumsuppe und als gut passender Frischekontrast dazu mit einem Salzzitronengel betupft, kam im Zwischengang ein sehr saftiges und zartfleischiges Stück vom Waller angeschwommen – ein ausdrucksstarker Fisch, der hier zurückhaltend gewürzt und mit Sorgfalt gegart ganz für sich stehen durfte. Einziger kleiner Schönheitsfehler an diesem puristischen Gericht waren die seltsam zähen Schwarzbrotcroûtons on top, die in richtig krosser Fassung natürlich mehr Spaß gemacht hätten.
Der Hauptgang mit Zander, Spargel und Gnocchi mit Madeirasauce mutete zwar farblich nicht nur etwas eintönig an und die Komposition als Ganzes wirkte auf den ersten Blick auch etwas trocken – erwies sich aber als sehr schmackhaftes und in allen Komponenten gut auf den Punkt gebrachtes Ganzes. Schon der Fisch selbst begeisterte wie zuvor schon der Waller mit tadelloser Frische und war perfekt auf den Punkt gebraten, der Spargel hatte ebenfalls optimalen Biss und war von Grund auf sehr saftig, die Gnocchi dazu fluffig zart und die bräunliche, von eleganter alkoholischer Süße getragene Schaumsauce gefiel mit animierendem Frucht-Säure-Spiel.
Als rundum gelungen und in seiner ausgefeilten Art im Endeffekt schon fast auf 7-Pfannen-Niveau präsentierte sich schließlich das Dessert als bester Gang des Menüs. Namentlich eine Komposition von Rhabarber, Buttermilch und Pistazie, die als Eis, Mousse, Gel, Baiser, Crumbles und Schaum knusprige, cremige, vollmundige und frische Eindrücke auf den hübsch angerichteten Teller brachten. Alle Aromen gut freigestellt, alle Proportionen gut gewählt, alle Konsistenzen geschmeidig ineinandergreifend – eben ein sehr gefälliger, ausgereifter Nachtisch.
Ergänzt wird das alles von einer repräsentablen Auswahl an Weinen, von denen viele aus der näheren und einige auch aus weiterer Entfernung kommen. Im Offenausschank sind das eher einfache, aber durchaus ordentliche Sachen im klassischen Viertele, aber immer wieder auch mal interessantere Offerten, die von Gastgeberin Constance Becker fachkundig empfohlen und vorgestellt werden.
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