Perrier_Superbanner

???

Fotos: La Rock Wohlfühlrestaurant

La Rock Wohlfühlrestaurant

Voßstr. 51
30163 Hannover
0511-666322

aktualisiert: 07 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Sa ab 17 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 23-35 €,
Menüs: 55-99 €

Was das Setting dieses bei aller Entspanntheit durchaus anspruchsvollen Nachbarschaftslokals angeht, zitieren wir uns ausnahmsweise mal selber. Denn treffender, als dass dieses individuell gestaltete, leicht alternativ angehauchte La Rock zu jener Art von Lokalen gehört, wo in ganz lässiger, entspannter Atmosphäre ohne irgendwelche konzeptionellen Zwänge oder Gourmet-Attitüden überdurchschnittliche Qualität auf den Tellern geboten wird, kann man es eigentlich nicht umschreiben. Stimmungsvolle, gerne etwas lautere Musik – bei unserem jüngsten Besuch italienische Schlager und Balladen – sorgen dazu für gute Vibes und die kleine Karte mit je drei oder vier Vorspeisen, Zwischengerichten und Hauptgängen offeriert die kulinarische Grundlage.

Nach sehr gutem Brot von den Backgeschwistern mit aufgeschlagener Butter ging es für uns beim letzten Mal mit drei qualitativ ordentlichen, etwas zaghaft angebratenen Jakobsmuscheln los. Jede thronte auf einem mit aromatischer Safranmayonnaise bestrichenen Röstbrottaler und der wiederum auf etwas Wakame-Algensalat – am Tisch kam noch eine kraftvolle, röstwürzige Krustentiersauce hinzu. Für solche unkomplizierten und doch raffinierten Bistrogerichte steht die Küche des La Rock und das macht in dieser Form großen Spaß, woran auch die Tatsache nichts ändert, dass alle Kostproben diesmal ein ganzes Stück gröber gefasst und einfacher gestrickt waren als noch beim letzten Besuch.

Auch mit Salz und Würze ging das Team diesmal teilweise bis hart an die Grenze. So wie bei der Bouillabaisse, in deren intensiven (aber nicht überkonzentrierten) Fluten nicht nur ein kleiner Zweig mit weitgehend unbehandelten Cherrytomaten schwamm, sondern auch zwei recht offensiv gewürzte, sehr kross und etwas lang auf der Haut gebratene Tranchen weißfleischiger Fische (wir vermuten Wolfsbarsch). Dass auch hier Röstbrot und Safranmayo im Spiel waren, passte thematisch natürlich sehr gut. Wer auch im Hauptgang gerne Fisch isst, kann sich einen Saibling braten lassen, der auf Olivenrisotto gesetzt und mit Krustentierbisque umgossen wird. Und auch für Vegetarier hält die vertrauenerweckend kleine Karte immer etwas bereit – zur Vorspeise beispielsweise Burrata mit Tomate, Blätterteig und fermentiertem schwarzem Knoblauch und als Hauptgang Bärlauchgnocchi mit Wildem Brokkoli und Erdnuss.

Für Freunde des gepflegten Fleischgenusses gab es zuletzt ein schön kernig-saftiges Flanksteak vom US-Beef, das viel Produktcharakter und Schmackes auf den Teller brachte und an sich als Hauptprodukt auch eine höhere Bewertung gerechtfertigt hätte. Die riesenhafte angeröstete und schon etwas trockene Foccacia-Schnitte, ein halbiertes mariniertes und mit sehr groben, dicken Stücken von Hartkäse und knusprig getrocknetem Schinken bestücktes Romanasalatherz sowie die salzintensiv konzentrierte Jus, mit der das Fleisch nappiert war, hielten das Niveau allerdings überschaubar. Schade fanden wir, dass das, was als „Béarnaise“ annonciert war, sich als eine plumpe weiße Mayonnaise herausstellte – also zum herzhaften Fleischgenuss nicht das erhoffte auflockernd straff-säuerliche und ätherisch estragonduftige Begleitvergnügen bot.

Auch der Nachtisch in Gestalt dreier mit sahniger Mousse und Passionsfruchtcoulis befüllter Mürbteigförmchen neben sehr süßem, sulzig-kristallinem Mangosorbet war zwar schmackhaft, aber kochtechnisch kein großer Wurf. Um die 5 Pfannen zu halten, oder sich künftig sogar wieder zu steigern, müsste auch den Details wieder mehr Beachtung geschenkt werden und man darf natürlich auch die Balance der Gerichte nicht aus dem Auge verlieren. In diesen Punkten lag das Gebotene im letzten Jahr noch sehr deutlich über dem aktuellen Niveau.

Spaß macht der Besuch des La Rock aber auch so uneingeschränkt, was nicht zuletzt natürlich mit der sympathisch lockeren Gangart und der der mit Kennerschaft zusammengestellten Weinkarte zu tun hat, die noch weit mehr als die im Gastraum besonders gefeatureten Gewächse von Ludi Neiss, Oliver Zeter und Niels und Penny Verburg zu bieten hat und mit viel Passion kuratiert wird.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



Das GUSTO-Lexikon der Köche

Hier finden Sie einen Großteil der Küchenchefs, deren Restaurants im GUSTO-Führer empfohlen werden. Das Lexikon wird ständig ergänzt.

Das GUSTO-Ranking der besten Restaurants

Hier finden Sie eine tagesaktuelle Übersicht aller im GUSTO-Führer empfohlenen Restaurants - sortiert nach ihrer derzeitigen Bewertung.