Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Mi-So ab 17 Uhr, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 28-40 €, Menüs: 70-120 € |
In Hannovers Südstadt und dort inmitten von dicht an dicht stehenden Reihenhäusern, versteckt sich an einer der kleinen Straßenecken mit dem La Forchetta ein sehr authentisches Stück italienischer Lebensart. Das leicht verschachtelt gebaute und deshalb überraschend weitläufige Restaurant lädt mit strahlend weiß und fein gedeckten Tischen, blitzenden Gläsern und einem gut bestückten Weinkühlschrank in seine Räumlichkeiten, vor allem aber mit charmantem südländischem Temperament und mit ambitionierter italienischer Küche, die sich ganz klar von den Darbietungen des sprichwörtlichen „Italiener um die Ecke“ abgrenzt.
Sowohl die verwendeten Produkte sind hier deutlich exklusiver und umfassen Hummer genauso wie Jakobsmuschel und Seeteufel, aber auch der Anspruch an deren frische handwerkliche Zubereitung mit kleinen kreativen Akzenten liegt klar über dem Durchschnitt. Das verdeutlichte bereits der dem Menü, welches sich ganz flexibel selbst aus den à la carte Gerichten zusammenstellen lässt, vorausgeschickte Küchengruß: eine knusprige kleine Praline aus saftiger Fisch- und Fleischfarce nebst zarter Selleriecreme, Sesam und einer mit prickelnd fruchtiger Säure belebenden Vinaigrette.
Aber auch das vorbildlich und akkurat von Hand geschnittene, aromatisch aber eher rohzwiebelig-rustikal gehaltene Rindertatar mit drei verpinselten Saucen (Kräuter, Joghurt, Senf), einem Wachtelei und Kapernäpfeln kam auf schnörkellose und unverkünstelte Art gut auf den Punkt. Prägend war dabei vor allem die prononcierte Senfcreme, während der am Tisch über den Teller gehobelte Trüffel eher Dekorationszwecke erfüllte, als dass er dem Gericht viel geschmacklichen Mehrwert hätte verleihen können.
Was den Trüffeln an bemerkenswerter Qualität fehlte, gab es dafür umso mehr bei den folgenden Jakobsmuscheln, die in überraschender Klasse, sanft angebraten, glasig glänzend im Kern und klar im Geschmack, auf optisch knallgrün und frisch wirkender, geschmacklich jedoch doch leicht in die Breite gehender Erbsencreme und knackig gegarten violetten Blumenkohlröschen serviert wurden. Rein qualitativ war das hervorragend, hätte im Gesamtbild aber mehr Säure oder irgendeinen anderen schneidigen Kontrast haben müssen, um noch höher zu punkten.
Ein ganz ähnliches Bild gab es auch beim weißen Heilbutt im Hauptgang: hervorragende Frische und exakte feinfühlige Zubereitung mit zarten goldenen Röstnoten und festfleischig zarter Konsistenz, dazu ein perfektes Sepia-Risotto mit zartem Biss in den Reiskörnern und fließender Konsistenz. Das allein wäre locker auf 6-Pfannen-Niveau angesiedelt gewesen, aber durch ein süßliches Kürbispüree und einen etwas ausdruckslos milden, flüchtigen Krustentierschaum gab es dann zwar weitere harmonierende Begleiter, aber insgesamt doch ein etwas molligeres und wieder recht breites Geschmacksbild.
Dafür kam die zartcremige Cheesecake-Schnitte mit nussigem Crumble ganz puristisch und gerade deshalb sehr überzeugend daher. Nur ergänzt von hochintensiven, von Heidel- und Brombeeren geprägten „Frutta del Bosco“ war das ein gelungenes Zusammenspiel aus cremiger Fülle und herb säuerlicher Frische und damit ein ansprechender Abschluss.
Ergänzt werden die Speisen von einer bemerkenswerten rein italienischen Weinauswahl, die sämtliche Anbauregionen repräsentativ widerspiegelt und viele lohnende Entdeckungen parat hält. Glasweise ist die Auswahl überschaubar, aber ebenfalls hochwertig.
Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.