Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Di-Sa ab 17.30 Uhr, So u. Mo Ruhetag |
Hauptgerichte: 19-33 €, Menüs: 42-54 € |
So schön es am Bodensee auch ist – in kulinarischer Hinsicht lohnt sich manchmal ein Abstecher ins Hinterland, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich besser sein kann als an der Promenade. Im kleinen Frickinger Ortsteil Altheim wird man im Löwen schon seit mehr als 400 Jahren gut bewirtet. Seit aber die Familie Pfaff und mit Roman Pfaff in der Küche inzwischen die vierte Generation das Sagen hat, ist das etwas versteckt an der Hauptstraße gelegene Haus umso mehr einen Besuch wert.
Die gemütliche Stube ist ein Sammelsurium mit Kunsthandwerk, der Nebenraum ist etwas schlichter gehalten, von der Terrasse aus kann man manchmal der kleinen hauseigenen Schafherde beim Weiden zuschauen. So gesehen waren wir bei unserer jüngsten Stippvisite fast schon etwas froh, dass im Menü, das in drei oder vier Gängen angeboten wird, die Lammkeule einem Flat Iron Rindersteak gewichen war.
Vorneweg grüßte die Küche mit einer Blätterteigschnecke mit Pilzen und kräuterigen Perlwiebeln. Das Menü wurde mit in Olivenöl confierten Lachswürfeln eröffnet, die zudem mit Zitrone mariniert waren, aber etwas mehr Würze vertragen hätten. Dazu gab es Radieschenstifte, grüne Bohnen und Bulgur – alles fein, aber so klein portioniert, dass dies mehr als leichter Appetizer, denn als „richtige“ Vorspeise zu sehen war.
Da hatten die bunten Blattsalate à la carte vom Volumen her etwas mehr zu bieten, nämlich außer einem frischen grünen Potpourri in einem ausbalancierten Dressing gerupfte Burrata, marinierte Gelbe-Bete-Würfel, süßlich gepickelte Streifen von der roten Zwiebel und als special Effects geröstete Haselnüsse.
Im Hauptgericht des Menüs überzeugte vor allem die Qualität des Bio-Steaks von „Fairfleisch“ vom Bodensee: als 160-Gramm-Portion geteilt in zwei längliche Riegel, außen kross rundgebraten, innen zart und rot-saftig, platziert in einer Jus, deren Erdnussanteil abgesehen von beigefügten Splittern sich nicht in den Vordergrund drängte, garniert mit Sprossen. In einer Schüssel gab es dazu Illmenseer Quinoa, in der zudem Edamame, Erbsen und rote Zwiebel kleine Akzente setzten.
Aber im Löwen versteht man sich auch bestens auf vegetarische Alternativen, von denen zwei, drei auf der kleinen Karte angeboten werden, etwa große fluffige Blinis mit Frühlingslauch-Frischkäse. Eine orientalische Note lieferten hierzu nicht nur Kichererbsen sowie Mais und Zucchini, sondern vor allem ein Ragout aus Tomaten und Bohnen, das eine belebende Fruchtigkeit und durch vermutlich Kreuzkümmel einen exotischen Touch hatte.
Die Dessertvariation war ein kleines „Best Of“ mit einer Crème brûlée, einem Waldbeerensorbet und einem Ying-&-Yang-Cheesecake, hell und dunkel, süß und salzig, mit Karamellsauce. Ein tolles Angebot im Löwen ist zudem, dass es zu einigen dieser Klassiker einzeln den Espresso gleich dazu gibt.
Die Weinempfehlungen des herzlichen Teams bieten schöne Gewächse aus der Region, aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus. Sie runden ein gastfreundliches Konzept ab, das zum Ziel hat, dass man diese verlässliche Adresse gerne häufiger besucht und trotz der kleinen Auswahl immer wieder Neues entdecken kann.
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