Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
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Abends |
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Mi u. Sa ab 18 Uhr, Do, Fr u. So von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 3r-45 €, Menüs: 80-130 € |
Eigentlich ist der Begriff „Gasthof“ im Namen der Krone in Waldenbuch ein bisschen irreführend, handelt es sich doch seit vielen Jahren ganz klar um ein veritables Gourmetrestaurant. Allerdings eines, dessen gastronomische Historie einerseits bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht und andererseits mit der einladend gastfreundlichen Atmosphäre viele der positiven Seiten eines Gasthofs aufgreift. Das Angebot aus der Küche, der mit Erik Metzger ein junger talentierter Chef vorsteht, umfasst dann auch ein vegetarisches und ein omnivores Menü genauso wie eine reizvolle Auswahl à la carte und macht es damit jedem Gast leicht, je nach Anlass und Geschmack ganz unkompliziert zu genießen.
Allen Gerichten gemeinsam ist die grundsätzlich klassisch französische Prägung, mal konservativer ausgeführt und mal moderner, aber immer mit viel Substanz, prägnanten Akzenten und einer guten Balance zwischen Kraft und Leichtigkeit. Ganz typisch für diesen Stil waren zuletzt bereits die ersten einstimmenden Kleinigkeiten mit einem straffen, durch feine Säure belebten (aber leider dezent durch Trüffelöl malträtierten) Kartoffelsüppchen, außerdem festfleischig gebeiztem Lachs mit Kürbislamellen, Kürbiscreme und gebrannten Kürbiskernen, sowie – als stärkster Eindruck der Einstimmungsphase – einer saftig-krossen Strudelrolle mit Ochsenschwanzfüllung auf feinsäuerlich erdigen Linsen.
Ein ganzes Stück filigraner und feinsinniger wurde es dann beim ersten, kompakt in einer tiefen Schale angerichteten Gang rund um roh marinierten Thunfisch, dessen klararomatische Tranchen auf ätherischem Fenchel-Orangen-Salat angerichtet waren, der durch konzentriertes Orangengel und Fenchelgrün verstärkt wurde. Kühlen Schmelz und eine weitere aromatische Dimension lieferte ein cremiges Krustentiereis unter einer papierdünnen Knusperhippe, während ein mit lebendiger Säure versetzter Sud den verbindenden Rahmen schaffte. Super gelungen und schon klar am oberen Ende des 7-Pfannen-Levels angesiedelt!
Der knusprig-zart gebratene Eismeersaibling zeigte dann sowohl handwerkliche Souveränität als auch mit kraftvollen und zugleich elegant gehaltenen Zubereitungen von Blumenkohl und Petersilie aromatisches Fingerspitzengefühl. Die teils knusprigen, teils cremigen Komponenten fächerten ganz unterschiedliche Facetten zwischen herbal-würzig und röstaromatisch auf, ergänzten den Fisch damit ausgezeichnet und wurden zudem von einem fluffigen, zart angekrossten Kartoffelteigriegel abgepuffert.
Eine unkonventionelle, aber überraschend stimmige Idee gab es zu dem rosazarten Rücken und der saftig geschmorten Schulter vom Reh in der gewitzten Ergänzung mit herbfruchtigem Apfelcrumble, dessen klassisch fruchtig-süßliche Note zum Wild von feiner Säure und der grünen Frische wilden Brokkolis gekontert wurde und so den befürchteten Overkill an Süße umschiffte. Ein mustergültig saftig-knuspriges Kartoffelgratin mit dezenter Trüffelnote war dazu ein gar nicht unbedingt notwendiger, aber handwerklich perfekt zubereiteter Bonus.
Zum Finale schafften abwechslungsreiche Zubereitungen von dunkel milchiger Schokolade neben herbsäuerlichen Fruchtnoten von Quitte (als Sud und Ragout) sowie Brombeere (als Sorbet und Gel) einen gelungenen und beschwingt spätherbstlichen Abschluss mit intensiven Aromen bei gleichzeitiger Leichtigkeit und untermauerten die konstant hohe Leistung des Teams. Und zu dieser gehören ganz wesentlich auch der versierte Service von Gastgeber Matthias Gugeler, der mit hochwertigen Weinempfehlungen aus der Region und Frankreich vielen Gerichten noch ein wichtiges i-Tüpfelchen mitgibt.
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