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Abends |
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Mi-Sa ab 18.30 Uhr, So-Di Ruhetag |
Menüs: 119-165 € |
Dass sich Daniel Klein und Josefine Noke in ihrem Restaurant in Deggendorf gute zwei Jahre nach dem Umzug gut eingelebt haben, zeigen nicht nur die positiven Eindrücke unserer ersten Besuche, sondern wird auch von der Tatsache untermauert, dass Daniel Klein mit dem „EDl.EINS“ auch noch ein zweites ambitioniertes Konzept in Deggendorf kuratiert. Weil dort mit Nicolas La Roca ein talentierter Küchenchef im Tagesgeschäft die Ideen umsetzt, sollte das zweite Standbein nichts an der Performance im Kook36 ändern.
Und tatsächlich bestätigte sich genau das auch bei unserem letzten Besuch in dem hoch über den Dächern von Deggendorf angesiedelten, mit viel hellem Holz einladend freundlich und stylisch-modern eingerichteten Restaurant. Unverändert ist auch die weltoffene, gern markant mit fernöstlichen Aromen spielende Ausrichtung der Küche, die schon mit den ersten Einstimmungen wie einem intensiven Gurkensaft-Shot mit Wasabi und duftigem Kokosschaum oder dem Gurken-Sushi mit eingelegter Sojagurke und Gurken-Wasabi-Sorbet für wache Sinne sorgt und Lust auf mehr macht.
Etwa auf die sekundenschnell vom Grill geküssten, ansonsten aber knackig frisch gebliebenen Romana-Salatblätter als Träger für ein kontrastreiches Aromenfeuerwerk aus (leicht abgemilderter) Creme von schwarzem Knoblauch, Yuzugel und markanter Chilischärfe. Dazu sorgten noch würziger Knoblauchcrunch und hauchdünne Brotchips für eine texturelle Abwechslung in diesem insgesamt betont frisch und leicht gehaltenen, trotzdem aber auch mutig markanten und kantigen vegetarischen Opener.
Roh serviert standen kleine zarte Süßwassergarnelen im Zentrum des nächsten Gangs, der ebenfalls stark mit asiatischen Aromeneinflüssen spielte. In diesem Fall waren das ein vollfruchtiges Mangochutney mit feiner Schärfe, mit straffer Säure dagegen steuernder Limette und ein luftiger (in seiner Textur leicht artifiziell wirkender) Schaum auf Basis von Hummerbisque, der trotz seiner wolkigen Konsistenz ein erfreulich markantes Krustentieraroma beisteuerte und die süßlich-jodigen Garnelen mit Röstnoten ergänzte.
Eine erfrischend leichtfüßige Interpretation von „Reh mit Rotkohl“ folgte mit einem sanft sous-vide gegarten Rehfilet nebst knackig in Sesam und Soja mariniertem Rotkohl, erdig-fruchtiger Rotkohlcreme, Rotkohlpulver und dunkelfruchtigem Cassis-Gel. Letzteres steuerte der Komposition neben Frucht vor allem auch lebendige Säure bei, während eine glänzend elegante Wildjus mit dunklem Soja-Rückgrat für die nötige Tiefe und Länge des Gerichts sorgte.
Mit einem in Butter glänzend aufblätternd confierten Black Cod gab es einen ebenfalls überzeugenden Hauptdarsteller, der neben intensiven Tupfen von Selleriecreme, knusprigem Selleriestroh und in Ponzu glasiertem Wildbrokkoli in Szene gesetzt wurde. Unterfüttert wurde das Ensemble von einer samtigen Schlittlauchsauce, die durch knallgrünes Schnittlauchöl noch einen zusätzlichen Frischeboost bekam und den erneut feinfühlig austarierten Hauptgang herzhaft abrundete.
Mit einem erfreulich wenig süßen Litschi-Sorbet nebst ätherisch-herber und beinahe schaumig luftiger Mandarinenmousse sowie den floralen Aromen von Jasmin war dann der süße Abschluss zwar eher etwas einfacher gestrickt, aber letztlich genauso souverän und gut auf dem Punkt wie alle anderen Kostproben.
Und gut auf dem Punkt sind im Übrigen auch die hochwertigen Weinempfehlungen des Teams rund um Gastgeberin Josefine Noke, das auch sonst mit entspannter, aber zugleich charmant-zuvorkommender Art einen Besuch im Kook36 perfekt abrundet.
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