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Abends |
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Do-Mo ab 12 Uhr durchgehend, Di u. Mi Ruhetag |
Hauptgerichte: 16-55 €, Menüs: 30-150 € |
Der Tegernsee ist nicht nur einer der landschaftlich reizvollsten alpenländischen Urlaubsziele, sondern hat neben einer über die Jahre gewachsenen Exklusivität, die durchaus berechtigte Parallelen zu Sylt im Norden des Landes zeigt, auch eine enorm hohe Dichte lohnender Genussziele aufzuweisen. Eine der Institutionen unter diesen sind ganz zweifelsohne die Kirschner Stuben im Hotel „Maier zum Kirschner“, die bereits seit 1998 von Franz-Josef Maier und dessen Frau Daniela geführt werden. Und zum Erfolg der Stuben mit ihrer Mischung aus uriger Rustikalität und einem gewissen Luxusfaktor zählt sicher nicht nur das einladende Ambiente mit den antiken Möbeln, massiven Holztischen und der aus einem Südtiroler Schloss übernommenen Wandverkleidung, sondern auch die anspruchsvolle Küche.
Die hält seit jeher einerseits die Tradition hoch, wagt aber daneben auch einen weltoffenen Blick über den Rand des Tegernsees hinaus und integriert munter und genauso selbstverständlich asiatische Einflüsse in die Gerichte, wie sie auch ein Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat oder ein ofenfrisches „Bierbratl“ mit Semmelknödel neben eine Variation von der Gänseleber oder Filetwürfel vom Maibock nebst Feldsalat und Preiselbeerdressing stellt.
Allen Offerten gemeinsam ist eine schnörkellos zupackende Aromatik, die viel Kraft und Ausdrucksstärke bietet, ohne dabei kompliziert oder aufgesetzt zu wirken. Und dass der Luxus dabei genauso natürlich wirkt wie die Bodenständigkeit, macht letztlich den besonderen Charme der Kirschner Stuben aus. Dass beide Seiten auch ganz objektiv gesehen lohnend sind, illustrierte zuletzt beispielsweise ein karamellisierter Ziegenweichkäse, der mit seiner hervorragenden gereiften Qualität und intensivem Aroma begeisterte. Der kleine Süßekick des Karamells stützte den feinwürzigen Geschmack gemeinsam mit natürlich-abwechslungsreichen Begleitern aus marinierter Roter Bete und Kürbis, einem mild marinierten Feldsalat-Bouquet und einem fluffigen Bete-Knödelchen auf Kräuterpesto.
Aber auch weiter angereiste Produkte wie Jakobsmuscheln und Riesengarnelen bieten verlässlich hohes Niveau, zuletzt in knackig glasiger Qualität und mit klarem Geschmack, gemeinsam mit frischgrünen Zuckerschotenjuliennes, ätherischer Kresse und einem mit feinem Röstgeschmack und viel Substanz begeisternden Krustentierschaum. Das belegte alles einmal mehr die handwerkliche Sorgfalt, mit der das Team hier sehr konsequent arbeitet.
Und das sorgt dann auch jedes Mal wieder bei Klassikern wie den ebenso röschen wie knusprig-zarten Stücken vom Pulpo auf gut zwischen Spicyness, Süße und Säure balanciertem Asiasalat oder der saftigen Bauernente aus dem Rohr mit glasiertem Blaukraut und knuffigen Kartoffelknödeln für rundum überzeugende Ergebnisse. Ganz besonders lohnt sich ein Versuch allerdings, wenn verfeinert rustikale Sachen wie die saftig-knusprig gebackene Bauernblutwurst mit Kartoffelpüree und Sauerkraut auf der Karte stehen. Einerseits, weil diese Dinge einfach richtig gut sind. Andererseits, weil derartige Schmankerl mittlerweile einen gewissen Seltenheitswert haben…
Da es kein von den Portionsgrößen her angepasstes Menü, sondern sämtliche Gerichte nur à la carte gibt, sollte man taktisch klug wählen, wenn es am Ende noch ein Dessert geben soll. Und das lohnt sich in jedem Fall, denn auch im süßen Bereich bleibt die Küche souverän, wenn beispielsweise ein warmer und innen cremiger Schokoladenkuchen mit reifen Beeren und intensiv nussigem Pistazieneis kombiniert wird oder eine luftige Mousse von Kokosnuss und Mango auf den Tisch kommt.
Selbstredend können dazu auch die Gläser adäquat gefüllt werden. Das garantiert sowohl der charmante Service, der gerne mit Empfehlungen parat steht, als auch der von anspruchsvollen Basisqualitäten bis hin zu ersten Lagen gut bestückte Weinkeller, in dem genug attraktive Tropfen veritabler Erzeuger aus Deutschland und dem benachbarten Ausland schlummern. Auch im Offenausschank wird nicht mit Qualität gegeizt.
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