Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
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Abends |
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Mo u. Mi-Fr ab 17 Uhr, Sa u. So von 11.30-14 Uhr u. ab 17 Uhr, Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 15-60 € |
Unweit von Regensburg, in ländlich dörflicher Lage, aber dennoch mit schneller Anbindung an die Autobahn, hat Martin Kandlbinder in dem stattlichen Gebäude der Alten Post mit dem selbstbewusst nach ihm benannten Restaurant ein lohnendes Ziel für Genießer etabliert. Und das seit neuestem mit gleich zwei verschiedenen Optionen: Auf der einen Seite der Salon mit ambitionierter Gourmetküche, auf der anderen Seite die gemütliche Einkehr mit bodenständigen Gerichten, die von ehrlichem Handwerk, viel Substanz und einer klaren Linie leben. Und die damit einerseits absolut alltagstauglich daherkommen, andererseits durch die überdurchschnittliche Qualität durchaus etwas Besonderes für Freunde traditioneller Gerichte bieten.
Zum Start stehen schlichtere Sachen wie ein Bayerischer Wurstsalat mit Brot oder ein weißer Presssack vom Strohschwein mit Kernöl und Zwiebeln zur Wahl. Aber beispielsweise auch ein Rondell von Ziegenweichkäse aus dem Ofen, das mit feiner Würze – wenngleich in unserem Fall auch mit etwas zu unreifem Kern – und einer ätherisch-nussigen Mandel-Orangenkruste mit dienlicher Süße präsentiert wurde. Aufgefrischt wurde der recht monumentale Käse von einem abwechslungsreichen Salatbouquet nebst frischen und halbgetrockneten Tomaten sowie einem Sockel aus krustig-krossem Sauerteigbrot. Und bot auf diese Art einen Einstieg, der durchaus Lust auf noch mehr machte.
Das könnte dann, ganz traditionell, ein Zwiebelrostbraten vom Black Angus Rind mit (gar nicht so traditionellem) Rösti und Salat sein, oder auch ein kross gebratenes Filet vom Saibling, das trotz etwas zu langer Garzeit mit saftig aufblätterndem Fleisch neben erdiger gelber Linsencreme aufgetischt wurde. Dabei bewegten die Linsen das Gericht aromatisch und proportional ein bisschen zu sehr in die Breite, gemeinsam mit sautiertem Pak Choi als grünen Frischemoment und einer exotisch duftigen Sauce ergab sich aber dennoch ein harmonisches Gesamtes mit rustikalem Charme.
Wer sich bei den nicht eben zierlichen Portionen noch Appetit aufgespart hat, bekommt am Ende beispielsweise eine üppige Crème brûlée mit verschwenderischem Vanilleduft unter gleichmäßig dünnem Karamell, die mit ätherisch herbfruchtigen Kumquats und einem rahmigen Eis liiert war, das trotz der annoncierten Feige nicht im Mindesten fruchtig schmeckte, sondern eher mit einer feinen Würze daherkam. Und dergestalt einen gelungenen Kontrast setzte…
Weil das alles handwerklich tipptopp zubereitet war und mit deutlichen natürlichen Aromen punkten konnte, bleibt es bei der aktuellen Bewertung und Empfehlung, die auch die mit interessanten einfachen Weinen und einigen hochwertigen Flaschen ausgestattete Weinkarte und den aufmerksamen Service einschließt.
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