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Abends |
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Do-Mo von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Di u. Mi Ruhetag |
Hauptgerichte: 30-45 €, Menüs: 85-105 € |
Es gibt hierzulande nicht viele davon, aber es gibt sie: die italienischen Ristoranti, die über diverse Folklore-Klassiker hinaus tatsächlich ebenso authentische wie niveauvolle Landesküche bieten, bei denen der typische Purismus auch von entsprechenden Produktqualitäten getragen wird und die Zubereitungen mit handwerklichem Feingefühl erfolgen. Eins von diesen in Deutschland seltenen Fundstücken ist das in der Karlsruher Innenstadt vor über 30 Jahren von Giovanni Di Sario eröffnete Il Teatro, in dem im Jahr 2019 dessen Sohn Daniele Di Sario die Regie übernommen hat und dem Angebot nochmal einen enormen Qualitätsschub geben konnte.
Dank weitreichender Erfahrungen in guten Häusern, von der Villa Hammerschmiede bis zum Posten als Souschef im Gourmetrestaurant Le Cerf des Wald- und Schlosshotel in Friedrichsruhe, arbeitet Daniele Di Sario auf einer ausgezeichneten Basis und schafft es sehr souverän, diese in seiner eigenen Handschrift zum Ausdruck zu bringen. Dabei geht das Team einen klugen Mittelweg zwischen fein ausgeführten traditionellen Zubereitungen, mit denen auch langjährige Stammgäste rundum glücklich sind, und etwas exklusiveren Sachen, die aber ebenfalls meist sehr straight und produktfokussiert auf die Teller kommen. Diese beiden Welten werden auch in der Karte als „I Classici“ und „Stagionale“ unterschieden.
Ein erfreulich hohes Grundniveau wird aber in beiden Fällen geboten, ganz gleich ob zum Start ein Vitello Tonnato mit eigenaromatischen rosa gebratenen Kalbsfleischscheiben an fein prononcierter Thunfischsauce, Kapernäpfeln und Frisée auf den Tisch kommt, oder doch von einer Blutorangen-Vinaigrette erfrischte rohe Thunfischscheiben mit zartem Fenchelsalat. Ebenfalls rundum überzeugend waren beim letzten Besuch die zarten, beherzt angerösteten und mit warmaromatisch geschärfter Kartoffelmasse gefüllte Calamaretti und zarte Tentakel-Stücke mit Kimchi, frech dazwischenfunkendem Limettengel, buttrigen Schmelz liefernder gegrillter Avocado und einem lässig naturbelassenen Bratjus. Das wirkte wie locker hingeworfen, wobei aber – zufällig oder nicht – jede Komponente ziemlich genau an der richtigen Stelle landete.
Genauso locker aus dem Handgelenk kombinierte das Team auch klassisch saftig-kross geschmorte Würfel vom Schweinebauch mit glasigen Jakobsmuscheln (leider ein klein wenig derb im Geschmack…) und einer in Jackson-Pollock-Style hingeklecksten Umgebung aus Kräuteröl, gebratenem Blumenkohl mit Bröselschmelze und Eigelbcreme. Und dass bei Daniele Di Sario auf der anderen Seite jederzeit auch die klassischen Gerichte viel Freude bereiten, insbesondere weil sie an anderer Stelle allzu oft bestenfalls mittelmäßig angeboten werden, braucht kaum extra erwähnt zu werden. Sei es bei „Spaghetti Carbonara“, die hier selbstredend à la minute mit Eigelb, Guanciale-Speck und Pecorino Romano zubereitet werden, oder bei „Pappardelle al Cinghiale“ mit tiefaromatischer Wildschweinkeule aus der eigenen Jagd.
Auch bei den Desserts steht auf der einen Seite ein mit intensiven Aromen punktendes, ansonsten aber eher schlicht belassenes Tiramisù im Glas – auf der anderen Seite dagegen wurden bei der winterlichen Kombination von Apfel, Rum und Marzipan in optisch aufwändiger, aromatisch aber nicht ganz so trennscharfer Ausführung noch einmal viele Register gezogen: vom „Fake-Apfel“ bis zur grünen „Wiese“ darunter war das sogar ein wenig zu verspielt, aber nichtsdestotrotz ein harmonisch herbstlicher Abschluss, der zudem von einem sanft pochierten Apfel mit hintergründigen Rumnoten und einem duftigem Vanilleeis separat noch schmeichelnd fein ergänzt wurde.
Feine Ergänzungen bietet hier übrigens auch die Weinkarte, mit guten offenen Angeboten und einem umfangreichen Sortiment an Flaschen von spannenden Entdeckungen zu fairen Preisen bis zu exklusiven Super-Toskanern.
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