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Fotos: Gude Stub - Casa Antica

Gude Stub - Casa Antica

Dreherstr. 9
77815 Bühl
07223-30606

aktualisiert: 06 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Fr von 11.45-13.30 Uhr u. ab 17.30 Uhr, Sa ab 17.30 Uhr, So u. Mo von 11.45-13.30 Uhr u. ab 17.30 Uhr, Di Ruhetag
Hauptgerichte: 18-39 €,
Menüs: 55-75 €

Angesichts des schönen alten Fachwerkhauses im Zentrum des Schwarzwaldstädtchens Bühl und dessen mundartlichem Namen „Gude Stub“ würde man hier eher an ländlich-rustikale Gemütlichkeit mit viel Lokalkolorit und eine traditionelle badische Küche schließen. Aber der Zusatz „Casa Antica“ verrät schon, dass in den geschmackvoll nostalgischen Gasträumen mit elegant eingedeckten Tischen wohl etwas anders ist.

Die sympathische Gastgeberfamilie Alesi zelebriert hier authentische italienische Küche vom Feinsten. Die Offerten in der Speisekarte und tagesaktuell auf der Tafel kündigen bereits ebenso authentische wie originelle Cucina Casalinga an und auch das was dann auf den Tellern liegt, ist genau das. Andrea Alesis Küche zählt für uns deutschlandweit zur besten ihrer Art, denn der aus Sizilien stammende Koch betreibt hier wahre kulinarische Kulturpflege. Kein Wunder also, dass er Kenner auch von weither anlockt, würde er doch locker auch in Italien vor heimischem Publikum bestehen.

Dazu trägt zu einem nicht unwesentlichen Teil der hohe Anspruch an die Produkte bei. Und natürlich die Tatsache, dass der Chef keine Mühen scheut, das Beste aus diesen Produkten herauszuholen. Die Ausnahmestellung der Küche konnte man zuletzt leider noch nicht – und wie sonst normalerweise – am Inhalt des Brotkorbes festmachen. Und auch noch nicht an der Spargelcremesuppe, die zwar durch schön natürlichen Produktgeschmack und auch eine sehr natürliche geschmeidig-cremige Bindung zu gefallen wusste, aber ehrlicherweise etwas flach und akzentlos daherkam.

Wohl aber konnte man sie am süditalienischen, speziell sizilianischen Traditionsgericht Caponata festmachen. Und die tomatisierte Gemüsemelange mit Oliven und Kapern, die hier zusammen mit gegarten Thunfischwürfeln als mit verschiedenen Kräutern, Blüten und Knusperelementen arrangiertes Rechteck zum Besten gegeben wurde und typischerweise von zerstoßenen gerösteten Mandeln sowie weiteren Nüssen eingefasst war, machte mit transparent fruchtiger Tomatensauce sowie differenziert wahrnehmbaren und nicht verkochten Gemüsen richtig Spaß.

Den machte auf puristische Art auch die Pasta: in Konsistenz und Geschmack perfekte, festelastische Tagliolini, die von Signora Alesi in einem der typischen traditionellen bunten Teller mit weißen und grünen badischen Spargelspitzen und gehobelter schwarzer Trüffel, die selbst roh guten Geschmack entfalten konnte, in einer leichten Spargel-Buttersauce aufgetischt wurden. Kein künstliches Trüffelaroma und kein sonstiges überflüssiges Gedöns, sondern einfach nur gute Produkte und viel natürlicher Geschmack. So wie die italienische Küche idealerweise nun mal funktioniert.

Und das alles machte auch den rund um ein schönes saftig auf den Punkt gebrachtes Stück Adlerfisch arrangierten Hauptgang zu einer sehr feinen Angelegenheit. Auf buntes Mangoldgemüse angerichtet, von verschiedenem anderem Gemüse wie einem kleinen Frühkartöffelchen in der Schale, einer grünen Spargelspitze, lila Kartoffelpüree, Süßkartoffel und einem Klecks geräuchertem Karottenpüree umkreist und von einer grünen Sauce aus Petersilie, Minze und Ingwer durchaus spannend akzentuiert.

Obwohl grundsätzlich traditionell, wurde es zudem beim Dessert irgendwie doch auch relativ spannend. In dessen Mittelpunkt stand ein Stück Cassata al forno, wobei hier die Kuchenschnitte selbst eine etwas festere und auf angenehme Art trockenere Konsistenz hatte und die Ricottacreme im Kreise von vollaromatischem Mandarinensorbet, einem mit weißer Schokolade und Pistazie überzogenem Mandarinenfilet, Fruchtpüree und – absolut spielentscheidend! – Marsalagelee drumherum angerichtet war. Sozusagen eine dekonstruierte Cassata al forno, aber ganz ohne Manierismus. So etwas ist dem Chef ohnehin gänzlich fremd.

Und weil das alles zu moderaten Preisen zu haben ist, was im Übrigen auch auf die Weinauswahl mit guten Erzeugnissen aus den meisten Regionen des Landes zutrifft, kehrt man umso lieber immer wieder hier ein.

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