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Mo-Fr von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So Ruhetag |
Hauptgerichte: 29-35 €, Menüs: 59-110 € |
Dieses kulinarische österreichische Konsulat in der Domstadt gehört seit Jahren zu den festen gastronomischen Größen Kölns und wurde unlängst erheblich und sehr schick vergrößert. Die verschiedenen individuell und geschmackvoll in warmen Farben gestalteten Räumlichkeiten geben der überwiegend österreichisch, bisweilen aber auch mal fernöstlich inspirierten Küche einen würdigen Rahmen und entgegnen nun der großen Nachfrage mit genügend Platz.
Der hohe Beliebtheitsgrad des Restaurants und seiner Küche ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass das Team um Franz Gruber und seinen Küchenchef Denis Steindorfer seit jeher einen Spagat zwischen Tradition und Moderne macht, also die ganz klassischen austriakischen Evergreens neben kreativer und weltläufiger komponierte und auch optisch entsprechend arrangierte Gerichte stellt. Damit werden nämlich sehr viele Gäste abgeholt und es ist selbst mittags nicht selten für ein volles Haus gesorgt. Und das Beste: die Gerichte beider Welten werden mit demselben Qualitätsanspruch und derselben Sorgfalt zubereitet.
Der Traditionssparte lassen sich zum Beispiel die Vorspeise um Backhendl, Preiselbeeren und Vogerlsalat oder die Tafelspitzbouillon mit „Wiener Einlage“ zurechnen. Aus der modernen und weltoffenen Ecke kam zuletzt die Vorspeise um zweierlei Seesaibling, dessen rotes Fleisch in gebeizter Form und als Tatar zusammen mit marinierten Gurken, Sushireis und Kimchi in einem cremigen Umfeld aus Chilimayonnaise, Creme von schwarzem Sesam und Gel von Passionsfrucht platziert war. Und zwar aufwendig und mit Fingerspitzengefühl.
In ihrer zeitgemäßen und wieder recht elaborierten Anrichteweise gar nicht so eindeutig zwischen Tradition und Moderne zu verorten war die Kresse-Rahmsuppe, die erst direkt am Tisch an ein ringförmig arrangiertes Konglomerat aus verschiedenen säuerlich eingelegten Wurzelgemüsen, Blüten und Wildkräutern angegossen wurde und in Summe ein sehr vielschichtiges Geschmacksbild zeichnete. Und es ist ja auch völlig egal, aus welcher Schublade das Süppchen nun stammte – es war einfach sehr gut.
So wie der glasig-saftige Skrei, der mit verschiedener Kresse getoppt auf einem Bett aus lauchwürzig eingelullten Fregola Sarda angerichtet und von einer buttrig-voluminösen, perfekt feinsäuerlich zugespitzten Riesling-Beurre-Blanc umgeben war, in der punktuell noch würziges Lauchöl für feine Akzente sorgte. Dem folgte im Menü „Die Moderne“ ein rosa gebratenes Bürgermeisterstück mit Rote Bete, Champignons und Erdapfel, während man sich im Traditionsprogramm beispielsweise an einem perfekt soufflierten Wiener Schnnitzel mit schmelzigem Kartoffel-Gurkensalat laben kann. Oder eben an der Königsdisziplin rot-weiß-roter Rindfleischküche, dem Tafelspitz, der hier vom trockengereiften Pommernrind stammt und sowohl gebacken als auch in der Brühe zusammen mit Apfelkren, intensiver Schnittlauchsauce, Rahmspinat und Salzerdäpfeln aufgetischt wird. Und zwar in Referenzklasse!
Und weil man hier im österreichischen Mehlspeisenhimmel nur schwerlich an einer Süßspeise vorbeikommt, sollte man, sofern am Ende des Mittags oder des Abends noch ausreichend Kapazitäten vorhanden sind, unbedingt den formidablen fluffigen Kaiserschmarrn probieren. Aber auch der außen perfekt knusprige und innen saftige Apfelstrudel nebst selbstredend hausgemachter Vanillesauce mit hoher Suchtgefahr, intensivem und schmelzigem Haselnusseis sowie Birnengel ist immer einen Versuch wert.
In der umfangreichen österreichischen Weinkarte findet sich vieles, was in der dortigen Weinszene Rang und Namen hat, Sommelier Maik Wohlgefahrt kommt aber auch mit spannend unkonventionellen Tropfen weniger populärer Erzeuger ums Eck, die Geheimtipp-Charakter haben. Es lohnt sich immer, Interesse zu zeigen und mit ihm in Dialog zu treten!
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