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Fotos: Grill Royal Hamburg

Grill Royal Hamburg

Ballindamm 17
20095 Hamburg
040-22899777

aktualisiert: 12 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Täglich ab 18 Uhr, kein Ruhetag
Hauptgerichte: 32-189 €,
Menüs: 90-159 €

Wo sonst sollte eine Dependance der Szenegastronomie-Ikone Grill Royal vom Berliner Spreeufer in Hamburg angesiedelt sein, als an der Innenalster? Genau am dortigen Ballindamm hat Mitte 2023 auf einer sehr großzügigen Fläche mit zwei Ebenen die hanseatische Außenstelle einer der populärsten gesellschaftlichen Bühnen der Hauptstadt-Gastronomie eröffnet. Bis zu zweihundert Gäste können hier unter Murano-Lüstern und zwischen großformatiger moderner Kunst an den Wänden an zahlreichen Tischen oder an der langen Bar Platz finden und werden – genau wie in Berlin – auf einem deutlich höheren Niveau bekocht, als man es an solch einem Ort gemeinhin erwarten würde.

Hauptverantwortlich dafür ist in Hamburg der erfahrene Küchenchef Oliver Pfahler, der hier der Kopf eines großen Küchenteams ist und nach Vorbild des Mutterschiffs sehr klassische, populäre Gerichte verwirklicht, mit denen ein breites Publikum etwas anfangen kann, die aber trotzdem auch hohen Ansprüchen an Produkt und Handwerk gerecht werden. Selbstredend wird nicht so aufwendig und detailverliebt gearbeitet, wie an Pfahlers letzten Wirkungsstätten in der Lübecker Bucht, wo wir seine Küche mit bis zu 7 Pfannen bewertet hatten. Aber man kann auf jedem Teller klar und deutlich erkennen, dass hier Könner am Werk sind und zudem sehr viel Wert auf hohe Produktqualitäten gelegt wird.

Und zwar längst nicht nur bei den verschiedenen Fleischsorten und Cuts edler Rinderrassen, die von Schwarzbuntem Fleckvieh oder Pommernrind aus Deutschland über Black Angus aus Omaha Nebraska oder Rinderfilet vom bekannten österreichischen Bio-Metzger Hannes Hönegger bis zum originalen japanischen Kobe-Rind aus Hokkaido reichen und punktgenau gebraten mit Salz, Pfeffer und Zitronenschalenabrieb nebst klassischen Beilagen nach Wahl serviert werden. Auch Fisch und Krustentier sind von beachtlicher Güte.

Das konnten wir bei unserem ersten Besuch schon an der festen Fleischstruktur und dem glasklaren Geschmack gebeizter Eismeerforelle bestaunen, deren orangerote Tranchen ganz puristisch nur mit Würfeln von eingelegter bunter Bete, Tupfen von Crème fraîche und verschiedenen Kressen angereichert auf einer fein gewürzten und mit Dillöl aromatisch marmorierten Buttermilchsauce angerichtet waren.

Und wir erlebten es noch viel deutlicher und variantenreicher bei der „Pot au Feu“-Fischsuppe, die klar und sehr kraftvoll maritim mit einer attraktiven Einlage aus jeweils in Sachen Würzung und Gargrad perfekt auf den Punkt gebrachten, sehr frisch schmeckenden Stücken von Seeteufel, Eismeerforelle, Thunfisch und Rotgarnelen bestückt wurde. Und das in beachtlicher Menge!

Perfekt auf dem Punkt war auch in jeder Beziehung die auf der Haut gebratene Tranche vom Adlerfisch griechischer Provenienz, deren gänzendes und festes Fleisch sich unter der dünnen krossen Haut wie von selbst in seine einzelnen Lamellen zerlegte. Zu so einem Prachtfisch braucht es dann manchmal auch gar nicht viel mehr als die hier dazu gesellte Melange aus Blattpetersilie, Oliven und Kapern on top und die gegrillte Scheibe Ochsenherztomate darunter, ergänzt von einer stoffigen Beurre blanc mit Schmelz, feiner Würze und säuerlichem Rückgrat, der vom Service am Tisch aus einer Pipette nur noch ein paar Tropfen aromatischen Basilikumöls hinzugefügt wurde.

Auch im Bereich der Nachtische bleibt das Team stilistisch äußerst gediegen und konservativ: Crème brûlée, Mousse au Chocolat von der Guanaja-Schokolade, Schokoladenbrownie mit Orangeneis, hausgemachte Sorbets… Aber das ebenfalls alles in weit überdurchschnittlicher Machart! Und einen besseren Kaiserschmarrn, als die uns hier mit Vanillesauce und Zwetschensorbet dargebotene fluffige Kostprobe mit knusprigen Mandelstiften muss man auch länger suchen.

Eine längere Suche könnte zudem die Auswahl einer Flasche Wein werden, denn die Karte ist international üppig sortiert und listet sehr vieles, was Rang und Namen hat, längst nicht nur bei den deutschen Weißweinen. Aber der kundige Service ist auch in Weinfragen kompetent zur Stelle und hilft bei Bedarf gern.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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