Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
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Abends |
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Mi-Fr ab 17 Uhr, Sa u. So ab 12 Uhr durchgehend, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 22-35 €, Menüs: 50-90 € |
Etwas außerhalb des historischen Stadtkerns von Radebeul aber dafür ganz nah am sehenswerten Schloss Wackerbarth und an den idyllischen Weinbergen des Elbtals gelegen, findet sich mit dem Restaurant von Manuela und Tilo Hamann ein engagiert geführter Genussort. Der suggeriert bereits mit dem Namen „Gaumenkitzel“ einen höheren Anspruch, weiß diesen aber auch auf sympathisch bodenständige Art einzulösen.
Das schlichte, aber dank warmem Licht einladend behaglich wirkende Restaurant setzt auf Wohlfühlatmosphäre sowohl im Ambiente als auch auf den Tellern. Denn die vor allem auf regionale Produkte fokussierten Gerichte von Tilo Hamann punkten zwar einerseits mit einem hohen Anspruch an eine frische, handwerklich anspruchsvolle Zubereitung, bleiben aber gleichzeitig bodenständig und leicht zugänglich, wirken eher geradlinig als kompliziert.
Wie gut das funktioniert, zeigten beim letzten Besuch beispielsweise eine zarte, intensiv aromatische und eher rustikal als elegant akzentuierte Gänselebermousse neben einem erfrischenden Bouquet von Wintersalaten, fruchtig-säuerlichem Quittenconfit und buttriger Brioche. Oder auch – wenn man so will als vegetarisches Pendant – eine dezent ingwerwürzige Karottenmousse mit Kürbisconfit und Wintersalaten. Wobei die eher mild gehaltene vegetarische Variante im direkten Vergleich nicht ganz mit der Gänseleber mithalten konnte…
Als eines der wenigen Produkte, die von etwas weiter her angereist kommen, stand zuletzt ein knusprig-saftig auf der Haut gebratenes Filet von der Maräne im Mittelpunkt des Fischgangs und wurde harmonisch von einer Art Risotto aus roten Linsen, Perlzwiebeln und einer duftigen Kartoffel-Safransauce begleitet. Ein Bouquet aus Salatspitzen und Kräutern sorgte daneben noch für etwas grüne Frische, allerdings überwog insgesamt ein eher cremiger und dichter Eindruck, insbesondere durch die Kombination aus den stärkehaltigen Linsen und der mit Kartoffel gebundenen Sauce. Da hätte es schon allein mit einer kleineren Portion der Linsen noch etwas Optimierungspotential gegeben, aber letztlich war der Teller auch auf seine etwas behäbigere Art überzeugend.
Genau wie das perfekt in die Weihnachtszeit passende Duett von der Thiendorfer Bauerngans: knusprige Brust und zart geschmortes Ragout nebst der ganz klassischen Begleitung von apfelfruchtigem Rotkohl, zarten Semmelknödelscheiben und einer tiefgründigen Sauce. Kleine Abzüge gab es hier allenfalls für die ein klein wenig trocken geratene Gänsebrust. Ansonsten war das ein Klassiker, den man sich oft wünscht, aber nur selten so souverän zubereitet bekommt wie hier.
Beim süßen Abschluss wagte sich die Küche mit kräutergrünem Mikrowellen-Sponge auf cremigem Marzipaneis dann sogar ein Stück in die Moderne. Entscheidender als der geschmacklich unauffällige Biskuit-Schwamm war hier aber die fein austarierte Kombination mit Bratapfelgel und -kügelchen, würziger Karamellcreme und buttrigem Mandelcrumble, die ganz am Ende einen der stärksten Eindrücke des Besuchs bescherte.
Zu den Speisen gibt es in erster Linie die fair kalkulierten regionalen Weine aus dem Hause Kaster-Friedland, mit denen sich sämtliche Gerichte in jedem Fall gut passend begleiten lassen. Um auch in den Gläsern noch mehr Genuss und Vielfalt zu bieten, wäre allerdings auch eine etwas größere Auswahl gar nicht verkehrt…
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