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Fotos: Gasthof zum Hirsch

Gasthof zum Hirsch

im Hotel Gasthof zum Hirsch
Argenstr. 29
88099 Neukirch (Goppertsweiler)
07528-1765

aktualisiert: 09 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa ab 18 Uhr, So von 11.45-13.45 Uhr u. ab 18 Uhr, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 14-42 €,
Menüs: 39-79 €

Abgeschieden, aber keineswegs aus der Welt liegt das farbenfroh gestaltete Gasthaus von Ulrike und Artur Frick-Renz im beschaulichen Goppertsweiler nicht allzu weit von Lindau, Ravensburg und Friedrichshafen entfernt und ist mit seinen behaglichen Gästezimmern und der gleichermaßen bodenständigen wie anspruchsvollen Küche immer einen Abstecher wert. Der unter anderem bei Slow Food und Green Chefs engagierte Chef hat hier ein klug zugänglich gehaltenes Konzept etabliert, in dem entweder ganz unkompliziert à la carte oder eines der beiden Menüs (eins davon vegetarisch) genossen werden können.

In beiden Fällen sind ausgesucht gute Produkte und intensive, zupackende Aromen garantiert, handwerklich blitzsauber ausgeführt, aber ohne alles elaboriert und entsprechend preistreibend auszuarbeiten. Stattdessen setzt der Chef lieber auf markante Akzente mit viel Kraft, oder auf so dichte, süffig-tiefe Ideen wie bei der völlig zurecht als „Signature-Gericht“ immer auf der Karte zu findenden Reh-Bolognese mit breiten Bandnudeln und Bergkäse, wegen der allein auch wir uns immer wieder gerne auf den Weg ins Bodensee-Hinterland machen würden.   

Einen ganz ähnlichen Stil zeigten zuletzt auch bereits die ersten Einstimmungen, unter denen ein luftiger Kräcker mit Tatar von der Räucherforelle, eine knusprige warm und spicy daherkommende Dattelpraline mit Paprikadip und ein kleines Knusperkörbchen mit Ziegenfrischkäse allesamt eher etwas rustikaler anmuteten, dabei aber zugleich genauso pfiffig und schlagkräftig wirkten, wie es typisch für die Küche von Artur Frick-Renz ist.

Auch der geflämmte und mit Sesam gewürzte Lachs brachte mit seinem nur minimal temperierten Fleisch mit zartem Schmelz sehr viel Charakter mit und wurde von einem üppigen Spiegel von „Coucou“, einem kreolischen Polentagrieß mit Sojabohnen und Okraschoten, ebenso unkonventionell wie ausdrucksstark ergänzt. Der fließend cremige Grieß vermischte sich da würzig mit einer (vielleicht etwas zu pastös-plakativen) Ponzusauce, während die hier dringend nötige Frische durch ein knackiges Röllchen dünner Rettichstreifen beigesteuert wurde. Auch das war in der Ausführung eher grob als ziseliert, aber auf seine aromatisch bunte Art ein animierender Auftakt.

Wem derartige kreative Ausflüge doch etwas zu wild sein sollten, der findet beispielsweise in der ebenfalls kraftvoll interpretierten Fischsuppe nach Art des Hauses nebst Röstbrot oder in dem tiefaromatischen Gulasch vom heimischen Reh mit Speck-Pfifferlingen, Preiselbeer-Birne und handgeschabten Spätzle traditionellere, aber nicht weniger lohnende Alternativen.

Ebenfalls eher leicht zugänglich kam zuletzt im Hauptgang ein rosazart gebratenes, warm pfeffrig akzentuiertes Kalbsfilet mit leicht cremig gehaltenen Fregola Sarda daher, das gemeinsam mit schwarzen Walnüssen und einer kraftvoll-eleganten Kalbsjus eine typische Powerkombination ergab, die in diesem Fall durch eine im Ganzen geschmorte Ochsenherztomate mit knusprig frittierten Kräutern auflockernd frischen Wind mitbekam. Und dem durch hauchdünnes Tomatenhaut-Tempura auch noch ein sehr feiner und schlagkräftiger Akzent an die Seite gestellt wurde. Wie bei allen Gerichten à la carte, die hier auf die Tische kommen, hat das Ganze eher handfeste und üppige Dimensionen, was aber nichts daran ändert, dass jede Komponente nicht nur sorgfältig zubereitet, sondern auch mit viel Geschmack und gut durchdacht auf den Tellern landet.

Das gilt genauso auch für die süßen Dinge, unter denen die Küche zuletzt mit einer herb-fruchtigen „Zwetschgensülze“, die etwas vornehmer ausgedrückt eigentlich eine zart gelierte Terrine war, sogar den am feinsten ausgeführten Gang des Abends präsentierte. Kombiniert mit süffig-duftiger Marsala-Zabaione und einem dunkelfruchtigen, schön natürlichen Waldbeerensorbet. Begleitet werden die Speisen von einer nicht überbordenden, aber attraktiven und fair kalkulierten Weinauswahl. Am besten fragt man einfach die charmante Gastgeberin nach den am besten passenden Optionen und bekommt garantiert immer kompetente Beratung.

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