Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
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Abends |
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Mo u. Di ab 18 Uhr, Mi-So von 11.45-14 Uhr u. ab 18 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 16-36 €, Menüs: 31-70 € |
Das schmucke und überraschend weitläufige Hotel Hasen in Herrenberg vermittelt vom ersten Moment an einen hohen Anspruch mit gediegener traditioneller Eleganz, die gekonnt durch moderne Akzente aufgelockert wird. In den verschiedenen Gasträumen herrscht selbst mittags unter der Woche meist ein lebendiges Treiben in angenehmer Atmosphäre. Und das wundert letztlich wenig, denn der gute Ruf des Hauses basiert ganz wesentlich auf dem Niveau der Küche und einem günstigen Preis-Genussverhältnis.
Deutlich wurde das zuletzt beispielsweise bei einem gröber geschnittenen, gut gereiften und klassisch prononciert mit Kapern, Zwiebel, Cornichons und dunkler Pfeffrigkeit gewürzten Rindertatar. Dieses wurde von einem kühl und verzögert mit leichter Süße und deutlicher Schärfe vibrierend auflockernden Senfeis, einer viel geschmeidigen Schmelz liefernden Eigelbcreme und einer salzig-buttrigen Briochescheibe ergänzt. Auf diese Art bekam der traditionelle Klassiker einen spannenden Twist und wirkte animierend abwechslungsreich.
Handwerklich ebenfalls souverän umgesetzt, aber nicht ganz auf dem Niveau der Vorspeise, wirkte im Hauptgang die rustikal-brutzelige Wachtelbrust nebst einer knusprigen Praline mit geschmortem und in Jus glasiertem Keulenfleisch. Hier schoss das Team mit dem Abwechslungreichtum deutlich übers Ziel hinaus und schaffte auf engem Raum mit gedünstetem Kraut, sautierten Weintrauben und Waldpilzen sowie Creme, Schupfnudeln und Chips von Pastinake einen eher überladenen als fokussierten Eindruck, der – trotz allesamt gekonnt umgesetzter Komponenten – von einer diffusen röstwürzigen Süße geprägt war.
Zum Abschluss sorgte ein knuspriger Armer Ritter mit flaumigem Inneren und feinem Zimtduft neben üppig aromatisiertem Tonkabohneneis für anspruchsvolles Schwelgen. Ein frischfruchtiges Apfelgel, ein paar Apfelchips, kleine Tupfen von Schokoladencreme und gebrannte Mandeln sorgten dazwischen für feinere abwechslungsreiche Akzente, ohne den insgesamt wieder deutlich aufgeräumteren und klarer strukturierten Charakter dieses Desserts zu schmälern.
Gemeinsam mit dem herzlich aufmerksamen Serviceteam und vielen guten Weinen entsteht so ein insgesamt rundum positiver Gesamteindruck, in dem sogar immer wieder aufscheint, dass die Küche mit etwas mehr Raum und Zeit für die ambitionierten Gerichte auch Potential für eine noch höhere Bewertung hätte. Das Können hierfür ist definitiv vorhanden. Doch auch so ist und bleibt der Hasen eine äußerst lohnenswerte Adresse „für jeden Tag“.
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