Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
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Mo u. Do ab 17 Uhr, Fr-So von 11.30-13.30 Uhr u. ab 17 Uhr, Di u. Mi Ruhetag |
Hauptgerichte: 14-40 €, Menüs: 45-95 € |
Weitab vom Schuss, in einem kleinen Dorf irgendwo zwischen Ansbach und Bad Windsheim, findet sich mit dem Gasthaus zum Schmied einer jener urwüchsig traditionellen Familienbetriebe, wie es sie eigentlich fast nur in Bayern beziehungsweise im süddeutschen Raum zu entdecken gibt. Bereits seit den frühen 1960er Jahren wird hier in Flachslanden mit viel Herzblut und Engagement die Tradition hochgehalten, was nicht nur eine herzliche familiäre Atmosphäre, sondern insbesondere auch die handwerkliche und frische Zubereitung sämtlicher Speisen einschließt.
Daran hat sich auch nichts geändert, seitdem im Jahr 2019 mit Andreas Hofmann die nächste Generation die Verantwortung am Herd übernommen hat. Allerdings finden sich seitdem neben Wirtshausklassikern wie der Festtagssuppe vom Rind mit Leber-, Grieß- und Semmelknödelchen oder dem gebackenen Karpfenfilet mit Kartoffelsalat auch das eine oder andere ambitioniertere Gericht oder exklusivere Produkt in der Karte, die man hier nicht unbedingt erwarten würde.
Das Beste aber ist: Auch wenn als Vorspeise zart gegarter Pulpo zupackend dicht mit Oliven, einem Confit aus getrockneten Tomaten, knackigen Gurkenwürfeln, Kräutern und reichlich Zitronenabrieb in einer prononciert feinsäuerlichen Marinade zu einem wunderbar frischen mediterranen Auftakt kombiniert wird, wirkt das in der rustikalen Gaststube genauso authentisch und stimmig, wie wenn mit dem „Fränkischen Brusskädda“ geröstetes Schwarzbrot mit gezupftem Schäufele in BBQ-Sauce nebst Krautsalat, oder gleich das ganz traditionelle knusprige Krustenschäufele mit Kartoffelklößen auf dem Tisch landet.
Die Stärken der Küche liegen in beiden Fällen in einer sympathisch ungeschminkten und aromenstarken Zubereitung. Und davon profitiert dann ein zart gesottener Tafelspitz mit prononciert schneidiger Meerrettichsauce, Salzkartoffeln und Petersilienöl genauso wie der saftig geschmorte Sauerbraten mit tiefgründiger, raffiniert von Lebkuchengewürz und alkoholischer Süße geprägter Sauce und Kartoffelklößen.
Oder auch, wie beim letzten Besuch, der sanft gegarte und entsprechend glasig aufblätternde Skrei in einem milden, durch Kräuteröl zusätzlich aufgefrischten Curryfond mit gebratenen kleinen Champignons und Zucchini. Begleitet wurde der außerdem von knusprig ausgebackenem Blumenkohl, der die Röstnoten nachlieferte, die beim Skrei selbst nicht geboten wurden. Auch das erwies sich als rundum harmonisch, hätte zwar durchaus noch ein bisschen mehr Mut bei Säure und Schärfe vertragen, war aber letztlich an genau diesem Ort auch in der Art absolut überzeugend. Schließlich ist Flachslanden nicht Berlin und das Gasthaus zum Schmied nicht das Restaurant Tim Raue...
Selbst die Desserts sind hier – anders als in vielen anderen Wirtshäusern – keine lästige Pflichtaufgabe, sondern bieten noch einmal durchweg lohnende Schmankerl. Die können ebenfalls mal traditioneller ausfallen, so wie bei den flaumigen Topfenknödeln, aber auch mal etwas moderner, wie den dezent alkoholisch marinierten Feigen mit Walnuss-Eiscreme und einem in seiner kompakt-cremigen Konsistenz beinahe wie vegan (auf Nussbasis) wirkenden Vanilleküchlein auf einem dunkelsüßen Dattelboden.
Kurzum: Gemeinsam mit den ebenfalls erfreulich bodenständigen Preisen und dem herzlichen Service ist das Gasthaus zum Schmied genau die Art von Wirtshaus, die man sich öfter wünscht, aber nur selten findet.
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