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Fotos: Gasthaus zum Kreuz

Gasthaus zum Kreuz

im Hotel zum Kreuz
Hauptstr. 9
72510 Stetten am kalten Markt
07573-9547677

aktualisiert: 01 / 2025
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa ab 17 Uhr, So von 11.30-14 Uhr u. ab 17 Uhr, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 14-44 €

Dieser Hof hat eine lange und wechselhafte Geschichte. Im Jahr 1553 erbaut, diente er dem Obervogt als Amtssitz und Wohnung sowie den Herren von Hausen und Stetten als Gästehaus. Im Besitz der Fugger wurde hier Anfang des 18. Jahrhunderts erstmals Bier gebraut und Wein ausgeschenkt, bis das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in den 1970er Jahren aus baupolitischen Gründen geräumt werden musste und der Abriss drohte.

Dank einer Bürgerinitiative konnte das Gasthaus zum Kreuz dann aber saniert werden. Und nach einigen Pächterwechseln schloss sich 2023 der Kreis: Yannik Traut, der in Stetten am kalten Markt geboren wurde, kaufte mit seiner Frau Veronica das Haus und bietet seitdem nicht nur den Dorfbewohnern, sondern auch einem weiteren Umfeld auf der Schwäbischen Alb eine verlässliche Genussadresse inklusive dem auf dem Land so wichtigen Sonntagmittagstisch.

Dass Yannik Traut an gehobenen Adressen lernte und sich weiterbildete, merkt man einigen À-la-carte-Gerichten an, am meisten im Rahmen des Gourmetmenüs, das mittlerweile allerdings nur noch sehr unregelmäßig angeboten wird. Da wir selbstverständlich nur das bewerten können, was permanent angeboten wird, müssen wir den Bonuspfeil wieder streichen – jedoch ohne damit jedoch die Gesamtleistung in dem historischen Gasthof mit Kachelofen, Holzkassettendecke und schön eingedeckten Tischen schmälern zu wollen. Schließlich ist die Auswahl mit acht Vorspeisen von schwäbischer Hochzeitssuppe bis „Himmel & Erd“ und doppelt so vielen Hauptgerichten mit Klassikern wie Rindertafelspitz und Sauerbraten vom heimischen Reh sehr beachtlich.

Bei unserem jüngsten Besuch kam als Einstimmung zweierlei Brot mit Hummus an den Tisch. Als saisonales Angebot hatten wir uns für gebratene Gänseleber als eine der Vorspeisen entschieden. Die drei krossen Medaillons mit Schnittlauchgarnitur lagen in einem leicht sämigen Balsamico-Linsen-Bett, das mit rezenter Würze und Säure viel Wucht auf den Teller brachte. Für Frische sorgte ein großes Salatbouquet mit leicht sahniger Vinaigrette, welches es so auch zur zweiten Vorspeise gab: mit Feldsalat, Frisée, Radicchio, Tomaten, Gurken, gelber und roter Paprika, Radieschen und Kresse zu einem gebratenen Ziegencamembert aus dem Elsass. Geröstete Sonnenblumenkerne on top und Feigensenf an der Flanke gaben ihrerseits Nussigkeit und Süße dazu.

Das Referenzgericht in einer schwäbischen Wirtschaft ist und bleibt der Zwiebelrostbraten. Im Gasthof zum Kreuz ist er vom Hegau-Beef sechs Wochen trockengereift. Das gute 220-Gramm-Stück war wie gewünscht innen medium-zart, außen kross und lag unter einer ordentlichen Portion frittierter Zwiebeln in einem sauberen „Bratensößle“. Die hausgemachten Kässpätzle dazu haben wir als Dinkelspätzle ohne Käse geordert, denn auch so war die Portion üppig genug, da – wie uns beim Blick auf die Nachbartische schien – auf Einzelgericht-Besteller ausgerichtet.

Die pflichtgemäße Beilage zum zweiten Hauptgericht haben wir deswegen nur punktuell probiert, denn zu den gebratenen Edelfischen wurden gebutterte Bandnudeln in einem Schälchen serviert. Auf dem eigentlichen Teller war viel geboten: je ein Filet vom Steinbutt, St. Pierre und Zander, und obwohl diese sehr unterschiedlich dick waren, wurde bei jedem für sich der Garpunkt sehr gut erwischt, außen leicht knusprig, innen saftig bis glasig. Dazu gab es noch eine gebratene Garnele, alles auf einem würzigen Spinatbett, umgeben von einem so schaumigen wie schmackhaften „Hummersößle“.

Zum Abschluss, der auch eine Auswahl Käse vom Affineur Waltmann bietet, haben wir uns für „Kreuzwirts Dessertteller“ entschieden – und es nicht bereut! Neben einer Spur Schokocrumble gab es ein frisches Ragout mit Mango, Melone und Ananas, dazu eine cremige Schokomousse und ein Himbeersorbet sowie eine unter der Kruste noch flüssig-geschmeidige Crème Brûlée und weiche Karamell-Fudges.

Die Auswahl an offenen Weinen ist gut und günstig, die Karte mit mehr als 100 Positionen gut sortiert, darunter auch Bezahlbares aus dem Burgund und Piemont. In diesem Gasthof ist eben vieles darauf ausgerichtet, dass man gerne öfters vorbeischauen kann. Und wer als Gourmet das Glück hat, ein Menü zu erwischen, kann sich besonders freuen.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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