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Fotos: FRITZ's FRAU FRANZI & Klaudia Taday

FRITZ's FRAU FRANZI

im Hotel THE FRITZ
Adersstr. 8
40215 Düsseldorf
0211-370750

aktualisiert: 09 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Sa ab 19 Uhr, So-Di Ruhetag
Hauptgerichte: 35-49 €,
Menüs: 115-163 €

Stylish, modern und mit einem gewissen Glamour gibt sich das Fritz‘s Frau Franzi im Hotel The Fritz in der Düsseldorfer Innenstadt. Und wer sich schon immer gefragt hat: „welcher Fritz und welche Franzi?!“ – das bleibt zumindest teilweise leider ungeklärt. Denn während der Name des schicken Boutique-Hotels als humorvolle Anspielung an die Hotel-Legende Ritz leicht nachvollziehbar ist, verbirgt sich hinter „Frau Franzi“ wohl tatsächlich nicht mehr als ein irgendwie jugendlich frech klingendes Mysterium.

Aber entscheidender ist ohnehin, dass man sich in dem rund um die gut bestückte Bar und den offen einsehbaren Küchenpass angelegten Restaurant sehr schnell wohl fühlt. Und dass an eben diesem Pass mit Tobias Rocholl mittlerweile wieder ein echter Könner steht, der den seit der Eröffnung von seinem Vorgänger Benjamin Kriegel verfolgten hohen kulinarischen Anspruch weiterführt und sogar nochmal nach vorne pusht. Der zuletzt in Brogsitters Restaurant an der Ahr auf hohem Niveau erfolgreiche Chef verfolgt hier in Düsseldorf eine passend zeitgemäße, schwungvolle Linie – traditionelle Ideen und bestes klassisches Handwerk werden dank leichterer Fonds, hochwertigen Ölen und viel Fingerspitzengefühl zu gleichermaßen markanten wie dynamischen Eindrücken transformiert. Und das – so viel schon vorab – funktioniert ganz ausgezeichnet!

Angedeutet wurde das bereits bei den ersten Snacks mit einem „Neuen Toast Hawaii“ aus einem Brandteigkrapfen mit Tofu, Ananas und Haselnuss, fruchtig gehaltenem Bete-Tatar mit erfrischend grünem Apfelsorbet und schneidig dazwischenfunkendem Meerrettich sowie einer mit herbem Kaffeegelee überzogene Kugel aus falscher Gänselebermousse. Die ging mit pilzartigem Umami und nussigen Noten tatsächlich klar erkennbar in Richtung des Originals und wurde klassisch fruchtig von einem konzentrierten Aprikosenchutney und eher fruchtig frischem Aprikosengel ergänzt.

Nochmal eine Steigerung gab es dann bei der kompakt in einer tiefen Schale angerichteten Melange aus einem karamellisierten Ragout aus Nüssen und Samen sowie taufrischen Nordseekrabben, die in ihrer jodigen Süße von edlem Baeri-Kaviar gepusht und von Gartengurke als Sorbet, Sud und hauchdünne Scheiben mit grüner Frische unterlegt wurde – alles zart abgefedert von feiner Säure. Sehr geschmeidig und feinsinnig.

Das galt genauso auch für die festfleischige, knapp lauwarm temperierte Forelle mit fleischig fruchtiger Ochsenherztomate, konzentriertem Tomatengelee, kühl auffrischender Wassermelone, kleinen Pfifferlingen wie aus dem Bilderbuch und einer erneut durch hauchzarte Süße und feine Säure geprägten Vinaigrette. Feine Details kamen dabei von gebackenen Kapern, Pinienkernen und Forellenkaviar. Und spätestens an dieser Stelle wurde auch der typische Stil der Küche sehr gut sichtbar, der ganz ohne klassische Butter- und Sahneschwere für aromenstarke und tiefe Geschmackseindrücke sorgt.

Das gelang auch bei der hohen knusprig glasigen Zandertranche ganz prima, die von eigentlich mild rauchigem, durch die angeflämmte Oberseite aber doch markant kokeligem Aal ergänzt wurde. Dazu gab’s einen klar herausgestellten Kontrast zwischen süßem Mais (als Creme und knackiger Babymais) und edlere Balsamicosäure, eingerahmt von frischgrünem Frühlingslauch und damit ein auf geradlinige Art mit kraftvollen Aromen gut auf den Punkt gebrachtes Ergebnis. Nur das frittierte Wurzelgeflecht des Lauchs wirkte ein bisschen zu krass zwiebelig in diesem Kontext…

Eines der besten Schmorgerichte seit langem schickte das Team dann im Hauptgang mit saftig tiefaromatischer Rinderschulter auf Roscoff-Zwiebelcreme und eleganter kraftvoller Schmorjus, weil dieses Powerzentrum ebenso markant wie kontraststark von einem halbierten kühlen Salatherz gekrönt wurde, auf dem mit einer milden Limonenemulsion, zarten Mini-Radieschen, ätherischen Kräutern und fruchtig-scharf zerplatzenden Ingwertomaten viele auffrischend feine Details versammelt wurden. Sehr stark und bereits klar in Richtung 8 Pfannen zeigend!

Auch der süße Abschluss rund um ein softes Buttermilcheis mit Zwetschge als purer herbfruchtiger Saft, konzentriertes Gel und (nur minimal zu feste) Geleefolie mit teils knusprigem, teils cremigem Buchweizen zeigte auf spätsommerliche, feinsinnig-herbe Art, dass die Entwicklung hier noch lange nicht abgeschlossen ist und sich das Team auf der verfolgten Linie sicherlich noch weiter steigern kann und wird. An dem durch ein gut eingespieltes Serviceteam garantierten Komfort inklusive spannender Weinempfehlungen aus einem reichhaltigen Sortiment und lohnenden alkoholfreien Alternativen wird das jedenfalls nicht scheitern. Die garantieren bereits jetzt eine entspannt genussvolle Auszeit!

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