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Fotos: Freihardt

Freihardt

Hauptstr. 81
90562 Heroldsberg
0911-5180805

aktualisiert: 11 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi-Fr ab 18 Uhr, Sa u. So von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, Mo u. Di Ruhetag
Hauptgerichte: 29-45 €,
Menüs: 28-94 €

Eine hauseigene Metzgerei im Hintergrund eines Restaurants ist seit jeher ein gutes Indiz für hohe Produktqualitäten und viel handwerkliche Substanz. Und genau das bietet auch das in der ländlichen Peripherie von Nürnberg gelegene Restaurant Freihardt. Das seit vielen Jahren sehr engagiert von Gastgeber Hans Jürgen Freihardt geführte Restaurant in Heroldsberg mit seinem lichten Wintergarten ist ein verlässlicher Garant für ebenso geschmacksstarke wie niveauvolle Küche und entsprechend bekannt und beliebt in der Region.

Hier locken einerseits viele traditionelle und bodenständige Klassiker von ofenfrischem Schäufele mit Kloß über den Zwiebelrostbraten vom Roastbeef à la Freihardt mit Bratkartoffeln, Röstzwiebeln und geduldig reduzierter Demi-Glace bis hin zu den verschiedenen anderen sorgfältig gereiften und vom Team am Herd in jeder Hinsicht optimal auf den Punkt gebratenen Fleisch-Cuts.

Andererseits wissen alle, die bereits einmal hier waren, dass sich die Küche keineswegs auf das traditionelle Fach beschränkt, sondern daneben stets auch ambitionierte und weltoffene Gerichte auf die Karte setzt und bei Fisch und Meeresfrüchten keinen weniger hohen Qualitätsanspruch an den Tag legt als bei den Erzeugnissen aus der eigenen Metzgerei. Generell punkten die ganz unterschiedlichen Gerichte aus dem Freihardt-Repertoire insbesondere dadurch, dass jedes Detail mit viel Sorgfalt und – vor allem! – sehr viel Geschmack ausgearbeitet wird. Klingt wie eine Phrase, ist aber alles andere als selbstverständlich. Denn auf Hans Jürgen Freihardts Tellern stechen immer selbst auch die unscheinbaren Beilagen hervor, denen andernorts nur wenig Aufmerksamkeit zuteilwird.

Die Entscheidung, ob es auf diesen Tellern nun eher traditionell oder eher weltoffen und kreativer zugehen soll, kann man als Gast also ganz getrost der eigenen Tagesstimmung überlassen, denn man wird nie enttäuscht sein. Und wer sich dennoch mit der Entscheidung schwertut, hält sich am besten an das angebotene Menü und bekommt dann garantiert einige der ambitionierten Ideen der Küche zu einem äußerst einladenden Preis.

Da wir aus eigener Erfahrung ganz genau wissen, wie attraktiv hier Gerichte wie eine knusprig-saftig gebratene Perlhuhnbrust mit hellcremiger geschichteter und satt getrüffelter Sellerielasagne sowie Demi Glace oder der aus regionaler Jagd von zuverlässig treffsicheren Schützen stammende (und deshalb mit ebenso zuverlässig stressfrei-zartem Fleisch aufwartende) Rehrücken mit Wirsing-Cannelloni, Pfifferlingen und Kartoffelkrusteln ausfallen, ging es zuletzt bewusst genau in die andere Richtung.

Hin zu einer sommerlich leichten Vorspeise rund um verschiedenste Zubereitungen von der Gurke mit Matjes und Wasabi nämlich. Und auch das war ein Volltreffer, weil die Gurke in Form eines straff erfrischenden Fonds mit Dillöl, zarten Tapiokaperlen und dünnen knackigen Juliennes den festfleischig-würzigen Matjes (als Filet und Tatar) mit viel Frische versorgten, während eine schneidige Wasabicreme und lockerer Wasabicrunch der Kreation pointierte Schärfe verliehen und alles miteinander in gut austarierten Proportionen zusammenspielte.

Noch einmal deutlich bunter und wilder wurde es beim folgenden, kross und saftig auf der Haut gebratenen Saiblingsfilet. Das bekam mit kleinen knusprigen Arancini mit knallroter Bete-Füllung, einem ätherisch herben Orangenconfit, Süßkartoffelcreme, knackigen Zuckerschotenstreifen sowie einer mit gemüsefruchtig-pikanter Peperonata gefüllten Artischocke gleich eine ganz Armada von Begleitern an die Seite gestellt. Was auf den ersten Blick heillos überladen wirkte, spielte aber dank der erneut optimalen Proportionen überraschend gut zusammen und wirkte eher abwechslungsreich als überfrachtet. Im Grunde passte nur die Bete konzeptionell nicht so ganz in das von einem duftigen Safranschaum verbundene Ensemble – da sie aber glücklicherweise ohnehin eher farblich als aromatisch auffällig wurde, spielte auch das am Ende keine große Rolle und es blieb beim Eindruck eines sehr souverän umgesetzten Tellers.

Die Souveränität bricht auch bei den süßen Sachen keineswegs ab. Ganz gleich, ob der Appetit nur noch für das kleine Tagesdessert inklusive Espresso reicht, oder doch noch für etwas opulentere Sachen wie die effektvoll am Tisch flambierten Crêpe Suzette à la orange mit Vanilleeis – auch bei den Desserts gibt sich das Team keine Blöße! Das bestätigte zuletzt auch der (minimal zu bissfest) pochierte Weinbergpfirsich, in dessen Innerem sich intensives Himbeereis versteckte und der so im Zusammenspiel mit Vanillecreme, frischen Himbeeren und knusprigen, mit Blüten bestreuten Meringues eine sehr feine Interpretation des „Pfirsich Melba“ ergab.

Nicht nur im Menü, sondern auch sonst gibt es das alles im Verhältnis zum gebotenen Niveau zu sehr fairen Preisen. Ein weiterer Pluspunkt, zu dem sich dann auch noch die attraktiv bestückte Weinkarte und der zuvorkommende Service gesellen.

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