Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Di u. Mi ab 18.30 Uhr, Do u. Fr von 12-13.15 Uhr u. ab 18.30 Uhr, Sa ab 18.30 Uhr, So u. Mo Ruhetag |
Hauptgerichte: 26-50 €, Menüs: 117-200 € |
Das als eines der wenigen ambitionierten Restaurants hierzulande nicht nur konsequent auf biologisch erzeugte Produkte fokussierte, sondern auch insgesamt bemerkenswert ganzheitlich und nachhaltig arbeitende Erasmus von Andrea und Marcello Gallotti ist längst ein feste Größe in Karlsruhe und wegen seines Alleinstellungsmerkmals mittlerweile auch bis weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Und das gar nicht unbedingt nur wegen der ethischen Pluspunkte, sondern vor allem auch deshalb, weil die italienisch geprägte Küche von Marcello Galotti mit ausgesucht guten Produkten auf ihre klar gezeichnete, feinsinnige Art qualitativ sehr weit oben mitspielt.
Das alles gibt es in einem entspannten und eleganten Rahmen in dem hell und freundlich eingerichteten Restaurant, dessen Atmosphäre ganz wesentlich durch die zugewandte Art von Gastgeberin Andrea Gallotti geprägt wird. Wer hier zu Gast ist, hat garantiert eine gute Zeit auf hohem kulinarischem Niveau. Und zum entspannten Setting gehört auch, dass man sehr flexibel entweder eins der Menüs (omnivor und vegetarisch) wählen kann, aber genauso auch aus vielen reizvollen Optionen à la carte. Wie reizvoll, das zeigte zuletzt bereits eine erste kleine Einstimmung in Gestalt eines kleinen Fenchel-Orangensalats, der filigran mit Orangenzesten, Fenchelsaat und schwarzer Olivencreme akzentuiert war, unterfüttert von einer orangenduftigen Crème fraîche und lockerknusprigem Blätterteig.
Richtig in die Vollen ging es dann bei sanft gebratener Roter Garnele in exzeptioneller Qualität, die neben einem saftigen Salat aus gegarter Gerste präsentiert wurde, aufgelockert von frischem Mais, gepuffter Gerste und Brennnessel. Darauf angerichtet war der knusprig ausgebackene Kopf der Garnele, ein selbst fabriziertes Garnelen-Kroepek und nebenan sorgte eine aufgeschäumte Bisque für noch mehr Produktcharakter. Dessen feinsinnig eingefasste Kraft trug dann auch den gesamten ersten Gang auf eine ruhige und zugleich fokussiert gestraffte Art. Super!
Schwelgerischer, aber nicht weniger fein, folgten Tortellini vom Rind in goldbraun reduzierter Parmesansauce und Demi Glace neben pointiert kräuterwürzigen Akzenten (frische Blätter und Creme) sowie abwechslungsreich geschnittenem Wurzelgemüse, das mit zartem Biss und feiner Säure ebenfalls für Auflockerung in dem ansonsten kraftvoll und umamisatten Zwischengang sorgte.
Die italienische Handschrift zeigte sich dann auch im Hauptgang, in dessen Zentrum „Brasato“ stand, allerdings nicht klassisch mürber Schmorbraten, sondern als schmale Tranchen eines straff und mit Biss bei Niedertemperatur gegarten Stücks, das seinen Schmorcharakter vor allem auch durch die kraftvolle sämige Sauce erhielt, mit der es glasiert war. Ebenso puristisch wie perfekt auf den Punkt gebracht, genügten dazu ein satt getrüffeltes Kartoffelpüree und knackig sautierter Mini-Brokkoli mit seiner feinbitteren grünen Frische für einen würdigen Menühöhepunkt.
Wobei das Niveau auch beim Dessert nicht abriss. Hier lag der Fokus auf dem „Helene-Thema“ Birne und Schokolade, von Marcello Gallotti interpretiert mit heller und dunkler Original Beans Schokolade, unter dener vor allem die zartbittere Ganache-Creme einen gelungenen Kontrast zu der hellen, klaren Birnenfrucht brachte – unterstützt von einem Hauch weihnachtlicher Gewürze, einem knusprigen Sablé und kleinen Fudge-Würfelchen, die zudem einen karamelligen Akzent addierten.
Für eine adäquate Begleitung in den Gläsern lohnt es sich, den Empfehlungen der Gastgeberin zu folgen, die ein hochwertiges individuelles Sortiment verwaltet und daraus stets spannende Entdeckungen präsentiert, die bestens mit den Gerichten mithalten und sie gewinnbringend ergänzen.
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