Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
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Abends |
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Mo, Di u. Do, Fr von 12-13.30 Uhr u. ab 17.30 Uhr, Sa ab 17.30 Uhr, Mi u. So Ruhetag |
Hauptgerichte: 21-32 €, Menüs: 43-74 € |
Es scheint ganz so, als wären Ute Wagner und Alexander Munz mittlerweile bestens an ihrer neuen Wirkungsstätte in Oppenweiler angekommen. Nach über 16 Jahren im Landgasthof Waldhorn in Däfern hatten die beiden engagierten Gastgeber hier zusammen mit ihrem ehemaligen Souschef Jan Decker und dessen Ehefrau einen Neustart gewagt und dem schmucken Fachwerkhaus mit komfortablem Hotel und großzügigem Restaurant neuen Schwung gegeben. Im zweiten Jahr an der neuen Wirkungsstätte wirkt alles sehr harmonisch und bestens eingespielt, so dass der edelrustikale Gastraum mit den blanken Holztischen und schwarzen Lederstühlen sowie der idyllisch abgeschirmte Innenhof sicher eines der reizvollsten Genussziele der Gegend darstellen.
Maßgeblich liegt das natürlich an der substanzstarken Küche von Alexander Munz und Jan Decker, die hier nun als gleichberechtige Küchenchefs am Herd stehen und mit ihren Gerichten auf attraktive Art gehobenen Anspruch mit unkomplizierter Bodenständigkeit verbinden. Und das Ganze auch hier zu einladend fairen Preisen. Angeboten wird eine kleinere Auswahl à la carte genauso wie ein Menü – in beiden Fällen mit pfiffigen Ideen, viel Geschmack und zugleich einem klaren, leicht zugänglichen Aufbau der Gerichte.
So wie zuletzt bei der knusprig-zart gebratenen Wachtel, die von Steinpilzmousse, cremigem Wachtelei und krossen Speckcrumbles auf elegante Art viel aromatische Power mitbekam und von feinsäuerlich marinierten dicken Bohnen und Feldsalat die nötige Portion an Frische. Oder wie bei den röstwürzig-salzig und eher kräftig inszenierten Jakobsmuscheln neben mild nussigem Kürbisgemüse und einem Apfel-Rotweinpüree, das mit herber Fruchtigkeit für Schwung und Ausgleich sorgte.
Den trotz bodenständiger Preise erfreulich hohen Anspruch an die Produkte zeigte beispielhaft auch der Rehrücken in straff zarter Spitzenqualität unter lockerer Dinkelflockenkruste, der gemeinsam mit zart geschmorten Stücken aus der Rehschulter ganz klassisch nebst herben Preiselbeeren, hellen, mild rauchigen Zubereitungen von Sellerie und frischgrünen Flower Sprouts kombiniert wurde. Getragen von einer tiefen, durch feine Säure belebten Wildsauce und ergänzt von zarten Dinkelknöpfle (die es als traditionelle Beilage gar nicht wirklich gebraucht hätte…) ergab das einen Hauptgang mit Format – ganz im typisch klassischen Stil, aber mit zeitgemäßem Esprit und durchaus schon wieder auf 6-Pfannen-Niveau!
Viel Esprit zeigte auch das Dessert aus der Hand von Ute Wagner rund um aromenintensive Zubereitungen edler dunkler Schokolade, deren differenzierte Kakaonoten von einem leicht kristallinen Cassis-Schokoladeneis (als einziger Ausrutscher bei ansonsten perfekten Konsistenzen), konzentrierter Cassissauce sowie einmal rotweinherben und einmal klarfruchtig hellen Birnen kontrastiert wurden. Souveräner Abschluss, der einmal mehr die hervorragende Ausbildung der Gastgeberin und gelernten Patissière aufzeigte.
Gemeinsam mit der aufmerksam herzlichen Art im Service und einer gut sortierten Weinauswahl mit regionalem Schwerpunkt bleibt es bei einem rundum stimmigen Gesamteindruck, der auf viele weitere erfolgreiche Jahre auch an diesem Standort hoffen lässt.
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