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Mo-Sa ab 11.30 Uhr durchgehend, So Ruhetag |
Hauptgerichte: 17-65 €, Menüs: 49-125 € |
Nach ihrem Umzug aus der Hamburgerstraße begrüßen die beiden Fratelli Elvis und Denis Behljuljevic ihre Gäste nun in Top-Innenstadtlage, nämlich direkt am Marktplatz beim Roland im Souterrain eines der historischen Stadthäuser, die den Marktplatz säumen. Dort schreitet man ein paar Stufen in ein schönes, geschmackvolles helles Gewölbelokal hinunter, wo uns bei unserem ersten Besuch gleich als erstes der große geöffnete Parmesanlaib begrüßte, in dem die entsprechende Pasta finalisiert wird.
Doch auf die populären Spaghetti aus dem Parmesanlaib sollte man die Due-Fratelli-Cucina nicht reduzieren, denn wenngleich hier durchaus klassisch und traditionell gekocht wird, gibt es überwiegend Gerichte, die mehr kochtechnisches Know-how bedürfen. Etwa die authentischen Spaghetti Bolognese, deren Sauce nicht aus Hackfleisch, sondern aus geschmortem Rindfleisch zubereitet wird und die als kleines feines Gimmick auf einer Parmesancreme angerichtet sind. Oder als perfekte Carbonara, mit hauchdünnem krossem Guanciale-Speck und flüssigem Eigelb, ganz ohne Sahne. Man sollte dieses Lokal jedenfalls nicht verlassen, ohne zuvor ein Pastagericht probiert zu haben.
Weil der kochende Chef sich zwar nicht immer, aber doch meist auf die Grundtugenden der italienischen Küche besinnt, ist auch eine Vorspeise wie das Duett aus Carpaccio und Tatar vom Rinderfilet ein großer Genuss: maximal puristisch, nur mit etwas Kaperncreme und Parmigiano verfeinert, darf das qualitativ überzeugende Rohfleisch hier – nur behutsam unterstützend gewürzt – klar für sich selbst stehen. Auf die Extraportion Rauch, die mit den unter einer Glascloche verborgenen Komponenten an Tisch transportiert wurde, hätte man zwar gut verzichten können – geschmacklich gestört hat es aber nicht.
Als sehr gelungen empfanden wir auch die zarten gegrillten Tentakel vom Pulpo, die zusammen mit cremiger Polenta, Oliven, Dörrtomaten und Safranschaum als warmer Zwischengang ein stimmiges und sehr pointiertes Geschmacksbild abgaben. Da war nichts zu viel und nichts zu wenig, alle Aromen klar präsent, alles harmonisch aufeinander abgestimmt.
Nur selten schießt die Küche auch mal etwas übers Ziel hinaus, so wie bei der überladenen Komposition von Seeteufel und Seezunge, die mit ihrer Armada an begleitendem Material aber gut und gern zwei verschiedene Gerichte hätten abgeben können. Nicht dass Spinat, Senf-Safranschaum, Süßkartoffelcreme, Rote Bete, Trüffel (auf der Seezunge), grüner Spargel und eine exotische Mango-Passionsfrucht-Cremesauce nicht irgendwie harmonisch zusammengespielt hätten – ein stringentes Gericht ergaben sie aber nicht.
Da war die moussige Tonkabohnencreme mit Sorbet von Himbeere und Erdbeere sowie etwas Beistand verschiedener Beeren dann kompositorisch schon wieder deutlich überzeugender. Ein schöner Abschluss eines bis auf den etwas überladenen Hauptgang sehr souverän umgesetzten Menüs, das deutlich zeigte, dass auf die Due Fratelli auch am neuen Standort zu hundert Prozent Verlass ist. Und das schließt auch gute italienische Weine aus fast allen Regionen des Landes und aufmerksamen Service mit ein.
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