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Täglich von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 28-36 €, Menüs: 52-84 € |
Etwas außerhalb des Zentrums von Friedrichshafen in der Ortschaft Fischbach und dort nur einen Spaziergang vom Seeufer entfernt, steht das Hotel Maier bereits seit Jahren für viel Komfort und eine herzliche familiäre Atmosphäre. Und mittlerweile auch für eine klar überdurchschnittliche Küche! Unter dem Label „Nachhaltigkeits-Crossover“ widmet sich das Team um Küchenchef Philipp Heid hier vor allem den Viktualien regionaler Produzenten und schützenswerten Lebensmitteln aus der „Arche des Geschmacks“ von Slow Food, die mal eher traditionell und mal kreativer und weltoffener in Szene gesetzt werden.
Dabei lohnt sich ein Besuch in den behaglichen Stuben ebenso für einen kurzen Besuch zum Lunch wie für ein ausgedehntes Menü sowie für bodenständig-traditionellen Genuss genauso wie für jene Gerichte, die schon eher in Richtung Fine Dining tendieren. So kann es beispielsweise einerseits Brezen-Käseknödel mit Nussbutterschmelze und gebratenem Rosenkohl oder so mutige Rustikalitäten wie Saure Leber und Lunge vom Rind mit Bratkartoffeln, Speck und zweierlei Zwiebel geben. Auf der anderen Seite aber auch eine Mousse von der Gänseleber nebst eingelegtem Sommerobst und Brioche oder Ravensburger Lachsforelle mit Alblinsen, Spitzkohl und Krebsnage.
Die hohe Qualität eben dieser Lachsforelle wurde beim letzten Besuch vor allem in Form eines Ceviche deutlich, ergänzt von knackigem mariniertem Rettich und Portulak. Zwar war das ein insofern überraschender Auftritt, als dass die von der säuerlichen Marinade komplett durchgezogenen Fischstücke mit ihrer von milder Zwiebeligkeit und Dillfrische geprägten Aromatik eigentlich eher an eine elegante Version von Matjes erinnerten als an das namensgebende Original. Das schmälerte aber keineswegs den überzeugenden, betont frischen und beschwingten Charakter dieser Vorspeise.
Genauso überzeugend gelang auch der kernige, rosa gebratene Hirschrücken neben einem saftigen, kleingewürfelten Ragout des Hirschs und einer in Tempurateig knusprig ausgebackenen Blutwurstpraline, die zusätzliche Würze und Charakter beisteuerte. Das nötige Gegengewicht lieferte ein knackig grünes Wirsingröllchen, ergänzt von etwas Selleriecreme und angekrossten Maronen-Gnocchi, deren nussige Süße wiederum bestens mit den Fleischkomponenten harmonierte. Das war insgesamt hart an der Grenze, etwas überfrachtet zu wirken, doch die Küche umschiffte das dank der gut austarierten Proportionen aller Komponenten erfolgreich.
Beim süßen Abschluss wurde es dann zuletzt nochmal mutig unkonventionell: mit der Kombination von kandiertem, getrocknetem Kürbis und Cassissorbet in einer luftigen Joghurt-Espuma mit zartem Vanilleduft. Dabei changierten die Kürbisstücke auf interessante Art zwischen fruchtig und vegetabil, im Mittelpunkt stand aber eigentlich die feine, intensiv zugespitzte Cassisfrucht. Und so entstand ein betont leichter und frischer Gesamteindruck, ganz ohne die Schwere, die sonst schnell mit Kürbis einhergeht.
Genau wie die Küche ist auch die Weinkarte vor allem mit Erzeugnissen aus der Region sehr gut aufgestellt und bietet viele lohnende Optionen sowohl glasweise als auch bei der Suche nach hochwertigen Flaschen. Und das Serviceteam berät bei der Auswahl genauso herzlich und engagiert wie bei allen anderen Fragen.
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