Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Täglich von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 28-36 €, Menüs: 52-84 € |
Was einst als kleines Café mit fünf Zimmern begann, ist heute ein stattliches urbanes Landhotel, das nur 300 Meter vom Bodenseeufer entfernt liegt und einer der attraktivsten Orte in Friedrichshafen gilt, um komfortabel zu wohnen und niveauvoll zu speisen. Möglich geworden ist das nur durch die bemerkenswert engagierte Leitung des familiengeführten Hotels, hinter dem von der Slow Food Philosophie über eine wertschätzende Grundhaltung bis hin zur Verwendung schützenswerter heimischer Produkte der Arche des Geschmacks ein ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept steht.
Und das ist keineswegs nur heiße Luft, sondern macht sich ganz klar bemerkbar: in einer einladend warmen Atmosphäre, sichtbarer Liebe zum Detail, und nicht zuletzt in einer klar überdurchschnittlichen Küche, die seit Anfang 2023 unter der Leitung von Philipp Heid noch weiter in ihrem Profil geschärft wird. Das Angebot bewegt sich erfreulich ungezwungen zwischen bodenständigen, leicht zugänglichen und etwas kreativeren und komplexeren Gerichten. Mal eher traditionell, mal eher modern, aber immer mit einem hohen Anspruch an Produkt und Handwerk.
So gibt es in der kalten Jahreszeit beispielsweise ganz selbstverständlich auch knusprige Brust und Keule von der Freilandgans mit Apfelrotkohl und Kartoffelknödel auf einem ausgezeichneten Niveau geboten. Daneben aber noch viele andere und weniger traditionelle Gerichte, die es zu entdecken lohnt. Zuletzt etwa ein relativ pur und kräftig auf die gute Fleischqualität abgestelltes Rindertatar, das mit einem abwechslungsreichen herbstlichen Topping aus kleinen Birnenwürfelchen, Topinamburchips und Topinamburcreme sowie knusprigem Grünkohl und Haselnüssen spannend individuell akzentuiert wurde. Etwas Crème fraîche unterfütterte das Ganze mit Schmelz und ein zartes Kräuteröl steuerte einen Hauch grüner herbaler Frische bei und rundeten so einen starken Auftakt ansprechend ab.
Schwelgerisch und doch fein stand dem eine schaumig dichte Zwiebelsuppe aus der historischen regionalen Sorte „Höri Bülle“ in nichts nach. Sie begeisterte mit feinem Säurespiel und einem eher fruchtigen, süß-säuerlich gehaltenen roten Zwiebelchutney als passgenaue Einlage sowie Lauchöl als weitere Differenzierung der unterschiedlichen Zwiebelaromen. Da erkennt man, wie durchdacht und fein abgestimmt die Gerichte von Philipp Heid trotz hier zugänglichen Art doch immer wieder sind.
Typisch für diesen Speiserei-Stil waren auch die zarten, locker und saftig gefüllten Hechtmaultaschen, die mit einer klaren Kürbisessenz, geschmorten Kürbisspalten, säuerlich eingelegten Kürbislamellen und karamellisierten Kürbiskernen jahreszeitlich, pointiert facettenreich ergänzt wurden. Der auf diese vielseitige Art erfreulich elegant und frisch wirkende Kürbis wurde noch von Erbsensprossen mit einer grasig grünen Note unterstützt und von einer Melange aus Kernöl und einem säurestraffen Weißweinschaum markant eingefasst. Super!
Auch bei den Desserts kann es mal eher betont herzwärmend zugehen wie bei den warmen Waffeln aus Farina Bona Maismehl im Zusammenspiel mit eingelegten Aprikosen und duftigem Vanilleeis, oder etwas moderner, wie zuletzt bei dem feingliedrig herbsüßen Spiel aus verschiedenen, mal aromatisch eher helleren und mal dunkleren Zubereitungen von Quitte und Karamell.
Jenseits der Teller sorgen neben dem zeitgemäß ländlich gestalteten Ambiente in unterschiedlichen Gasträumen ein charmantes Serviceteam und die vor allem regional stark aufgestellte Weinkarte dafür, dass in der Speiserei auch sonst alles zum baldigen Wiederkommen einlädt.
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