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Fotos: Die Mühlenhelle

Die Mühlenhelle

im Hotel Die Mühlenhelle
Hohlerstr. 1
51645 Gummersbach (Dieringhausen)
02261-290000

aktualisiert: 09 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Do-Sa ab 18 Uhr, So von 12-15 Uhr u. ab 18 Uhr, Mo-Mi Ruhetag
Hauptgerichte: 26-48 €,
Menüs: 52-169 €

Die Kombination aus bodenständigem Bistro und ambitioniertem Gourmetrestaurant ist ein bewährtes Konzept, gelingt aber nur selten in beiden Bereichen so reizvoll wie in der adretten, in einem kleineren Nebenort von Gummersbach gelegenen Mühlenhelle. Ganz gleich ob draußen auf der idyllischen Terrasse, im eleganten Fine-Dining-Bereich oder dem unkomplizierten Bistro – das Team um Jeune Restaurateur Michael Quendler garantiert überall viel Genuss in niveauvoller Umgebung.

Im Gourmetrestaurant stehen zwei Menüs zur Wahl, davon eins vegetarisch, die aber auch munter miteinander kombiniert werden können. Und in beiden Fällen gibt’s klassisch fundierte, zeitgemäß ausgeführte und durchgängig mit erfreulich viel Mut zu deutlichen Aromen komponierte Gerichte. Bei den ersten Snacks zur Einstimmung wird das bereits deutlich, allerdings auf eher schlichtere Art, was damit zu tun hat, dass die Amuses im Bistro und im Gourmetrestaurant identisch gehalten werden. Aber mit einer kleinen Bruschetta mit markant pikanter Schärfe, einem Lachscrèpe-Röllchen mit Dill-Senf-Sauce und einem eher saftigen als harten Parmesanstein mit rauchig-scharfer Tomatenkonfitüre startete der Abend zuletzt genauso animierend wie anschließend mit einem kräftig würzig abgeschmeckten Rindertatar mit pfeffrigen Aromen und deutlichem Fleischgeschmack neben einer feinwürzigen Eigelbcreme, leider recht kräftig und dunkel angebrutzelten Pfifferlingen und einem dünnen Roggenbrotchip…

In eine ganz andere Richtung ging es dann beim ersten offiziellen Gang des Gourmetmenüs, nämlich in eine deutlich feingliedrigere und akkuratere! Schön klararomatische und typisch feste Tranchen der Königsmakrele wurde hier abwechslungsreich und subtil abgestimmt von Gurke und Dill (als Sorbet und Relish) mit feinem Süße-Säure-Spiel, dunkel in Soja eingelegten knackigen Gurkenröllchen und zarten Algenstreifen für etwas Umami, was auch von kleinen Tupfen einer hellen Misocreme verstärkt und wiederum von einem betont frischen Gurkenfond inklusive hintergründig wirkender Wasabischärfe aufgebrochen wurde. Super!

Hohe Produktqualität wurde auch beim ebenfalls beeindruckend klararomatischen Steinbutt mit einem fruchtig scharfen kühlen Gel und knackigen Zuckerschoten-Juliennes als Topping deutlich, der von einem sanften Kokossud mit frischgrüner Einlage aus Edamame, Erbsen und enthäuteten Trauben unterfüttert wurde. Insbesondere die milde Traubenfrucht schuf hier eine elegante Brücke zum Gel auf dem Premiumfisch, während ein knusprige, stückig gefüllte Erbsennocke etwas mehr Fülle und Röstnoten in das Gericht einbrachte.

Im Vergleich überraschend – zumindest angesichts der annoncierten Produktkombination – wirkte der fleischige (beinah ein bisschen zu weiche) Pulpo mit deutlichen Röstnoten neben gegrillter roter Paprika und deren reduziertem Sud im Anschluss sogar noch sanfter, vor allem durch den saftigen, sepiaschwarzen Aroz Negro als Fundament. Den entscheidenden Schub Finesse brachte in das ansonsten sehr ruhige Ensemble eine hauchdünne Scheibe eingelegter Gewürzananas mit ihrer spicy Fruchtsäure.

Im Hauptgang demonstrierte das Team mit klassisch und auf diese Art perfekt geschmorter Kalbshaxe zunächst einmal bestes Handwerk: das Fleisch gelang löffelzart und zugleich kompakt mit vollem tiefem Geschmack und einer eleganten Schmorjus glasiert. Dazu sorgten eine auf der würzigen Seite gehaltene Karottencreme und knusprige Karottenspäne sowie ein leicht mit Kartoffel gebundener Liebstöckelschaum und geschmorte Kartoffelquader für adäquate herbale Würze und markante Röstnoten. Insgesamt kam dabei eine gewisse Frische zwar eher kurz, auf kräftig-harmonisch Art überzeugte aber auch dieser Teller auf hohem Niveau.

Dem süßen Abschluss rund um ein mit gedörrter Aprikosencreme gefülltes Lemoncurd-Törtchen auf Pistazien-Mohnbiskuit fehlte zwischen hochintensiven geschmorten und von Sanddorn säuerlich zugespitzten Aprikosen, mild-herben Blaubeeren und einem cremig-säuerlichen Buttermilcheis zwar ein wenig der rote Faden – letztlich sorgten die unterschiedlichen Süße- und Säuregrade trotz der vielen Player für ein gelungenes Finale auf souveränem 7-Pfannen-Niveau.

Und diesem Niveau mehr als angemessen sind auch die Empfehlungen aus der individuellen und von der Gastgeberin mit sichtbar ebenso viel Begeisterung wie Expertise gepflegten Weinkarte, die von der erfahrenen Sommelière gekonnt auf die Gerichte und auf individuelle Vorlieben der Gäste abgestimmt werden.

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