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Fotos: Die Kochwerkstatt im Gasthaus zum Taunus

Die Kochwerkstatt im Gasthaus zum Taunus

Scheidertalstr. 1
65232 Taunusstein
06128-8600750

aktualisiert: 12 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
OpenTable-Eintrag 166590 ungültig
Do-Sa ab 17.30 Uhr, So von 11.30-14.30 Uhr u. ab 17.30 Uhr, Mo-Mi Ruhetag
Menüs: 37-75 €

Im Zentrum der Ortschaft Taunusstein, direkt gegenüber dem Busbahnhof gelegen, ist im überwiegend ländlich-traditionell eingerichteten, aber mit einzelnen modernen Akzenten zeitgemäß aufgelockerten Gasthaus Zum Taunus seit geraumer Zeit ein junges engagiertes Team am Start, das sich für eine moderne hessische Küche aus besten ausschließlich regionalen Produkten engagiert und überhaupt sehr ambitionierte beschwingte Gastronomie betreibt. Ganz bewusst unterhalb des Fine-Dining-Sektors angesiedelt, aber schon mit klar gehobenem Anspruch in Sachen Bewirtung und Speisen. Schwellenängste muss hier aber garantiert niemand haben.

Aus einem Repertoire verschiedener Vorspeisen, Zwischengerichte, Hauptgänge und Desserts kann man sich zum moderaten Preis sein eigenes Wunschmenü zusammenstellen, das dann bei mehreren Gängen tatsächlich so portioniert ist, dass man alles gut schafft. Feines Sauerteigbrot mit aufgeschlagener Kräuter-Gewürzbutter gibt’s vorneweg. Außerdem in unserem Fall eine kleine herzhafte Wurstpraline mit Senf. Als herzhaft rustikal mit frischen Auflockerungen präsentierte sich auch die Vorspeise von warmgeräucherter Forelle, die als recht rauchig-salziges Gezupftes aus dem Bauchteil des Fisches mit Gurkenstreifen, etwas grünem Wildapfel (Püree und Schnitze) sowie Sauerrahmtupfen kombiniert war. Als Kreation an sich relativ schlicht und die Komponenten weitgehend naturbelassen, in der Gesamtwirkung somit recht simpel, aber an sich nicht schlecht und durchaus schmackhaft.

Genau wie das als Vol-au-vent im Blätterteig präsentierte, zarte, klein gewürfelte Kalbszungenragout in intensiver reduzierter Kalbsjus, dem kleine gebratene Buchenpilze und Tupfen einer Kräutermayonnaise zur Seite standen. Ein klein wenig mehr Süffigkeit hätte man sich gegenüber dem Blätterteigpastetchen noch vorstellen können, ansonsten aber war auch das eine ansprechende und schmackhafte Sache. Der große Trumpf hier sind einfach die guten Hauptprodukte und deren fachmännische Zubereitung – weniger die Kreation oder Kreativleistung an sich. Und so konnte auch eine ganz mild gebeizte, feste, klar und sauber schmeckende Saiblingstranche punkten, die ansonsten mit ein paar dünnen marinierten Streifen und Scheiben von Stauden- und Knollensellerie, grob zerstoßenen Haselnüssen und Sauerrahmtupfen auch wieder relativ profan, aber eben durchaus sehr stimmig begleitet war.

Vor diesem Hintergrund sind auch die im Tapas-Stil aufgebotenen „Hessischen Kleinigkeiten“ aus der Region und aus eigener Herstellung zur Vorspeise eine veritable Alternative, die ab zwei Personen aufgetischt wird. Und so wunderte es uns auch nicht, dass gerade der Hauptgang, bei dem rosa gebratener Rücken von einem Rind der Kreuzung zwischen Galloway und Wagyu, der mit Rahmwirsing, samt Schale halbierten und auf der Schnittfläche angebratenen Wetterauer Kartoffeln, (aromatisch eher nichtssagender) Wintertrüffel und Kalbsglace zum Besten gegeben wurden, besonders gelungen war. Alles ganz klassisch, sauberes Handwerk, harmonischer Geschmack, saftig-kerniges Fleisch, aromatisches Gemüse, ausgewogene Sauce... Was will man manchmal mehr?

Als gelungen empfanden wir auch das Dessert „Hafer, Milch und Honig“, bei dem Rahmeis, Knuspercrumbles und Creme einen attraktiven Akkord erzeugten, weil alle drei Komponenten guten Geschmack auf den Teller brachten und harmonisch ergänzend ineinandergriffen. Wer lieber etwas herzhafter abschließt kann das beispielsweise mit dem mit Honig und Mohn affinierten Weichkäse vom ortsansässigen Rheingau Affineur machen, der mit Blütenhonig, Taunusbrot und Rieslingtrauben angereichert wird. Zusammen mit dem engagierten, zuvorkommenden Serviceteam um Restaurantleiter Daniel Busch ist die Kochwerkstatt also eine sehr lohnende Einkehr.

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