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Fotos: Cocotte die Schwarzwaldbrasserie

Cocotte die Schwarzwaldbrasserie

Viktor-Kretz-Str. 21
77723 Gengenbach
07803-966313

aktualisiert: 03 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Do-Di ab 11.30 Uhr durchgehend, Mi Ruhetag
Hauptgerichte: 16-24 €,
Menüs: 36-55 €

Mit der zum Portfolio des Boutique Hotel Die Reichsstadt gehörenden, allerdings extern in einem der schönen historischen Gebäude weiter vorne an der Straße zum Marktplatz untergebrachten Brasserie Cocotte, hat Familie Hummel einen tollen neuen gastronomischen Platz geschaffen. Einerseits modern und geschmackvoll designt, aber mit Holzgebälk und freigelegten Ziegelsteinwänden trotzdem behagliche Rustikalität ausstrahlend.

An etwa je zur Hälfte Hochtischen sowie Plätzen an normalen Tischen mit umlaufenden Holzbänken erwartet die Gäste hier an sieben Tagen in der Woche mittags und abends eine bodenständige und doch mit gehobenem Anspruch an Handwerk und Frische zubereitete Küche. Ein breites Angebot, mit dem à la „Family Style“ viele Schüsseln zum Teilen auf dem Tisch propagiert wird, das aber genauso auch von Alleinessern oder Leuten, die sich das Essen nicht so gerne teilen möchten, genossen werden kann.

Für das Sharing-Spektakel eignen sich am besten die in Cocotten servierten Gerichte, die von ganz traditionellen, der badisch-elsässischen Küche zuzurechnenden Dingen wie Schnecken in Kräuterbutter, einer klassischen Gänseleberterrine mit Apfel und Honigbrot, Maultäschle, Fleischküchle oder geschmorten Rinderbäckle mit Spätzle bis zu Weltläufigem wie Ramensuppe mit Nudeln und Ei Schweinebauch oder Wiener Schnitzel reicht. Es gibt aber auch jede Menge verschiedener Bowls, hausgemachte Flammkuchen oder beispielsweise auch die Möglichkeit, sich sein Steak diverser Cuts selbst am Tisch auf dem heißen Stein zu braten und dazu Beilagen nach Wahl zu bestellen.

Man sieht, hier ist für jeden was dabei und die Küche nicht auf bestimmte Dinge spezialisiert. Egal, für was man sich entscheidet, man kann immer mit überdurchschnittlicher Produktqualität und sorgfältiger fachmännischer Zubereitung rechnen. Das zeigten sämtliche Kostproben unseres Testbesuchs, zu denen beispielsweise auch eine schmelzige Zwiebelsuppe gehörte, bei der das obligatorische, mit herzhaftem gereiftem Bergkäse überbackene Weißbrot bereits mundgerecht als Käse-Brot-Würfel in der Suppe schwamm. Und genau solche maximal bodenständigen Schmankerl ohne jeden Kreativitätszwang machen die Küche der Schwarzwaldbrasserie aus, denn sie sind bei aller Unaufgeregtheit mit Anspruch an Produkt und Natürlichkeit zubereitet.

Es gibt auch Gerichte, die mit etwas höherem gestalterischem Anspruch zubereitet werden, so wie die aufwändig nach Art einer Crepinette gefertigte Rolle aus Wachtelbrust, etwas Farce und dünnem Blutwurstmantel, die auf einem etwas überdimensionierten Sockel aus recht zwiebelig-deftig gestalteten Linsen thronte und von einem geschmacklich leider recht undefinierbaren milchigen Gel flankiert wurde. Das geht dann konzeptionell und vom Eigenanspruch her schon klar in Richtung 5 oder 6 Pfannen, bleibt aber vom handwerklichen und geschmacklichen Ergebnis her doch knapp darunter.

Ähnlich schon davor die Vorspeise von Pulpo, marinierter Roter Bete, Rucola und Pinienkernen, bei der nicht nur der zu feste und unterwürzte Krake etwas hinter den Erwartungen zurücklieb, sondern auch das unentschiedene Arrangement. Viel überzeugender wirkt die Küche immer da, wo sie sich auf die traditionellen Wurzeln besinnt und bodenständig traditionell kocht. So wirkte die Rinderroulade, die zusammen mit länglichen gepressten Spätzle auf reichlich Schmorsauce in der Cocotte aufgetischt wurde, in ihrer relativ groben, riesenhaften Art zwar insgesamt eher rustikal als verfeinert, entsprach aber grundsätzlich dem, was man sich im Wirtshaus von einer Rinderroulade erhofft.

Und wer das alles brav mit seinen Mitessern geteilt hat, schafft sicher auch noch einen Nachtisch – ebenfalls in kleinen Portionen zum selberzusammenstellen, von Schokoladenmousse über verschiedene Eis- und Sorbetsorten bis zur Crème brûlée. Dass es in einem Haus wie dem Hotel Die Reichsstadt, noch dazu in einer Weinregion wie der Ortenau, auch gute Tropfen für gehobenen Anspruch gibt, versteht sich fast von selbst.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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