Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Do u. Fr ab 18 Uhr, Sa u. So ab 12 Uhr durchgehend, Mo-Mi Ruhetag |
Menüs: 79-145 € |
Nicht nur wegen dem vornehm-behaglichen Ambiente des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Landgasthofs und auch nicht nur wegen der hervorragenden Küche, die hier serviert wird, sondern letztlich aufgrund des Gesamtpakets aus Charisma, herzlicher Gastfreundschaft und hohem Niveau: das im beschaulichen oberbayerischen Kirchdorf gelegene Restaurant von Christian und Christiane Grainer hat für uns Kultstatus!
Entsprechend viele Stammgäste aus dem nahen und weiteren Umland pilgern immer wieder mit großer Vorfreude hierher, um sich von der charmanten Gastgeberin Christiane Grainer umsorgen und von den nach wie vor konsequent auf Holzfeuer zubereiteten Gerichten des Teams um ihren Mann Christian verwöhnen zu lassen. Dabei schreckt auch niemanden ab, dass es seit jeher nur ein einziges Überraschungsmenü mit kleineren Auswahlmöglichkeiten bei Umfang und Produkten gibt, denn spätestens nach dem ersten Besuch ist klar, dass man dem Können und den Ideen der Küche auch blind vertrauen kann.
Im Übrigen hat und sieht das Team seine Stärken auch nicht im wilden Experimentieren, sondern trumpft vor allem durch die substanzstarke und geradlinige Zubereitung der Gerichte auf, bei der neben Qualität und Handwerk kleine raffinierte Kniffe und die genau richtigen Proportionen vollkommen ausreichen, um überzeugende Ergebnisse zu liefern. Das zeigte zuletzt auch gleich ein einstimmendes Röllchen vom Kalbstafelspitz mit Füllung aus ätherisch heller Kohlrabimousse und einer Vinaigrette aus Kohlrabi und Schalotten sowie etwas Gartenkresse, neben denen eine halbierte, fruchtig intensive Honigtomate einen frischen Kontrast setzte. Im Grunde sehr schlicht, aber dennoch feinsinnig und animierend.
Genau die gleichen Attribute verdiente auch das fleischig zarte Carpaccio von der Jakobsmuschel, das finessenreich und produktpointiert von einer Mayonnaise aus dem eigenen Rogen gewürzt wurde und gemeinsam mit Gurke, Castelfranco-Salat sowie einem Sud aus Gurkensaft und Koriander als frischer maritimer Auftakt mit feinen natürlichen Bitternoten daherkam.
Im Zentrum des nächsten Tellers stand eine Variation von der Bete mit zarten Lamellen der roten Variante in einer dunkelfruchtigen Marinade aus Schwarzkirsche und Sherryessig, einem eher erdig wirkenden Püree aus gelber Bete und roher, ätherisch-frischer Ringelbeete. Das hätte auf diese Art auch super als vegetarischer Gang funktioniert, vertrug sich aber genauso gut auch mit der kraftvoll puren Terrine von der Gänsestopfleber und der zart angekrossten, buttrig-fluffigen Brioche an seinen Seiten, die das Ganze gemeinsam mit Verbene-Staub doch noch ein bisschen komplexer machten. Stark!
Wieder klassischer, aber auf genau diese Art ebenfalls hervorragend, war schließlich im Hauptgang der kleine, im Ganzen an der Gräte zu saftiger Perfektion gebratene Seeteufel, der mit zartem rotem Paprika-Graupenrisotto, dem dunklen Umami von gebratenen Shiitake-Pilzen, hellwürzigem Fenchel und einer dichten schaumigen Weißweinsauce mit feiner lebendiger Säurestruktur serviert wurde. Insgesamt sehr sensibel und feinsinnig balanciert und dennoch kraftvoll auf die typisch schnörkellose Art und Weise, wie sie hier auf den Tellern gepflegt wird.
Die führte dann auch beim Dessert zu einem souveränen Ergebnis in Form der hier immer wieder mal in veränderten Kontexten auftauchenden Schokoladenmousse-Steine, die diesmal mit marinierter Ananas und einem säuerlich auffrischenden Weichselsorbet auf etwas Granola angerichtet wurden.
Zu alldem garantieren der passioniert gepflegte Weinkeller und die Expertise der Gastgeberin jederzeit niveauvoll gefüllte und bestens auf Gericht und persönliche Vorlieben angestimmte Gläser – sei es mit einer der vielen (auch länger gereiften) Flaschen oder im offenen Ausschank.
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