Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
Mi-Sa ab 17 Uhr, So von 12-14.30 Uhr u. ab 17 Uhr, Mo u. Di Ruhetag |
Hauptgerichte: 21-49 €, Menüs: 85-110 € |
Das kleine malerische Wasserburg am Bodensee ist für sich schon einen Abstecher wert, hält an einem seiner reizvollsten Plätze direkt am See mit dem Caraleon aber zudem auch noch einen äußerst charmanten Ort parat, um entweder stilvoll zu übernachten oder anspruchsvolle Küche zu genießen. Oder beides! Hier lockt einerseits der direkte eigene Zugang zum See mit der nicht nur für gepflegte Drinks, sondern auch unterschiedlichste Feiern prädestinierten Sunset-Lounge. Genauso aber auch das hell und stilvoll puristisch gestaltete Ambiente in der Villa gegenüber, in der sich sowohl das Hotel als auch das Restaurant befinden.
Letzteres setzt mit seiner bewusst klein gehaltenen Karte klar auf Klasse statt Masse, was in diesem Fall das Bekenntnis zu bestem Handwerk bei gleichzeitig – passend zum Stil des Hauses! – eher reduziert und aufs Wesentliche fokussiertem Stil. Viele der Gerichte haben einen alpenländischen Einschlag, nicht nur das luftig in Butterschmalz ausgebackene Wiener Schnitzel mit Petersilienkartoffeln und Preiselbeeren oder der für zwei Personen ofenfrisch soufflierte Kaiserschmarrn. Daneben finden sich aber außerdem auch mal peruanische Einflüsse, die dann beispielsweise in einer Ceviche vom Kabeljau mit Limette, Süßkartoffel und Mais münden.
Oder wie zuletzt in die peruanische Version einer Bouillabaisse mit einem dichten, wärmend angeschärften Fischsud mit geschmortem Staudensellerie-Zwiebel-Gemüse und üppiger Einlage in Gestalt von zartem Kabeljau, knackiger argentinischer Rotgarnele und feinwürzigen Grünschalenmuscheln intus – jeweils in ausgezeichneter Qualität! Dazu bot eine buttrige angeröstete Focaccia mit Safran-Aioli eine abmildernde und bestens passende Ergänzung.
Wie viele der Gerichte im Caraleon, die zunächst beim Lesen der Karte und auch bei einem ersten Blick auf den Teller eher unscheinbar anmuten, folgt die Überraschung dann am Gaumen. Das funktionierte auch bei dem in salziger Buttermilch eingelegten Hühnchen ganz ausgezeichnet, das knusprig-saftig gebraten und mit einem süß-scharfen Lack sowie Streifen von Sesam-Mayonnaise glasiert, eine der Hauptgang-Optionen war. Das hatte zwar einerseits starken pikanten Soulfood-Charakter, zugleich aber auch hintergründige Finesse und wurde mit lockerem Basmatireis inklusive knackigen Gemüsestreifen und Sprossen typisch schlicht ergänzt.
Wem das trotz allem zu „funky“ ist, der hält sich einfach an Sachen wie den aus Ochsenbacken löffelzart geschmorten Gulasch mit einem dichten paprikawürzigen Gulaschfond und flaumigen Serviettenknödeln. Oder an das saftstrotzende Rib Eye vom Alpenrind nebst knackigen grünen Bohnen, Café de Paris Butter und Rosmarinkartoffeln – und bekommt in beiden Fällen aufgeräumt intensive Gerichte, die sehr gut die hohen Produktqualitäten nach vorn stellen und zeigen, dass hier ein Team in der Küche steht, das ganz genau weiß, was es da macht.
Zum Finale locken neben dem erwähnten Kaiserschmarrn noch weitere Mehlspeisen-Highlights und auf schwelgerischen Genuss ausgerichtete Desserts wie etwa ein warmer Schokoladen-Mandelkuchen mit duftigem Vanilleeis oder die pfannenfrischen, mit bester fruchtintensiver Marillenmarmelade gefüllten Palatschinken, die sich ganz prima mit einer der hauseigenen Eissorten in bester Pacojet-Cremigkeit kombinieren lassen.
Gemeinsam mit dem charmanten und nicht nur beim Thema Wein sehr versierten Service und einem guten Fundus hochwertiger individueller Weine aus den Anbaugebieten rund um den Bodensee und von weiter weg entsteht so ein rundum stimmiges Bild, das schon Lust auf den nächsten Besuch macht.
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