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Versteckter und wildromantischer als die am Hang in einem kleinen Dorf nahe Dresden gelegene Brasserie von Sommelière Nadine Fröhlich-Butter und Küchenchef Stephan Fröhlich kann ein Restaurant kaum gelegen sein. Dazu passt auch das verwinkelte historische Gebäude mit den kleinen liebevoll-elegant gestalteten Räumen und der weinumrankten Terrasse perfekt, das die Gäste mit einem gewissen Zauber unmittelbar in seinen Bann zieht und zeigt, wie viel Herzblut und Begeisterung die engagierten Gastgeber in ihr gastronomisches Projekt stecken. Bereits seit 2013 sind die beiden hier am Start und haben sich über die Jahre eine treue lokale Fangemeinde aufgebaut.
Und das verwundert kein bisschen, denn die Gerichte der zwei Menüs in jeweils drei bis fünf Gängen zeigen auf unkompliziert frische Art durchweg viel Esprit, setzen größtenteils auf hochwertige lokale Produkte und bieten viel natürlich-intensiven Geschmack. So startete der Abend auf ganz typische Art unkompliziert pfiffig mit einem frischgrünen Arrangement aus zarter Kaninchensülze und einer schmelzig-knusprig gebackenen (nur minimal frittierdeftigen) Kaninchenpraline auf sattgrüner Mangoldcreme und -sauté unter einem üppigen Bouquet aus Erbsensprossen. Die kleinen helleren Fleischkomponenten brachten dabei eine gewisse Saftigkeit und milde Würze, tonangebend war hier aber der „grüne“ Eindruck, gepusht noch von einer prägnanten Estragon-Mayonnaise.
Noch mehr Produktcharakter brachte dann der homogen zart gegarte und beherzt angeröstete Pulpo im mediterranen Verbund mit knusprigen Croûtons (aus dunklerem Brot), Pinienkernen, Kapern und Oliven sowie vollaromatischen sautierten Kirschtomaten aufs Porzellan. Dieses warm temperierte Zentrum des Tellers wurde kontrastiert und eingerahmt von einer kühlen, klassisch von Paprika und Gurke geprägten Gazpacho und schaffte so auf niveauvolle Art sogar ein bisschen Urlaubsfeeling.
Im Hauptgang erfreute ein Rehrücken in so guter Qualität, dass er trotz seiner etwas zu langen Garung noch viel Saft und Spannung hatte und unterlegt von einem stumpf-ätherischen Pfefferhauch auch sonst eine ausgesprochen gute Figur machte. Gemeinsam mit milder Selleriecreme, frischen sautierten Pfifferlingen und herben Wildbrombeeren für einen kecken Säurekick machte das auf rustikalere Art erneut sehr viel Freude. Dafür sorgten vor allem die gut abgestimmten Proportionen, aber auch die natürlich wildwürzige Schmorjus, mit der auch (etwas zu feste) Stücke vom Keulenragout angegossen wurden.
Und auch der Ultraklassiker eines Schokoküchleins mit flüssigem Kern hat seine volle Berechtigung, wenn er so saftig, zart und tiefdunkel daherkommt, wie hier und zudem mit herbem Rotwein-Buttereis, röstwürzigen Nüssen und Eierlikör eine ebenso markante wie harmonische Umgebung an seiner Seite hat. Wer auf Nummer sicher gehen will und die lohnende und kompetent moderierte Weinbegleitung voll auskosten möchte, kann direkt vor Ort in einem der komfortablen Landhaus-Gästezimmer einchecken. Aber auch sonst findet sich in der spannenden individuellen Weinkarte mit vielen lokalen Raritäten unter der Hilfe von Nadine Fröhlich-Butter ganz sicher die passende Option für ein qualitativ gut gefülltes Glas.
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