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| Mo-Sa ab 18 Uhr, So Ruhetag |
| Hauptgerichte: 30-45 €, Menüs: 49-95 € |
Hinter einer unscheinbaren Fassade an einer viel befahrenen Straße im Norden von Hannover betreibt die aus Sardinien stammende Gastgeberfamilie Dettori seit Jahren ein sehr stimmungsvolles, auf mehreren Ebenen charmant verwinkeltes italienisches Ristorante mit überdurchschnittlich guter Küche. Das nostalgische Ambiente ist behaglich und elegant zugleich, die Atmosphäre heiter, und die Gerichte aus der Hand von Küchenchef Franco Pisanu durchaus anspruchsvoll, aber nicht zu exklusiv oder elaboriert. Zugängliche gehobene italienische Küche, mit der jeder Gast etwas anfangen kann, die sich aber wohltuend vom dem abhebt, was hierzulande sonst so in den meisten italienischen Lokalen geboten wird.
Das beginnt zum Beispiel damit, dass das Carpaccio vom Kalb hier nicht einfach mit Parmigiano und Rucola überhäuft, sondern mit marinierten Zucchini und einer würzigen Sardellensauce zum Besten gegeben wird. Oder, dass es nicht einfach nur die üblichen Bruschette mit Tomate gibt, sondern wie in unserem Falle wahlweise mit Fontina und schwarzer Trüffel oder mit Aubergine, Tomate und salziger Ricotta. Besonders gut hat uns außerdem gefallen, dass sämtliche Vorspeisen nicht nur einfallsreich, sondern auch souverän puristisch und sogar gelungen pointiert waren.
So insbesondere die beherzt angegrillten und mit moderater Kräuter- und Knoblauchwürze akzentuierten Calamari auf einer mit Minze aromatisierten Erbsencreme, die nach unserem Dafürhalten aber ruhig noch eine markantere und richtig frische, ätherische Minznote hätte haben können. Oder die ähnlich aromatischen, ebenfalls rösch angegrillten und im Kern noch zart glasigen, mit einer Art Tapenade aus Kräutern und Knoblauch aromatisierten Scampi, die zusammen mit cremig fließender Burrata auf einer milden Kichererbsencreme ausgebreitet waren. Als vollkommen überflüssig empfanden wir im Sinne authentischer Cucina Italiana nur die roten Sprossen, mit denen die Vorspeise dekoriert war.
Originell sind auch manche Pastagerichte wie Orecchiette mit Thunfisch, Pinienkernen und Zitrone oder Tagliatelle mit einem Salsiccia-Ragù, aber auch Risotti wie die Variante mit Paprikacreme und marinierten Sardellen wirken und schmecken nicht so wie beim sprichwörtlichen „Italiener um die Ecke“. Hier wird nicht nur die produktpuristische Einfachheit der guten und vor allem authentischen italienischen Küche gefeiert, hier kocht man bisweilen auch regionalspezifisch.
Etwas mehr von dem Purismus der Primi piatti und Pagerichte hätte auch den Hauptgängen gutgestanden, die insgesamt etwas mehr wie Hausmannskost angemutet haben und auch entsprechend üppig dimensioniert waren. Grundsätzliches gab es auch daran nicht auszusetzen. Und zum Beispiel der Steinbutt, der hier mit etwas plakativ süßsauer marinierten Tomatenfilets zum Besten gegeben wurde, war ein tadelloses Produkt, das mit Sorgfalt gegart und akkurat gewürzt mit der Hautseite nach unten auf dem Teller lag. Dessen weitere Entourage, die aus Blattspinat, Röstkartoffeln, Wildem Brokkolistengel, Pimientos, einfasst von etwas Balsamicocreme auf dem Teller lag, wirkte nicht ausschließlich wegen des Fehlens einer anspruchsvollen Sauce oder eines Suds relativ simpel gestrickt.
Auch keine Sauce und ganz ähnliches Beiwerk – nur statt des Spinats tomatisiertes Kartoffelpüree – hatten die mit getrockneten Tomaten und Parmigiano gefüllten Involtini an ihrer Seite. Auch hier war insbesondere das Hauptprodukt vom Schwarzfußzschwein ob seiner guten Produktqualität und schmackhaften Art der Star auf dem Porzellan. Und auch Dolci wie Mousse von weißer Schokolade und Karamell oder hausgemachtes Ananas-Kokos-Tiramisù gelingen auf ganz schlichte Art ansprechend. Ein Steckenpferd der Gastgeber sind die Weine aus den besten Ecken Italiens, wobei hier vom preiswerten Connonau bis zu Prestigeträchtigem aus Piemont und Toskana die Spanne sehr breit und für alle Bedürfnisse etwas zu haben ist.
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