Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So | Mittags |
Abends |
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Do-Mo ab 18.30 Uhr, Di u. Mi Ruhetag |
Hauptgerichte: 39-49 €, Menüs: 155-209 € |
Wer im Dresdener Umland anspruchsvoll kulinarisch genießen möchte, kommt am malerisch an den steilen Radebeuler Weinbergen gelegenen Atelier Sanssouci nicht vorbei. Seit vielen Jahren – und über verschiedene Küchenchefs hinweg – konnte das in der schmucken Villa mit ihrem hohen, beinahe kathedralenartigen Gastraum und im Sommer auf der idyllischen Parkterrasse beheimatete Restaurant stets hohes Niveau halten. Mit Marcus Langer in der Verantwortung für den Herd hat sich daran genauso wenig geändert, wie daran, dass mit John Pietrowsky ein eloquent charmanter Gastgeber dafür sorgt, dass sich jeder Besucher schnell wohlfühlt und nebenher auch noch mit spannenden hochwertigen Weinen versorgt wird.
Zur Auswahl steht immer ein einziges saisonales Menü in fünf bis zehn Gängen. Das sichert hohe Produktqualität, fokussiertes Arbeiten – und zahlt sich auch qualitativ aus. Denn bereits das zur Einstimmung gereichte cremige Rilettes von der Gelbschwanzmakrele zeigte (wenn auch noch auf eher einfache, schlichte Art) mit feiner Säure, die von einer fruchtigen Apfelvinaigrette gestützt wurde, sowie einer geschmorten Rettichscheibe mit Biss und Würze, wie genau das Team seine Kompositionen geschmacklich auszutarieren vermag.
Deutlich aufwändiger, aber ohne deshalb allzu verspielt zu werden, kam der im ersten offiziellen Gang servierte Saibling auf den Teller: Nämlich als Zweierlei, bestehend aus klararomatischem Tatar und geschmeidig gebeizte Tranchen, die aromatisch von Dill geprägt und reichlich eigenen Kaviar gekrönt neben verschiedenen natürlich-filigranen Gurkenzubereitungen, kleinen cremigen Joghurt-Dots und einer flirrend säurefrischen Essenz von Gurke und Dill gesetzt wurden. Und die damit einen beschwingten und lebendigen Auftakt schafften.
Ebenfalls beschwingt, aber mit mehr Power, wurde der folgende Waller präsentiert. Mit saftig-festem Fleisch unter pfeffrig-knusprigen Crumbles und ätherischem Kräutersalat auf eine konzentrierte Creme aus der typischen Mischung Frankfurter Grüner Kräuter gesetzt; daneben ein erdig-fruchtiges Gelbe-Bete-Confit und ein mild rauchiger Fisch-Fumet. Sehr gut!
Da konnte der folgende glasig zart unter einer dünnen Kräuterbröselkruste servierte Kabeljau nicht ganz mithalten. Zwar bekam er mit einer soft pochierten Auster eine edle Entourage an seine Seite gestellt, die Grundlage aus (viel!) Austern-Espuma und Kräuteröl drängte das Gesamtbild aber in eine sehr breite, füllige Richtung, bei der auch das typisch jodige der Auster nur sehr weich und verwässert, fast wie in Watte gepackt zur Geltung kam.
Dafür punktete der im Hauptgang servierte Heilbutt „polnisch“ mit üppig-cremig fließendem Eigelb und verschiedenen Blumenkohl-Zubereitungen von cremig über zart bis kraftvoll-röstig sowie gehacktem Eiweiß und Schnittlauch und wieder würzigen Crumbles mit einer zupackend intensiven Interpretation der klassischen Garnitur. Für die hohe und schön festfleischige Tranche des eher robusten Fischs war das eine spannende Ergänzung, die dem Heilbutt an keiner Stelle die Show stahl – dafür aber ein klein wenig zu sehr der vergleichbar aufgebauten Umgebung des Wallers ähnelte…
Dafür setzte das Dessert danach einen deutlichen Kontrast mit Rhabarber als dichtcremiges Eis, geschmorte Tranchen, Gel und Juliennes in zartem Rosa und mit fein abgefederter Säure, die von einem leichten Törtchen aus weißer Schokoladenmousse mit Rhabarberkern noch weiter eingefangen und von einem duftigen Holunderblütensud frühlingshaft ergänzt wurde. Und die dergestalt direkt Lust auf den nächsten Besuch machte!
Und das liegt auch am gut eingespielten Serviceteam um den bereits eingangs erwähnten John Piotrowski, der stets auch dafür sorgt, dass spannende und bestens korrespondierende Weine aus Sachsen (aber darüber hinaus auch aus anderen Anbaugebieten) in die Gläser kommen. Denn die augenzwinkernd souveräne Art, mit der der Gastgeber die Atmosphäre prägt, garantiert hier immer einen sehr angenehmen und entspannten Abend.
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