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Fotos: Alte Feuerwache Bistro-Restaurant

Alte Feuerwache Bistro-Restaurant

Oppener Str. 115
52146 Würselen
02405-4290112

aktualisiert: 06 / 2022
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di von 12-13.45 Uhr, Mi-Fr von 12-13.45 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 26-32 €, Menüs: 59-84 €

Die Alte Feuerwache im beschaulichen Würselen bei Aachen ist seit Jahren ein gutes Beispiel für eine Gastronomie mit Ansprüchen, die sich dennoch an einen breiten Gästekreis wendet. Man geht hier essen auf eine unkomplizierte Weise, mal im großen Gastraum vorne, mal in der kleinen separaten, aber nicht mehr eigens bekochten Gourmetstube hinten, zum Lunch oder abends.

Das Menü ist zweigleisig konzipiert, enthält eher unkomplizierte, aber durchdachte Speisen wie das Wiener Schnitzel vom Milchkalbsrücken, in Butterschmalz gebraten, oder die Lammhaxe aus der Region Husum mit Bohnencassoulette. Auf der anderen Seite lässt sich auch das Degustationsmenü wählen – zum Zeitpunkt unseres Besuches mit 78 Euro in einem Preissegment angesiedelt, das nicht abschreckt, sondern zum Wiederkommen verführt.

Zumal an der Qualität der Produkte nicht im Geringsten gespart wird! Nach gutem, krossem Brot und Butter sowie Olivenöl serviert die herzliche, einen motivierten Service leitende Chefin Monika Podobnik das Tatar vom Almochsen mit confierten Wildgarnelen und einer Tomaten-/Olivenöl-Emulsion, das von Friseespitzen, gebackenen Kapern und Radieschen auf kluge Weise ergänzt wird. Das Tatar selbst ist ebenfalls sehr gut, nicht zu fein von Hand geschnitten und so prononciert wie nötig, aber so zurückhaltend wie möglich gewürzt.

Der Steinbutt erreicht sogar ein noch höheres Niveau, denn es handelt sich um eine qualitativ hervorragende, saftig gegarte und perfekt gewürzte Tranche in Kombination mit Spargelstreifen und dem angenehm weichen und schlotzigen Kalbskopf – und alles wird von einem gut balancierten, stoffigen Krustentierschaum zusammengehalten, der prononciert mit Safran abgeschmeckt ist. Nur über den Sinn des Erbsenpürees kann man streiten: Es wäre strenggenommen nicht nötig gewesen.

Das Rhabarber-Buttercreme-Eis als erfrischendes Intermezzo erinnert dann an jene Zeiten, in denen Sorbet und ähnliche gefrorene Delikatessen obligatorisch waren in der Gastronomie; hier hat das Eis viel Schmelz und Fülle, wird von einem erfrischenden Erdbeersüppchen, Erdbeeren und Minze kontrastiert. Wunderbar auf den Punkt gegart ist im Anschluss daran der Rehbockrücken mit einer angenehm säuerlich-würzigen Balsamicojus in ausreichender Menge, Spitzkohlgemüse, einem tollen Spitzmorchel-Buchenpilz-Ragout à part und Serviettenknödelscheiben. Klingt alles nicht aufregend, ist aber alles so fein auf den Punkt gewürzt und perfekt zubereitet, dass man sich fragt, wie man ein solches Gericht weiter steigern soll…

Zum Schluss dann jene Frische, die oft fehlt beim Dessert: Ananastatar mit Schafsjoghurt-Jus, einem Himbeer- und einem Ananassorbet, alles angenehm fruchtig, säuerlich, nicht übertrieben süß. Unterm Strich wirklich ein höchst erfreuliches Menü, das von dem alten Hasen Kurt Podobnik auf handwerklich überzeugende Weise zubereitet wurde. Der erfahrene Küchenchef holt seine Gäste ab, weiß ziemlich gut, was ankommt.

Die Weinauswahl ist nicht übertrieben riesig, umfasst aber fair kalkulierte Flaschen, nicht nur aus Deutschland. Einen reifen Bandol zu einem sehr sympathischen Preis findet man hier, nach überteuerten Prestigegewächsen muss man anderswo Ausschau halten.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



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