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Fotos: Alte Feuerwache

Alte Feuerwache

Oppener Str. 115
52146 Würselen
02405-4290112

aktualisiert: 07 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Mi u. Do von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, Fr u. Sa ab 18 Uhr, So-Di Ruhetag
Hauptgerichte: 26-33 €,
Menüs: 59-94 €

Beinahe könnte man meinen, die hohen großzügigen Räume der ehemaligen Feuerwache in Würselen wurden bereits ursprünglich als Restaurant konzipiert. Auf jeden Fall ergibt sich zwischen den historischen Backsteinmauern durch die geschmackvolle Modernisierung ein einzigartiges, luftig-elegantes Ambiente und damit auch eine ausgezeichnete Bühne für die anspruchsvolle Küche, die Kurt Podobnik hier bereits seit vielen Jahren zelebriert.

Der Anspruch ist klar „Gourmet“, auch wenn das Angebot am Mittag etwas bodenständiger gehalten wird und das in Butterschmalz luftig ausgebratene Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken mit Kartoffel-Gurkensalat und Wildpreiselbeeren als perfektionierter Klassiker zu allen Servicezeiten einen festen Platz auf der Karte hat. Genau diese bodenverhaftete Haltung, die auch bei den ambitionierteren Gerichten zu einer entspannt auf gute Produkte und kraftvolle Saucen setzenden Linie führt, macht letztlich einen der größten Pluspunkte der Küche aus.

Für deren souveräne Exekutive haben die Gastgeber mit Christopher Poth als gleichberechtigten Küchenchef einen äußerst fähigen Mann (und möglichen Nachfolger) gefunden, der zunehmend mehr Verantwortung am Herd übernimmt, während Kurt Podobnik – zumindest während des Services – vor allem auch im Restaurant als Gastgeber präsent ist. Und kann als solcher natürlich besonders kompetent Erläuterungen zu den Gerichten geben.

Etwa zum ersten Gang des letzten Besuches, bei dem es sich im Grunde um ein klassisches Vitello Tonnato handelte – allerdings mit eigenaromatischem Kalbsfleisch und elegant prononcierter Thunfischcreme. Zudem wurde das Ganze mit einem schmeckbar frischen Tataki vom Thunfisch exklusiv erweitert und bekam außerdem mit einer gemüsefruchtig-pikanten andalusischen Gazpacho eine markant kontrastierende Ergänzung in einem separaten Gläschen, so dass am Ende doch deutlich mehr geboten wurde, als man von dem italienischen Klassiker gemeinhin erwartet.

Noch typischer für den vornehm gediegenen Stil der Küche wurde es beim folgenden sanft und zart aufblätternd gegarten Kabeljau, der auf knackig glasigen Garnelenstücken und einem frischgrünen Ragout aus Lauch, Bohnenkernen und Estragon angerichtet wurde. Für zusätzliche Power und auch eine leichte Säure sorgte ein schmelzendes helles Kalbskopfragout mit Tomate auf dem Fisch, während eine helle üppig buttrige Sauce einen eher harmonisierenden Rahmen schaffte. Tatsächlich hätte dem Teller ein bisschen mehr straffe Säure gutgetan. So blieb das Ganze zwar harmonisch und fein, aber auf eher breit angelegte Art.

Da es dafür aber auf jedem Teller garantiert viel kraftvollen Geschmack gibt, fällt das nicht weiter ins Gewicht und spielte auch im Hauptgang keine größere Rolle. In dessen Zentrum stand der feinfaserig zarte Rücken eines offenkundig jungen Deichlamms, das kräuterduftig gebraten neben einem Raviolo mit geschmorter Lammschulter präsentiert wurde. Dabei wurde der etwas feste Charakter der hellen kräutrigen Lammfarce-Füllung von dem schmeichelnd dottrigen Ravioloteig und einer Schmelze aus Basilikum und Pinienkernen umgehend kompensiert. Zart sautierter Blattspinat lieferte Frische und vor allem auch Säure, eine transparent leicht gehaltene Lammjus mit Basilikum unterstützte das feine Fleisch und eine locker-fluffige, in Panko ausgebackene Polentapraline fungierte als sehr elegante Version einer klassischen Beilage. Trotz der minimalen Abzüge in der Ravioli-B-Note ein starker, substanzreicher Hauptgang!

Der süße Abschluss fiel danach durch seine betont lieblich-zahme Art etwas ab, aber handwerklich kam das schmelzige Vanilleparfait mit Erdbeersorbet und einem kühlen Erdbeersüppchen (mit sehr dezenter Basilikumnote) genauso souverän auf den Tisch wie alle anderen Sachen – zu denen im Übrigen auch die von Gastgeberin Monika Podobnik verwalteten und empfohlenen Weine gehören, die wie das gesamte Angebot des Hauses mit einem ausgesprochen einladenden Preis-Genuss-Verhältnis punkten.

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