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Abends |
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Täglich ab 18 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 20-30 €, Menüs: 42-58 € |
Das Parkhotel Adler in Hinterzarten ist nicht nur ob seiner Größe eines der ersten Häuser im südlichen Schwarzwald und als solches auch nicht nur für komfortables Wohnen, aufmerksamen Service und umfangreiches Wellnessangebot bekannt, sondern auch für gute Küche. Die wird in einem großen länglichen Teilgebäude des in traditioneller regionaltypischer Architektur errichteten Hotelkomplexes geboten, das in ebenso gemütliche wie elegante holzvertäfelte Stuben mit niedrigen Decken und behaglicher Beleuchtung lädt und dort an hübsch eingedeckten Tischen Lust auf ausgiebigen Genuss gemacht.
Die Küche unter der Leitung von Küchendirektor und „Gewürz-Sommelier“ Bernhard König, der 2023 bereits seit 15-jähriges Dienstjubiläum im Adler feiert, wird aktuell in Gestalt dreier verschiedener Menüs und einer vom Wiener Schnitzel bis zum badischen Rostbraten reichenden Klassiker-Auswahl à la carte offeriert. Die Speisefolgen repräsentieren ein eher international gehaltenes „Tagesmenü“, eine individuelle vegetarische Variante und das regionalbetonte „Naturpark-Menü“ – letzteres beispielsweise mit einem Salat aus heimischen Gemüsesorten als Vorspeise und einem Filet vom Waller mit Alblinsen und Schwarzwurzeln in Speckschaum als Hauptgang.
Das weltläufige Menü könnte etwa mit einem klassischen Caesars Salad beginnen – aber selbst für Nicht-Vegetarier lohnt sich hier auch der Blick ins fleischlose Programm, weil das Team nämlich durchaus ein Händchen dafür hat, wie sich bei der lauwarm servierten Kartoffel-Tortilla nach spanischem Vorbild zeigte. Das von einem properen Salatbouquet sowie einer Art Avocado-Relish flankierte und mit drei verschiedenen Cremes (Tomate, Avocado und Limonen-Mayo) sowie winzigen krossen Kartoffelcroûtons getoppte saftige Kartoffel-Schichttörtchen offenbarte zuletzt nämlich, was auch bei den anderen Kostproben gesetzt ist: hier wird immer auch auf die Details geachtet, stimmig proportioniert und jede Komponente akkurat abgeschmeckt.
Deshalb erwies sich auch das dem Naturpark-Menü entlehnte Maronensüppchen als überdurchschnittlicher Genuss, denn die Konsistenz war zwar geschmeidig cremig, aber nicht plump und opulent, sondern eben schön schlank gehalten, der Geschmack produkttypisch nussig-süßlich, aber mit feiner Säure prononciert zugespitzt. In ganz dünne Streifen geschnittener Wildschweinschinken brachte zudem einen unaufdringlichen rauchig-herzhaften Akzent ins Spiel und frischer Dill eine ätherische Note. Das war dann letzten Endes feiner als erwartet.
So wie der Hauptgang um vorbildlich kross auf der Haut gebratenes Wolfsbarschfilet mit Venere-Reis, Lauchgemüse und Karotte. Denn der lebhaft abgeschmeckte Lauch war zart und hatte doch Biss, der schwarze Reis wie ein sehr guter, komplex-fruchtiger Rotweinrisotto zubereitet und die kleinen Karottenröllchen spendeten dem Ganzen wohldosierte Säure. Seidig eingefasst und unterfüttert wurde das Ganze von einer Kartoffelmousseline, die leicht wie eine Espuma und ebenso geschmackssatt und buttrig wie ein Püree nach Robuchon war. Und selbst der weiße aufgeschäumte Saucenschaum schmeckte nicht rahmig und leer, sondern hatte aromatische Tiefe und Struktur.
Wem es im Hauptgang nach Fleisch ist, der könnte es beispielsweise mit gebratener Lammkeule zu tun bekommen, die in ihrem mediterran kräuterwürzigen Stil mit Aubergine, Kartoffelgulasch und Olivensauce serviert wird. Und weil das alles mit Augenmaß portioniert ist, schafft man auch nach mehreren Gängen spielend noch ein Dessert. Etwa eine schön säuerlich und frisch schmeckende Cheesecake-Schnitte, die von schlankem Joghurtsorbet, erfreulich wenig süßem Blaubeerkompott und einigen Zitrusfruchtfilets noch zusätzlich zugespitzt und sublimiert wurde.
Das alles wird in den weitläufigen gemütlichen Stuben von sehr zuvorkommendem Servicepersonal aufgetischt, das auch mit einer gut sortierten Weinkarte dienlich sein kann. Und weil am Schluss selbst die Rechnung moderat ist, kommt man jederzeit gerne wieder.
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