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Abends |
Täglich ab 16.30 Uhr, kein Ruhetag |
Hauptgerichte: 20-50 €, Menüs: 39-70 € |
Eine so lange und bewegte Historie wie die von Familie Demas in Unterhaching vor den südöstlichen Toren Münchens verdient es, mit einem gewissen Stolz kommuniziert zu werden. Dort, wo 1951 mit dem Erwerb eines Grundstücks das Fundament für die zukünftige Entwicklung gelegt wurde, die vom Betrieb einer Tankstelle bis zum Supermarkt reichte, hat sich die Familie vor allem mit ihrem Hotel einen Namen gemacht, das vor gut zwanzig Jahren umgebaut und eröffnet.
Noch ein neues Kapitel wurde 2023 mit der Eröffnung des Restaurants ‘51 by Georg aufgeschlagen. In dessen stilvoll modern gestalteten Räumlichkeiten erinnert rein gar nichts mehr daran, dass hier vorher ein Supermarkt beheimatet war. Stattdessen gibt es jetzt ein elegantes Wohlfühlambiente und ein insgesamt durchaus ambitioniertes gastronomisches und kulinarisches Konzept, dass sich klar vom Durchschnitt abhebt.
Das beginnt bei den vielen sehr präsent und zuvorkommend agierenden Herren im Service und umfasst natürlich auch das Angebot in der Speisekarte, für das konsequent auf handwerkliche, frische und natürliche Zubereitungen gesetzt wird. Die Grundstimmung ist mediterran, mal etwas bodenständiger und schlichter, mal etwas aufwändiger und exklusiver, aber insgesamt auf einer bewusst mehrheitsfähigen Linie.
Entsprechend umfasst die Karte dann auch Sachen wie „Steak & Frites“ aus Lende vom Black Angus Rind mit Pommes, Sauce Béarnaise und einem kleinen Salat oder den „Smashed Beef Cheeseburger“ mit Cheddar Cheese im Brioche Bun, die auf völlig unkomplizierten Genuss-Spaß in gehobener Ausführung abzielen. Einfach Dinge, die fast jeder kennt und mag, die aber besser und qualitativ hochwertiger zubereitet sind als zumeist anderswo.
Aber auch da, wo es etwas exklusiver und vermeintlich ambitionierter zugeht, bleiben die Gerichte sehr schlicht, geradlinig und klar aufgebaut. Das ist grundsätzlich kein Nachteil, setzt aber natürlich voraus, dass die Details dann auch durchgängig stimmen – und genau das kann hier und da den einen oder anderen kleinen Schatten auf die grundsätzlich souverän gestalteten Kostproben werfen.
So wie beispielhaft beim Vitello Tonnato aus Scheiben von geschmortem Kalbfleisch mit einer auf eher rustikale Art prononciert würzigen Thunfischcreme, Kapern und Stücken von locker-knusprigem Tomaten-Focaccia. Hier schwächte der etwas trockene Charakter der dicker geschnittenen Kalbstranchen den Gesamteindruck, war aber auf seine schlichte und natürliche Art dennoch ein erfreulicher Auftakt.
Beim auf der Haut gebratenen norwegischen Lachs wurde der perfekte Garpunkt ebenfalls knapp verpasst, der minimale Anflug von etwas zu kompaktem Fleisch trübte das Gesamtbild aber erneut nicht allzu sehr, sondern war nur einer der Gründe, warum wir hier noch keine Pfannen-Auszeichnung vergeben können. Für den Ausschlag auf der Habenseite sorgte auf diesem Teller insbesondere der perfekt cremig fließende Zitronenrisotto mit prägnant zitrisch-ätherischem Geschmack, der von einer etwas spitzeren Yuzu-Espuma noch verstärkt wurde. Sautierter Blattspinat setzte dazu noch einen dezenten Kontrast, aber im Grunde war sich die Kombination aus Lachs und Zitrone schon selbst genug.
Bei diesen beiden genannten Gerichten zeigte sich, was dann auch vom Dessert noch einmal bestätigt wurde: Das Team kann was und hat klares Potential für 5 Pfannen, müsste dafür aber noch ein Stück genauer arbeiten. Beim süßen Abschluss wäre das vor allem beim Umgang mit dem Bunsenbrenner wichtig gewesen, denn die servierte Crème brûlée war zwar einerseits schön zart gestockt und auf natürliche Art intensiv vanilleduftig, daneben aber ziemlich unsauber (teils goldgelb, teils gar nicht) karamellisiert. Und gerade bei eher schlicht und reduziert angelegten Gerichten macht eben so etwas den entscheidenden Unterschied.
Das ändert aber nichts daran, dass hier ein insgesamt stimmiges und überzeugendes Konzept und beste Voraussetzungen für einen angenehmen und genussvollen Abend geboten werden. Dafür sorgt neben dem emsigen Service auch das Weinangebot mit guten Basisqualitäten im offenen Ausschank und einigen hochwertigeren Flaschen.
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