Perrier_Superbanner

???

Fotos: SIEBZEHN84

SIEBZEHN84

im Hotel Landhaus Stricker
Boy-Nielsen-Str. 10
25980 Sylt (Tinnum)
04651-88990

aktualisiert: 07 / 2023
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Täglich ab 17.30 Uhr, kein Ruhetag
Hauptgerichte: 28-50 €,
Menüs: 90-102 €

Was im Hause Landhaus Stricker für das Gourmetrestaurant von Holger Bodendorf gilt, das gilt genauso auch für das deutlich größere und jeden Tag geöffnete Restaurant Siebzehn84, benannt nach dem Gründungsjahr des reetgedeckten Stammhauses: wo Bodendorf draufsteht, ist auch Bodendorf drin. Denn auch wenn hier vergleichsweise bodenständiger aufgetischt wird und neben Rindertatar, Matjesfilet oder Kalbstafelspitz auch ein Burger mit Rindfleisch von der Husumer Färse und diverse Steak-Cuts mit klassischen Beilagen nach Wahl geboten werden, ist das alles mit demselben Anspruch an Produktqualität, Frische und Handwerk zubereitet. Und man bekommt etwas für sein Geld geboten!

Das Zweitrestaurant ist also keine Resteverwertungsmaschinerie, sondern profitiert eher ganz im Gegenteil in gewissen Bereichen von der Expertise und dem Einkauf des Gourmetrestaurants. Und während dort zuletzt ganz auf Brot verzichtet wurde, gibt’s im Siebzehn84 vorneweg erstmal ein richtig gutes Sauerteig-Holzofenbrot mit dunkler würziger Kruste und lockerer saftiger Krume zu cremigem Frischkäse. Das hatte ebenso hohes Niveau wie der milde, festfleischige und kein bisschen derbe Matjes in der Vorspeise – einer der besten seiner Art, die wir seit langem probieren durften. Aber auch die Komposition drum herum mit marinierten knackigen breiten und dünnen grünen Bohnen, roter Zwiebelmarmelade, Brotchips, Crème fraîche und Apfelessig-Vinaigrette war ein sehr properes und durchaus feinsinniges, ausgewogen herzhaft-süßsäuerlich abgeschmecktes Arrangement.

Tatsächlich waren auch die offenbar hausgemachten (sehr guten!) bissfesten Campanelle, die hier zusammen mit sautierten Pfifferlingen und Panchetta in einer mutmaßlich auf Basis von beidem hergestellten leichten Rahmsauce angerichtet waren, ein überdurchschnittliches Pastagericht. Selbst der Parmesanschaum, der als hohe poröse Wolke zunächst den Anschein machte, ein verzichtbarer, weil geschmacksleerer Luftikus zu sein, schmeckte richtig schön deutlich nach gereiftem italienischem Hartkäse oder zumindest nach käsiger Umamiwürze. Sehr fein!

Und das war ohne jede Einschränkung auch der knackig-zarte Helgoländer Hummer, der zusammen mit angegrilltem und ebenfalls zartem jungem Lauch und risottoähnlich zubereiteter Quinoa in einer eleganten Miso-Velouté baden durfte. Es ist hier weniger die Perfektion der Zubereitungen als vielmehr die reizvoll zusammengestellte und manchmal eben gar nicht so perfekte Art der Gerichte, was großen Spaß macht. So wurden beispielsweise gebratenes Filet und geschmortes Bäckchen vom Duroc-Schwein von einer „grobes Pesto/Basilikum/Schmorjus“ genannten Melange begleitet, die aus kleingewürfeltem mediterranem Gemüse, viel kleinblättrig-jungem würzigem Basilikum und knusprig angebratenen, in der Mixtur schon etwas aufgesogenen Brotwürfeln bestand und köstlich auflockernd mit Fleisch und Schmorsauce interagierte. Da spielte es auch keine Rolle, dass die Filetstücke etwas übergart und trocken waren.

Wer sein Menü süß abschließen will, kann das beispielsweise mit Crema Catalana nebst Pfirsichchutney und Passionsfruchtsorbet im Schmelz einer Tonkabohnen-Chantillycreme oder einer aus Pflaumenkompott, weißer Schokoladenmousse und karamellisierten Strudelblättern fabrizierten „Friesenschnitte“ machen. Wem auch zum Ende hin eher nach Herzhaftem ist, dem sei wärmstens die warm servierte, mit „Friesisch Blue“ aus der Hofkäserei Backensholz überschmolzene krosse Bauernbrotschnitte empfohlen, die mit der Süße von roter Zwiebelmarmelade und der Erdigkeit von Trüffelvinaigrette eine sehr reizvolle Verbindung eingeht.

Und weil die auf dem iPad präsentierte Weinkarte nicht nur dem Gourmetrestaurant vorbehalten ist, sondern auch im siebzehn84 bestand hat, ist hier immer auch viel Gutes zu trinken da. Das Serviceteam behielt auch beim jüngsten Besuch trotz ausgebuchtem Restaurant aufmerksam und zuvorkommend den Überblick.

Um die Pins anklicken zu können, müssen Sie den Zielort näher heranzoomen.



Das GUSTO-Lexikon der Köche

Hier finden Sie einen Großteil der Küchenchefs, deren Restaurants im GUSTO-Führer empfohlen werden. Das Lexikon wird ständig ergänzt.

Das GUSTO-Ranking der besten Restaurants

Hier finden Sie eine tagesaktuelle Übersicht aller im GUSTO-Führer empfohlenen Restaurants - sortiert nach ihrer derzeitigen Bewertung.