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Rindenmühle

im Romantik Hotel Rindenmühle
Am Kneippbad 9
78052 Villingen-Schwenningen (Villingen)
07721-88680

Di-Sa von 12-13.30 Uhr u. ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag

Hauptgerichte: 26-45 €, Menüs: 45-85 €

Die gediegen-elegante Rindenmühle bietet in ihrer idyllischen grünen Lage am Ortsrand von Villingen-Schwenningen sowohl Naturliebhabern als auch ruhesuchenden Geschäftsleuten einen attraktiven Anlaufpunkt, wo neben dem allgemeinen Komfort des Hauses auch niveauvolle Küche offeriert wird. Seit vielen Jahren liegen die kulinarischen Ambitionen des Teams deutlich über dem Durchschnitt. Anfangs noch etwas übermotiviert und manchmal ein bisschen unbeholfen verspielt, hat sich die Küche mittlerweile bei einem geradlinigeren Stil eingependelt. Zwar ist auch heute noch nicht jedes Detail auf den Tellern bis ins Letzte ausgefeilt, der Gesamteindruck und das Konzept wirken jedoch sehr stimmig und souverän.

In den ländlich-schicken Räumlichkeiten mit sorgfältig eingedeckten Tischen sitzt es sich sehr entspannt – noch entspannter bei schönem Wetter auf der idyllischen Terrasse neben dem namensgebenden Mühlrad. In der Speisekarte finden sich frisch, natürlich und handwerklich zubereitete, meist an der Saison ausgerichtete Gerichte, die angenehm flexibel sowohl à la carte als auch in einem vorgeschlagenen Menü geordert werden können und traditionellen Geschmacksbildern mit pfiffigen Details ein moderneres Gewand geben.

So wie zuletzt bei der Fjordforelle als sous-vide glasig temperiertes, klararomatisches Stück neben knackigen Juliennes vom Kohlrabi. Die waren mit etwas spitzer Essigsäure abgeschmeckt, in Verbindung mit der Cremigkeit einer erdig-fruchtigen Urkarottencreme und einer luftigen Miso-Espuma aber ausreichend abgepuffert, so dass ein nur minimal sperrig wirkender, insgesamt aber doch ausgewogener Eindruck entstand.

Beim milchig milden Steinpilz-Cappuccino, der auf einem flächig auf dem Teller ausgelegtem Rindercarpaccio unter einer Art Pesto platziert war, blieb das Team dagegen unter seinen Möglichkeiten. in erster Linie, weil das Pesto vordergründig nach gekochtem Blattgrün und nicht nach frischgrüner Würze schmeckte. So blieb es eine eigentlich pfiffige Idee der Präsentation, die aber mehr Charakter und Ausdruckskraft der beiden Hauptdarsteller benötigt hätte, um vollauf zu begeistern.

Das stärkste Gericht des letzten Besuchs schickte das Team zum Hauptgang mit einem beeindruckend hohen, perfekt saftig-knusprig gebratenen Filetstück vom Weißen Heilbutt, der in Begleitung röstwürziger Riesengarnelen ganz gediegen auf sautiertem Blattspinat angerichtet und von einer harmonisch milden Krustentiersauce umgeben war. Das wirkte zwar auf den ersten Blick etwas uninspiriert, überzeugte aber auf den ersten Biss durch seine substanzstarke und auch in den Details handwerklich souverän umgesetzte Art.

Und auch das Dessert konnte dieses Niveau durchaus halten, pendelte mit einer nussig-luftigen Nougatmousse neben tiefdunklen eingelegten Zwetschgen, Himbeersorbet und nussigen Baiser-Plättchen in geradliniger und geschmackssicherer Façon Art zwischen vollmundigem Schmelz und belebender Frische.

So zeigte sich auch in diesem Jahr, dass die Küche immer dann am stärksten ist, wenn sie möglichst schlicht, unaufgeregt und gegenständlich bleibt, dafür aber die relevanten Details mit viel Sorgfalt auf den Punkt bringt. Dann erreicht sie auch mit jedem Teller locker das aktuelle Bewertungslevel. Ein durchweg lohnendes Ziel also für eine entspannte und genussvolle Auszeit, woran auch das bemerkenswert engagierte und aufmerksame junge Serviceteam und die nach wie vor regional wie international gut sortierte Weinkarte einen nicht unwesentlichen Anteil haben.