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Fotos: PHOENIX Restaurant & Weinbar

PHOENIX Restaurant & Weinbar

Dreischeibenhaus
40211 Düsseldorf
0211-30206030

aktualisiert: 02 / 2024
Mo Di Mi Do Fr Sa So
Mittags
Abends
Di-Fr von 12-14 Uhr u. ab 18 Uhr, Sa ab 18 Uhr, So u. Mo Ruhetag
Hauptgerichte: 58-70 €,
Menüs: 109-156 €

Als fast hundert Meter hohes Wahrzeichen der Innenstadt prägt das Büro- und Verwaltungsgebäude Dreischeibenhaus am Hofgarten seit Anfang der 60er-Jahre die Silhouette der Stadt. So lange gibt es das schicke, von viel Marmor, Glas und gesetzten Farben in Grün-, Blau- und Grautönen geprägte Phoenix in dessen Hochparterre zwar noch nicht, aber der großzügige lichtdurchflutete Gastraum gehört unter der Ägide von Jeune Restaurateur Philipp Wolter als verantwortlicher Küchenchef und seiner Frau Tanja Wolter als Gastgeberin mittlerweile zu den festen gastronomischen Größen Düsseldorfs.

In der offen einsehbaren Küche wird eine zeitgemäße internationale Küche auf klassischer Basis gekocht, die sich mittags und abends zwar nicht konzeptionell, aber in Sachen Produktauswahl und Zusammenstellung weitgehend ein wenig unterscheidet. Allerdings kann man mittlerweile auch zum Lunch das Abendmenü bekommen, was dem Vernehmen nach auch rege bestellt wird, denn längst nicht alle der zahlreichen Gäste sind Businesspeople aus den umliegenden Büros, es mischen sich auch immer gerne Feinschmecker ins Publikum, die es schätzen, nicht nur am Abend auf hohem Niveau bekocht zu werden.

Der vegetarische Küchengruß war ein sehr fein abgestimmter Senfschaum mit Süßkartoffelchips und gepickelten roten Zwiebeln, was mit denkbar einfachen, fast schon simpel anmuteten Mitteln einen recht raffinierten, von unterschiedlichen Säuregraden getragenen Akkord anklingen ließ. Leicht und frisch, dennoch herzhaft und zupackend. In jedem Fall ein schöner Start.

Aufwendiger präsentierte sich die Vorspeise des vegetarischen Menüs „Flora“, in dessen Mittelpunkt eine runde, optisch an marmorierte Leberterrine erinnernde Scheibe Pilzmousse stand. Deren erdiger Geschmack wurde ansprechend von einem Eis und einer Sauce aus Fragola-Trauben ergänzt, was mit fruchtiger eleganter Süße und dem Temperaturkontrast ein lebhaftes Geschmacksbild entstehen ließ. Im Zusammenspiel mit einem mit Trompetenpilz, Champignons, nussiger Wurzelcreme und Kresse applizierten Brioche-Schnitte war das ein richtig guter, attraktiver Auftakt, der weder Fleisch noch Fisch noch Krustentier vermissen ließ.

Wenn dann letzteres allerdings in Gestalt hervorragender, großer, saftiger Flusskrebsschwänze als Krönung eines nicht minder attraktiven, in Savarinform dargebotenen Hechtsoufflés aufgetischt wird, kann man sich außerordentlich glücklich schätzen, kein strikter Vegetarier zu sein. Mit Mandelsplittern gewinnbringend verfeinert, auf milden, oxalsäurearmen Blattspinat gebettet, von einer reichen, perfekt abgerundeten und mit Pernod verfeinerten Sauce Nantua umflutet. Ein äußerst gelungenes klassisches Vergnügen.

Genau so konsequent klassisch und qualitativ anspruchsvoll wie die Tranche vom in Nussbutter confierten Zander, der zuvor nach japanischer Ike-Jime-Methode besonders sanft und genussfördernd geschlachtet wurde. Auf seinem Rücken mit Topinamburcreme, gerösteten Sonnenblumenkernen, halbgetrockneten Weintrauben und Topinamburchips beladen, lag der gar- und würztechnisch perfekt auf den Punkt gebrachte Fisch in einer mit Verjus aromatisierten und säuerlich zugespitzten samtig-rahmigen Schaumsauce nach Art einer Beurre blanc. Das war nicht nur vollmundig und balanciert, sondern passte auch hervorragend mit dem auf Basis von Limettensaft, Kokosmilch und Mandelsaft gemixten Begleitgetränk zusammen, das im Rahmen einer alkoholfreien Empfehlung als Alternative zum Wein offeriert wurde.

Der Hauptgang des Fauna-Menüs stand dem allem in rein gar nichts nach. Im Gegenteil, denn das Zweierlei vom Reh mit Kürbis und Bitterorange machte in jeder Facette eine gute Figur: angefangen vom sehr saftigen und nur minimal mürben, en nature gebratenen Rehrücken und dem als kleine Nocke auf ein mürbteigiges Kürbisküchlein platzierten wacholderwürzigen Schmorkompott über die seidige Kürbiscreme bis hin zu Sauce Cumberland und Bitterorangensorbet, die dem Wild eine adäquate fruchtige Komponente und moderate Süße andienten. Das war unterm Strich dann ein in seinen Grundzügen prinzipiell klassisches und doch sehr zeitgemäß und originell interpretiertes Wildgericht – in jedem Fall ein würdiger Höhepunkt des Menüs.

Und ein klassisches Motiv in zeitlosem Gewand repräsentierte auch das Dessert um Piura Porcelana Schokolade und Mandarine, inspiriert vom Baba-au-Rhum-Thema und aromatisiert mit Ahornsirup und Sternanis. Wer sich im Phoenix auf die glasweisen Empfehlungen verlässt, kann sich neben Klassikern auch auf moderne, unkonventionelle Weine junger aufstrebender Winzer freuen. Und wer mal ganz promillelos bleiben will, bekommt wie schon erwähnt auch seriöse Alternativen geboten.

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