???

Lamm

Baltringer Str. 14
88437 Maselheim (Sulmingen)
07356-937078

Mi-Sa ab 18 Uhr, jeden 1. u. 3. So von 12-14 Uhr, Mo u. Di Ruhetag

Hauptgerichte: 28-35 €, Menüs: 57-79 €

Der gepflegte und liebevoll gestaltete Landgasthof Lamm in Maselheim ist unter Constance und Mike Becker längst so etwas wie eine Institution geworden, wenn niveauvolle Küche in unkompliziert behaglichem Umfeld gefragt ist. Bereits seit über 15 Jahren sind die beiden engagierten Gastgeber hier am Start und haben sich in dieser Zeit eine treue Fangemeinde aufgebaut. Was leicht nachvollziehbar ist, denn die entspannte Wohlfühlatmosphäre im Restaurant und auf der Gartenterrasse bietet in Kombination mit der gleichermaßen eingängigen wie pfiffig-feinsinnigen Küche einfach ein äußerst attraktives Gesamtpaket.

Dabei lässt sich ganz flexibel sowohl à la carte als auch im Menü bestellen, je nach Neugier und je nachdem, ob es eher verfeinert traditionelle oder etwas kreativere Gerichte sein sollen. Die starke Substanz und der hohe Anspruch sind sowieso in allem, was vom hausgebackenen Brot bis zu den Petits Fours aus der Küche kommt, garantiert gegeben. Und auch die Saucen und Gerichte zum Mitnehmen sind eine echte Empfehlung.

Wer sich eher für die kreative Seite der Küche interessiert, bekommt beispielsweise eine zart gestockte Kürbis-Panna-Cotta serviert, der mit Apfel- und Ingwergel fruchtige und scharfe Akzente zur Seite gestellt wurden. Angerichtet neben einem Kreis aus erdig-würziger Linsenmousse unter Linsenragout, wurde das Ensemble noch von einer zarten Ziegenkäsecreme mit feiner Säure und Würze bereichert, während etwas Frisée für auflockernde Spitzen sorgte. Und bei solchen Gerichten erstaunt immer wieder, wie akkurat und präzise das Team sowohl handwerklich als auch aromatisch arbeitet, obwohl die Teller trotzdem ungezwungen lässig daherkommen.

Aber auch bei scheinbar schlichten Offerten zeigt sich die Klasse der Küche. Zuletzt etwa bei einer Rehessenz in beinahe monumentaler Konzentration, vielschichtig und tief, wie es nur mit sehr sauberer und geduldiger Arbeit erreicht werden kann. Mehr als knackige Staudenselleriestreifen und zarte Kräuterflädle als Einlage brauchte es da dann auch gar nicht, um voll zu überzeugen.

Ganz charakteristisch für die verfeinert traditionelle Linie war auch das hohe Saiblingsfilet mit dünner knuspriger Haut über nur knapp glasig gegartem Fleisch, das auf einer stoffigen Weißweinsauce mit feiner Säure gemeinsam mit fluffig angekrossten Kartoffelgnocchi und kleingewürfeltem mediterranem Gemüse mit harmonisch feinfruchtig-kräutrigem Geschmack liiert wurde. Das war einerseits harmonisch schmeichelnd, andererseits aber in jeder Komponente wieder überdurchschnittlich genau gearbeitet und erfreulich wohlproportioniert angerichtet.

Wer es doch etwas kreativer mag, bekommt mit den Kombinationen aus rosazarter, knusprig gebratener Entenbrust mit Mais, Fenchel und Süßholzaromen oder kross gebratenem Wolfsbarsch nebst Kürbis, Oktopus und schwarzem Pfeffer ebenfalls garantiert hohes Niveau, das mit seinen markanten Akzenten und ausdrucksstarken Saucen immer mal wieder auch an der 7-Pfannen-Marke kratzt.

Und auch die Desserts stehen keinen Millimeter hinter den sonstigen Gerichten zurück, sei es bei einer perfekt zart gestockten und hauchdünn karamellisierten Crème brûlée nebst beinah kitschig intensivem Himbeersorbet in feinster Pacojetcremigkeit, oder bei der Verbindung von zartem Vanille-Cheesecake mit Heidelbeer- und Schokoladenkomponenten. Constance Becker sorgt dafür, dass sich Stammgäste wie Erstbesucher gleichermaßen wohlfühlen und auch, dass die Gläser stets niveauvoll und gut korrespondierend gefüllt sind.